Solidarische Radtour gegen Rechts: Nürnberg vernetzt sich mit Thüringen!

Solidarische Radtour gegen Rechts: Nürnberg vernetzt sich mit Thüringen!
Die Nürnberger Initiative „Vernetzung gegen Rechts“ gibt seit ihrer Gründung Anfang 2024 ein starkes Signal gegen den erstarkenden Rechtsextremismus. Im Zuge der bundesweiten Massenproteste gegen die AfD hat sich die Initiative zum Ziel gesetzt, solidarische Beziehungen zwischen Großstädten und ländlichen Regionen zu fördern und den demokratischen Austausch zu beleben. Gemäß Belltower.News finden regelmäßig Treffen im Nürnberger Naturfreundehaus statt, an denen verschiedene Akteure aus der Stadtgesellschaft teilnehmen.
Die Aktivitäten der Initiative umfassen politische Radtouren, die nicht nur für einen gesunden Lebensstil, sondern auch für Gemeinschaft und Austausch stehen. Die erste Radtour fand im Sommer 2024 statt, gefolgt von einer zweiten im Mai 2025, an der fast 20 Teilnehmer:innen teilnahmen. Ein wichtiger Halt war Sonneberg, wo man sich mit Marcel von der „Gewölbebar“ und „Make Some Noise e.V.“ traf. Marcel engagiert sich aktiv gegen den Rechtsextremismus, besonders in Reaktion auf die Wahl des AfD-Landrates Robert Sesselmann. Ein weiterer Stopp war Kloster Veßra, wo das „Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit“ gegründet wurde, um ein Zeichen gegen rechtsextreme Veranstaltungen zu setzen.
Lebendige Netzwerke für den Austausch
In Flechtwerk Almerswind, einem Bildungs- und Begegnungshaus, das den Dialog zwischen Gemeinschaften fördert, wurde das Engagement weiter vertieft. Als Abschlussveranstaltung wurde ein Treffen in Nürnberg unter dem Motto „Aktiv ist Muss! – Gemeinsam gegen den Rechtsruck“ ausgerichtet, bei dem der Austausch von Erfahrungen und Perspektiven zwischen den Gruppen im Mittelpunkt stand. So betont die Initiative die Notwendigkeit solidarischer Allianzen im Kampf gegen den Rechtsextremismus. Auch die Unterstützung eines Familienfestes in Kloster Veßra ist geplant, um das Gemeinschaftsgefühl weiter zu stärken.
In den letzten Jahren lässt sich ein besorgniserregender Anstieg rechtsextremer Einstellungen in der Bevölkerung beobachten, wie zahlreiche Studien belegen. Daher wird politische Bildung als Schlüsselstrategie zur Gegenwehr gegen den Rechtsextremismus hochgehalten. Laut bpb.de fördert diese Art der Bildung nicht nur die Mündigkeit der Bürger:innen, sie stärkt auch deren Urteils- und Handlungsfähigkeit im demokratischen Gemeinwesen. Das Ziel ist es, Menschen zur eigenen Urteilsbildung zu befähigen und Resilienz gegenüber rechtsextremen Mythen aufzubauen.
Politische Bildung: Ein unverzichtbares Instrument
Politische Bildung ist mehr als nur ein Schlagwort – sie gilt als grundlegender Bestandteil der Demokratie und ist normativ in ihr verankert. Der Beutelsbacher Konsens von 1976 legt klar fest, dass politische Bildung nicht indoktrinieren, sondern zur selbstständigen Urteilsbildung anregen soll. Wie bei Politische Bildung BASA betont wird, sind insbesondere ein kritischer Umgang mit Medien und die Sichtbarmachung der Bedrohungen durch Rechtsextremismus zentrale Elemente, um eine demokratische Gesellschaft zu stärken.
Ein Aufruf zur Stärkung der Netzwerke gegen Rechtsextremismus ist besonders dringlich. Politische Bildner:innen sind gefragt, um erfolgreich in der Prävention zu arbeiten und um fortwährend innovative sowie langfristige Ansätze zu entwickeln, die nicht nur auf junge Menschen, sondern auf die gesamte Gesellschaft abgestimmt sind.
Inmitten dieser Herausforderungen ist klar: Es braucht eine breite gesellschaftliche Unterstützung für politische Bildung und eine aktive Teilnahme aller, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen. Nur so können wir gemeinsam stark für eine plurale Gesellschaft werden und dem Rechtsextremismus den Nährboden entziehen.