Mord in Krailling: Politikerin fordert Schutz für Frauen vor Femiziden!

Mord in Krailling: Politikerin fordert Schutz für Frauen vor Femiziden!
In Krailling hat die schreckliche Nachricht vom Mord an einer 29-jährigen Frau die Gemeinde erschüttert. Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Samstag in der Wohnung der sechsfachen Mutter, die von ihrem Ehemann, einem tatverdächtigen Mann, ermordet wurde. Der SPD-Bundestagsabgeordneten Carmen Wegge, zuständig für die Wahlkreise Starnberg, Landsberg und Germering, äußerte sich betroffen und forderte dringend Maßnahmen, um solche Gewalttaten künftig zu verhindern. Dabei betonte sie die Notwendigkeit, geschlechtsspezifische Gewalt adäquat zu bestrafen und legte den Fokus auf die Anerkennung von Femiziden als Morde an Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Wegge wies darauf hin, dass es schon vor dem Mord mehrere Polizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt gegeben hatte und dass ein gerichtlich verhängtes Kontaktverbot gegen den Ehemann des Opfers bestand.
Die brutalen Umstände dieses Falls werfen ein grelles Licht auf ein ernstzunehmendes gesellschaftliches Problem: Gewalt gegen Frauen. Laut Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung haben sich Frauen seit über 40 Jahren gegen diese Gewalt engagiert, und doch bleibt der Rückgang jener Taten aus. Der Begriff Femizid beschreibt die vorsätzliche Tötung von Frauen wegen ihres Geschlechts und steht in engem Zusammenhang mit einem Macht- und Kontrollverhältnis, welches häufig von den Partnern oder Ex-Partnern ausgeübt wird. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass zwei Drittel der Femizide in Deutschland von aktuellen oder ehemaligen Partnern verübt werden. Auch in Krailling schwingt ein Gefühl der Ohnmacht mit, wenn man bedenkt, dass solche Taten meist nicht aus einer spontanen Eskalation entstehen, sondern oft das Ergebnis längerer Kontroll- und Gewalthandlungen sind.
Die Situation der Gewaltbetroffenen
Die Dunkelziffer bei Gewalt gegen Frauen ist hoch; viele Fälle bleiben unerkannt. Laut Statista waren 2023 rund 181.000 der ca. 256.000 Opfer von häuslicher Gewalt weiblich. Häusliche Gewalt umfasst nicht nur körperliche, sondern auch psychische Übergriffe und ist eine der häufigsten Formen von Gewalt in Deutschland. Ein erheblicher Teil der weiblichen Gewalttaten bleibt im Verborgenen, da Scham und Schuldgefühle oft dazu führen, dass Betroffene keine Anzeige erstatten. Zudem gibt es nur 378 Frauenhäuser in Deutschland, in denen Frauen Zuflucht finden können – ein viel zu geringer Schutzplatz, wenn man bedenkt, dass täglich viele Frauen abgewiesen werden müssen.
Die Bundeszentrale für politische Bildung hebt hervor, dass es an der Zeit sei, die Hilfsangebote für Frauen zu verbessern. Carmen Wegge fordert nicht nur mehr Beratungsstellen und Schutzräume, sondern auch die Einführung von Fußfesseln für Gewalttäter. Es ist an der Zeit, dass Gesetze angepasst werden, um Frauen in gefährlichen Situationen besser zu schützen und den Opfern von Gewalt die Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen. Jährlich werden am 25. November der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen begangen, doch bleibt die Frage, ob diese symbolischen Aktionen auch echte Veränderungen mit sich bringen werden.
Ein Ausblick auf die Zukunft
Die jüngsten Ereignisse in Krailling rufen in vielen Menschen den Wunsch nach Veränderung hervor. Es geht darum, strukturelle Probleme anzugehen und Präventionsmaßnahmen auszubauen, um Gewalt gegen Frauen nicht nur zu bekämpfen, sondern sie von vornherein zu verhindern. Ein Drittel bis ein Viertel der Täter weisen psychische Beeinträchtigungen auf, und viele von ihnen nehmen sich nach der Tat selbst das Leben. Der Umgang mit diesen komplexen Situationen muss verbessert werden, um den Kreislauf von Gewalt zu durchbrechen.
In diesem Zusammenhang wird auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Institutionen als entscheidend beschrieben. Es bedarf einer klaren Definition von Femizid im deutschen Recht sowie einer besseren Datenerhebung und -analyse, um effektiver gegen geschlechtsspezifische Gewalt vorgehen zu können.
Die Stimmen für Wandel und Schutz werden lauter, und es ist zu hoffen, dass der tragische Vorfall in Krailling nicht umsonst war. Zusammen können wir dafür sorgen, dass keine Frau mehr unter solchen Umständen leben muss.
Für weitere Informationen über das Thema Femizid und Gewalt gegen Frauen lesen Sie die Berichte auf Süddeutsche, bpb und Statista.