Alarm am Pfuhler Badesee: Saugwurmlarven sorgen für Juckreiz!

Alarm am Pfuhler Badesee: Saugwurmlarven sorgen für Juckreiz!
Im Pfuhler Badesee bei Ulm und Neu-Ulm herrscht derzeit erhöhte Wachsamkeit, denn die Behörden haben vor den Larven von Saugwürmern gewarnt. Wie Zeit Online berichtet, sind in nur einer Woche sieben Fälle von Zerkarien-Dermatitis beim örtlichen Gesundheitsamt gemeldet worden. Trotz dieser Meldungen wurde kein Badeverbot ausgesprochen, da keine ernsthafte Gefahr für die Badegäste besteht.
Was sind Zerkarien? Diese Larven gehören zu den Saugwürmern (Trematoden) und treten vor allem in warmem Wasser, bei Temperaturen über 20 Grad, auf. Sie leben zunächst in Wasserschnecken und suchen sich dann einen Wirt zur Fortpflanzung. Der Kontakt mit Menschen erfolgt meist, wenn die Larven sich in die Haut bohren und allergische Reaktionen verursachen, die von starkem Juckreiz bis zu lästigen Hautausschlägen reichen können. Die Symptome klingen in der Regel nach 10 bis 20 Tagen wieder ab. Behandlungen umfassen juckreiz- und entzündungshemmende Mittel, die in Apotheken erhältlich sind.
Über die Risiken und Vorbeugemaßnahmen
Die Symptome einer Zerkarien-Infektion sind ein roter Hautauschlag, juckende Quaddeln und Papeln. Es ist wichtig zu wissen, dass die Larven für Mensch und Tier in der Regel unangenehm, aber nicht gefährlich sind. Das Immunsystem erkennt die Eindringlinge und kann sie meist abwehren. Wer sich jedoch regelmäßig in Gewässern mit einer hohen Dichte von Wasservögeln aufhält, sollte besonders vorsichtig sein. Hierbei empfiehlt es sich, grundsätzlich zu vermeiden, in flachen, schlammigen Uferbereichen zu baden und nasse Badekleidung schnell auszuziehen, um die Haut gründlich abzutrocknen und Larven zu entfernen, wie BR rät.
Um die Verbreitung der Zerkarien und die damit verbundenen Hauterkrankungen zu reduzieren, wird auch von der Fütterung von Wasservögeln abgeraten. Gerade der Kot dieser Tiere fördert die Vermehrung der Parasiten. Während der warmen Monate von Juni bis September ist mit einem erhöhten Auftreten von Zerkarien zu rechnen, insbesondere wenn die Wassertemperaturen steigen und sich die Bedingungen für die Süßwasserschnecken verbessern.
Vorurteile über Wasserqualität
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass ein Befall mit Zerkarien etwas über die Wasserqualität des Badesees aussagt. Dem ist nicht so. Über 90 Prozent der deutschen Badegewässer haben laut der Europäischen Umweltagentur eine gute bis ausgezeichnete Wasserqualität, auch wenn es zu Zerkarien-Meldungen kommt. Die Larven sind eine Folge spezifischer ökologischer Bedingungen, die durch den Klimawandel begünstigt werden: Höhere Wassertemperaturen und längere Sonnenscheindauer führen zu einer vermehrten Population der Süßwasserschnecken, wie der NDR berichtet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Badegäste im Pfuhler Badesee wachsam sein sollten, aber sich nicht unnötig sorgen müssen. Wer die empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen beachtet und sich über die aktuellen Bedingungen informiert, kann weiterhin unbeschwert die warmen Tage am Wasser genießen.