Gastronomie unter Druck: Warum die Preise trotz Steuerentlastung steigen könnten!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Die Mehrwertsteuersenkung auf 7% soll Gastronomiebetriebe in Garmisch-Partenkirchen entlasten, bleibt aber ohne Preisreduktion.

Die Mehrwertsteuersenkung auf 7% soll Gastronomiebetriebe in Garmisch-Partenkirchen entlasten, bleibt aber ohne Preisreduktion.
Die Mehrwertsteuersenkung auf 7% soll Gastronomiebetriebe in Garmisch-Partenkirchen entlasten, bleibt aber ohne Preisreduktion.

Gastronomie unter Druck: Warum die Preise trotz Steuerentlastung steigen könnten!

Die Vorfreude auf eine Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie in Deutschland ist groß, doch die Stimmung unter den Wirten im Kreis Garmisch-Partenkirchen ist gespalten. Zum Jahreswechsel 2026 plant die Bundesregierung, den Steuersatz für die Gastronomie von 19 auf 7 Prozent zu senken. Dies könnte vielen Betrieben einen dringend benötigten finanziellen Atemraum verschaffen. Doch nicht alle sind von dieser Maßnahme überzeugt. Merkur berichtet, dass die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) keine Preisnachlässe in den Gaststätten erwartet. Manuel Halbmeier, Geschäftsführer der NGG Region Rosenheim-Oberbayern, sieht die Gefahr, dass die Wirtshauspreise stabil bleiben, trotz der Steuerentlastung.

Auf der anderen Seite steht Daniel Schimmer, Kreisvorsitzender des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Bayern. Er bezeichnet die Senkung als „existenzsichernde Maßnahme“ für die Gastronomie, die seit 2019 mit einem Umsatzrückgang von über 15 Prozent und steigenden Kosten zu kämpfen hat. Diese Entwicklung verschärft sich weiter durch erhöhte Personal-, Lebensmittel- und Energiekosten. Zum 1. Januar 2026 wird zudem der Mindestlohn auf 13,90 Euro angehoben, was die Lage zusätzlich anspannt.

Die Perspektiven der Gastronomie

Christian Wolf, der Inhaber des Hotels Obermühle, sieht in der Wiedereinführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes ein wichtiges Signal an die Branche. „Wir hoffen, dass die Maßnahme dazu beiträgt, die Preissteigerungen abzuflachen und unsere Preise stabil zu halten,“ äußert Wolf. Dehoga Bayern betont in einer Pressemeldung, dass die geplante Änderung als entscheidender Rettungsring für viele Betriebe angesehen wird, die unter hohen Kosten leiden. Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer von Dehoga Bayern, fordert darüber hinaus Unterstützung für mehr Netto vom Brutto, da die Bruttolöhne in Deutschland im europäischen Vergleich hoch und die Nettolöhne niedrig sind.

Trotz der Bedenken der NGG, die anführt, dass Gastronomen Steuervorteile oft nicht an die Gäste weitergeben, zeigt die Realität oft ein anderes Bild. Nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7% auf 19% Anfang 2024 sind Gastronomiepreise nur um 6,6% gestiegen. Viele Wirte haben Belastungen selber getragen, um ihren Gästen weiterhin ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Diese selbst­ge­tragene Belastung zeigt, wie eng die Margen in der Gastronomie gesteckt sind.

Die Zukunft der bayerischen Gastronomie

Laut Dehoga Bayern wollen 73% der Betriebe durch Entlastungen investieren, 71,5% die Bezahlung der Mitarbeiter verbessern und mehr als 50% beabsichtigen, neue Jobs zu schaffen. Dies ist ein positives Signal, doch die Frage bleibt, ob die Mehrwertsteuersenkung die erhoffte Wirkung erzielt. Die NGG empfiehlt den Gästen, die Preise ihrer Lieblingsgerichte im Auge zu behalten, denn eine Preissenkung scheint unwahrscheinlich.

Die bayerische Wirtshauskultur könnte durch das Überleben der kleinen Betriebe, die oft Familienunternehmen sind, nachhaltig gesichert werden. 80% der bayerischen Gastronomiebetriebe haben weniger als zehn Beschäftigte. Ein Schwinden dieser Betriebe würde nicht nur die lokale Wirtschaft gefährden, sondern auch die Vielfalt und Gastfreundschaft in Bayern gefährden.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, wenn es darum geht, die Gastronomie in der Region neu zu positionieren und den Herausforderungen durch die steigenden Kosten zu begegnen. Bleibt zu hoffen, dass die Mehrwertsteuersenkung tatsächlich als Stütze fungiert und den Betrieben die nötige Entlastung bringt.