Podiumsdiskussion: Antimuslimischer Rassismus – Ein Thema für alle!

Podiumsdiskussion: Antimuslimischer Rassismus – Ein Thema für alle!
München, Deutschland - In München wird am 24. Juni 2025 eine Podiumsdiskussion mit dem spannenden Titel „Antimuslimischer Rassismus als demokratische Herausforderung. Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis“ stattfinden. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses und wird anlässlich des Internationalen Tags gegen Antimuslimischen Rassismus, der am 1. Juli begangen wird, organisiert. Das Ziel dieser Diskussionsrunde ist es, auf die Auswirkungen dieses Phänomens auf das demokratische Miteinander aufmerksam zu machen und neue Perspektiven zu eröffnen. Die Stadt München berichtet, dass auch die Bestandsaufnahme der Unabhängigen Expertenkommission Muslimfeindlichkeit thematisiert wird.
Ein besonders interessanter Aspekt der Diskussion wird die Stimme von oft ungehörten Perspektiven sein, darunter säkulare, feministische und vielfältige muslimische Erfahrungen. Die Runde wird von der Journalistin Nabila Abdel Aziz moderiert, während Dr. Miriam Heigl, die Leiterin der Fachstelle für Demokratie, ein Grußwort halten wird. Unter den Expert*innen befinden sich unter anderem Birte Freer von der CLAIM Allianz sowie Bettina Mehić, eine Gymnasiallehrerin und Aktivistin.
Ein gesellschaftliches Phänomen
Antimuslimischer Rassismus ist nicht nur ein Thema von Randgruppen, sondern betrifft die gesamte Gesellschaft. Die CLAIM-Allianz, die zivilgesellschaftliche Akteur*innen gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit in Deutschland vernetzt, unter der Leitung von Rima Hanano, beschreibt diesen Rassismus als eine tief verwurzelte Ideologie, die Menschen hierarchisiert. Es wird festgestellt, dass insbesondere muslimische Kinder in Schulen häufig ungerecht behandelt werden und statische Vorurteile über Muslim*innen auch große Auswirkungen im Alltag haben, sei es bei der Wohnungssuche oder im Beruf. Amnesty International hebt hervor, dass jede zweite Person in Deutschland muslimfeindlichen Aussagen zustimmt, was die Dringlichkeit der Diskussion umso mehr verstärkt.
Verbalattacken sind alltäglich, insbesondere gegen Frauen mit Kopftuch, und in der Gesellschaft wird die Stigmatisierung immer sichtbarer. In vielen Medienberichten wird häufig ein Bild vermittelt, das auf Terror und Radikalisierung fokussiert ist, was die Situation weiter verschärft. Die Gleichbehandlungsanwaltschaft zeigt in ihren Berichten, dass Diskriminierung von Muslim:innen und als solche wahrgenommenen Personen in unterschiedlichsten Lebensbereichen, wie im Bildungsbereich oder der Arbeitswelt, weit verbreitet ist. Besonders häufig kommen solche Erfahrungen durch Beschimpfungen, abwertende Witze oder auch körperliche Angriffe vor.
Notwendigkeiten für den Wandel
Ein zentraler Punkt der Diskussion wird die Frage sein, wie gesellschaftlicher Wandel herbeigeführt werden kann. Die neuesten Studien belegen, dass 78% der befragten Muslim:innen Diskriminierungserfahrungen gemacht haben. Angesichts der fortwährenden Schwierigkeiten sind klare rechtliche Schutzmaßnahmen gefordert. Insbesondere der Schutz gegen Diskriminierung aufgrund von Religion ist noch unzureichend, insbesondere außerhalb des Arbeitsumfelds. Kognitive Dissonanzen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung sollen angegangen werden, um die Grenze zwischen legitimer Kritik an Religion und pauschalen Vorurteilen zu klären.
Diese dringenden Fragen werden am 24. Juni von Expert*innen diskutiert, und alle Interessierten sind eingeladen, daran teilzunehmen. Eine vorherige Anmeldung ist bis zum gleichen Tag um 14 Uhr erforderlich, dennoch ist die Veranstaltung barrierefrei zugänglich und schließt Personen aus, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen nahestehen.
Details | |
---|---|
Ort | München, Deutschland |
Quellen |