Kupferdiebe schlagen wieder zu: Kirchen im Unterallgäu im Visier!

Kupferdiebe schlagen wieder zu: Kirchen im Unterallgäu im Visier!
Memmingen, Deutschland - Im Unterallgäu sind Kupferdiebe derzeit besonders aktiv und hinterlassen ihre Spuren nicht nur in Wohnhäusern, sondern auch an heiligen Orten. In einer alarmierenden Mitteilung berichtete die Memminger Polizei am Dienstag, dass es in der St. Martin-Kirche in Boos zu einem dreisten Diebstahl gekommen ist. Dabei wurden ein rund 60 cm hoher Weihwassertopf sowie zwei Kupfer-Schirmständer entwendet. Ein ähnlicher Vorfall hatte zuvor in der St. Georgskirche in Holzgünz stattgefunden, wo ebenfalls ein Weihwassertopf gestohlen wurde. Doch damit nicht genug: Auch eine Opferdose für Blumenspenden und ein Regenrohr an der Aussegnungshalle gingen den Unbekannten zum Opfer. Die Polizei vermutet, dass es sich um die gleichen Täter handelt und prüft zudem einen Zusammenhang zu einem weiteren Diebstahl eines Regenfallrohrs an einem Vereinsheim in Unterrieden bei Mindelheim. Zeugen, die Hinweise zu den Vorfällen haben, werden aufgefordert, sich unter 08331/100-0 bei der Polizeiinspektion Memmingen zu melden.
Ein Trend, der nachdenklich stimmt, gerade in einer Zeit, in der die allgemeine Kriminalitätsrate in Deutschland wieder ansteigt. Laut aktuellen Zahlen wurden 2022 rund 5,63 Millionen Straftaten erfasst. Dabei stieg die Zahl der Diebstähle auf 1,78 Millionen und das nachdem die Zahlen jahrelang zurückgingen. Besonders häufig treten Ladendiebstähle, Fahrraddiebstähle und Einbrüche in Kraftfahrzeuge auf. Vor diesem Hintergrund ist es umso dramatischer, dass auch Sakralbauten nicht vor kriminellen Aktivitäten gefeit sind. Die St. Georgskirche in Nördlingen, die nun von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert wird, zeigt, wie wichtig der Schutz solcher Kulturgüter ist.
Engagement für die St. Georgskirche
Die St. Georgskirche in Nördlingen ist ein herausragendes Beispiel für die spätgotische Baukunst in Süddeutschland. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Instandsetzung der Fassade des Langschiffs mit einer Förderung von 82.500 Euro. Diese Summe stammt aus den Erträgen der Lotterie GlücksSpirale und einer Geldauflage des Amtsgerichts Nördlingen. Oberbürgermeister Norbert Faul wird in den nächsten Tagen den Fördervertrag entgegennehmen.
Die imposante Kirche, die im Volksmund als „Daniel“ bekannt ist, hat eine lange Geschichte. Sie wurde 1427 gegründet und ist eine Landmarke der mittelalterlichen Altstadt. Ihre beeindruckende Architektur umfasst einen 90 Meter hohen Westturm und beeindruckt mit Suevit, einem einmaligen Baumaterial aus der Zeit des Meteoriteneinschlags vor 15 Millionen Jahren. Der aktuelle Bauabschnitt für den die Förderung gilt, beinhaltet kritische Steinmetzarbeiten und statische Maßnahmen, die notwendig sind, um die Mauerwerksrisse an der Südwestecke zu schließen. Diese Arbeiten sind aufgrund des beschädigten Eckpfeilers, der durch Druck des „Daniels“ gerissen ist, besonders herausfordernd.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat seit 2007 bereits insgesamt sieben Förderverträge für die St. Georgskirche in Nördlingen abgeschlossen, was eine Gesamtsumme von 472.000 Euro ergibt. Diese Unterstützung zeigt nicht nur die Relevanz Denkmalschutzes, sondern auch das Bemühen um den Erhalt unserer kulturellen Identität.
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Ort | Memmingen, Deutschland |
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