Planted eröffnet neue Produktionsstätte in Bayern: Die Zukunft des Fleischs!

Der Schweizer Hersteller Planted eröffnet ein Werk in Memmingen, um die Produktion pflanzlicher Fleischalternativen zu verdoppeln.
Der Schweizer Hersteller Planted eröffnet ein Werk in Memmingen, um die Produktion pflanzlicher Fleischalternativen zu verdoppeln. (Symbolbild/MW)

Planted eröffnet neue Produktionsstätte in Bayern: Die Zukunft des Fleischs!

Memmingen, Deutschland - In Memmingen, Bayern, wird künftig kräftig an der grünen Proteinfront gearbeitet. Der Schweizer Hersteller Planted hat kürzlich ein neues Werk eröffnet, das die Produktionskapazität gleich mal verdoppelt. Damit wird täglich mehr als 20 Tonnen pflanzliches Fleisch hergestellt – eine Leistung, die mit der aktuellen Produktion im Kemptthal in der Schweiz gleichzieht. Das Ziel ist klar: Planted will nicht nur für den deutschen Markt, sondern auch für andere EU-Länder, darunter Großbritannien, produzieren. Und gut 75 Prozent der Produktion sind für den Export vorgesehen, wobei Deutschland als größter Abnehmer hervorsticht, wie die Lebensmittelpraxis berichtet.

Diese Expansion ist eine spannende Entwicklung, besonders da der Standort im Augenblick die Kapazitätsgrenze erreicht hat. Doch nicht nur die Zahlen sprechen für sich. Auch die Nachhaltigkeit steht im Fokus: Die Nähe zu den Zielmärkten ermöglicht effizientere Logistik und sorgt für eine umweltfreundlichere Auslieferung.

Ein Trend mit Perspektive

Aber was macht Pflanzliches so beliebt? Der Trend geht eindeutig in Richtung pflanzlicher Fleischersatzprodukte. Diese sind nicht nur bei Konsumenten hoch im Kurs, sondern auch für die Umwelt von Vorteil. Im Vergleich zur konventionellen Fleischproduktion verursachen pflanzliche Alternativen deutlich weniger Treibhausgase und benötigen weniger Ressourceneinsatz, sei es Fläche, Wasser oder Dünger. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes weisen Produkte auf Pflanzenbasis die beste Umweltbilanz auf.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt die explosive Verbreitung von Fleischersatz: 2023 wurde in Deutschland 17 % mehr produziert als im Vorjahr, die gesamte Produktion hat sich seit 2019 mehr als verdoppelt. Der Fleischkonsum hingegen sinkt: von 61 kg pro Kopf im Jahr 2012 auf aktuell 51,6 kg. Vor allem der Rückgang beim Schweinefleisch ist bemerkenswert, während der Geflügelfleischverbrauch in den letzten Jahren gestiegen ist.

Die Wahl der Verbraucher

Die Gründe für den Kauf von pflanzlichem Fleischersatz sind vielfältig. 69 % der Konsumenten probieren diese Produkte aus Neugier, 64 % schätzen den Geschmack und 63 % greifen aufgrund von Tierschutzgründen zu fleischlosen Alternativen. Die Erzeugung pflanzlicher Rohstoffe ist umweltfreundlicher als die von Fleisch und viele der für Fleischersatz verwendeten Kulturen können regional in Deutschland angebaut werden, was den CO2-Fußabdruck weiter reduziert, wie Landwirtschaft.de berichtet.

Es ist klar: Der Markt für pflanzliche Alternativen wächst und zeigt großes Potenzial. Doch besonders Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, betont, es gibt noch Hemmnisse, insbesondere bei den politischen Rahmenbedingungen und der allgemeinen Akzeptanz. Damit die umweltfreundliche Ernährung in der breiten Bevölkerung Fuß fassen kann, müssen die Preise für pflanzliche Produkte ertüchtigt werden.

Mit der neuen Produktionsstätte in Memmingen und der wachsenden Beliebtheit von pflanzlichen Fleischalternativen, die nicht nur für den Gaumen, sondern auch für die Umwelt von Bedeutung sind, könnte ein Wandel in der Esskultur Bayerns und darüber hinaus bevorstehen. Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieser Trend weiterentwickelt und welche Rolle die lokale Industrie dabei spielt.

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OrtMemmingen, Deutschland
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