Kulmbach braucht Wohnungsbau-Turbo: IG BAU fordert sofortige Maßnahmen!

Kulmbach braucht Wohnungsbau-Turbo: IG BAU fordert sofortige Maßnahmen!
Kulmbach, Deutschland - Die IG BAU Oberfranken hat kürzlich Alarm geschlagen und fordert im Landkreis Kulmbach einen dringenden "Aufschwung Wohnen". Die Notwendigkeit für mehr Sozialwohnungen und bezahlbare Mietwohnungen wird immer deutlicher. Laut aktuellen Informationen wurden im Jahr 2022 im Landkreis Kulmbach lediglich 181 neue Wohnungen erstellt, davon nur 71 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Diese Zahlen sind alarmierend und zeigen, dass noch viel Luft nach oben bleibt, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. Wiesentbote berichtet, dass die veranschlagten Bauwerkskosten für 2024 bei rund 38,4 Millionen Euro liegen.
Uwe Behrendt, der Vorsitzende der IG BAU Oberfranken, hebt hervor, dass der Schlüssel zu diesem Aufschwung eine Neu- und Sanierungs-Offensive ist, insbesondere im Bereich seniorengerechtes Wohnen. Gleichzeitig betont Behrendt, dass die Baukosten um 25 bis 33 Prozent gesenkt werden könnten, sofern die bürokratischen Hürden abgebaut werden. Dies würde auch dazu beitragen, den Neubau von Sozialwohnungen zu fördern.
Forderungen und Vorschläge der IG BAU
Die IG BAU hat bereits konkrete Vorschläge unterbreitet, um die Baukosten zu reduzieren. Uwe Behrendt schlägt vor, weniger hohe Standards anzusetzen, etwa durch den Verzicht auf dreifach verglaste Fenster, die oft als übertrieben gelten. Auch simplere Materialien und die Reduzierung von Stellplätzen könnten einiges an Einsparpotenzial bieten. Der Fokus auf ein Label „gut & günstig“ könnte darüber hinaus das Interesse an kostengünstigem Wohnbau erhöhen. So könnten die staatlichen Fördermittel in Höhe von minimal 11 Milliarden Euro jährlich für den Neubau von 100.000 Sozialwohnungen effizienter eingesetzt werden, wie verschiedene Medien berichten.
Aber nicht nur im Landkreis Kulmbach sieht die IG BAU Handlungsbedarf. Auch in Bayreuth wird ein unzureichender Wohnungsbau beklagt. Im Jahr 2024 wurden nur 94 neue Wohnungen errichtet, von denen lediglich 21 in Ein- und Zweifamilienhäusern entstanden. Dies führt die IG BAU zu der Forderung nach simpleren Bauvorgaben und einer Entbürokratisierung des Verfahrens. Aktuelle Wohnprojekte wie „joseph“ und „Grünes Wohnen“ können hier nicht die nötige Entlastung bringen, wenn es an flüssigen, bezahlbaren Mietwohnungen mangelt. Auch in dieser Region wird ein „Gebäude-Typ E“ vorgeschlagen, der durch vereinfachte Bauanforderungen und Kostensenkungen überzeugend punkten könnte, wie im Bayreuther Tagblatt nachzulesen ist.
Ein Blick auf die gesamte Lage
Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist insgesamt angespannt. Der russische Angriff auf die Ukraine hat zu gestiegenen Zinsen und Baukosten geführt, was den Wohnungsneubau zusätzlich erschwert. Laut dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bau (BMWi) hat die Bundesregierung inzwischen Maßnahmen ergriffen, um dem Wohnungsbau unter die Arme zu greifen. Während die Bauzinsen seit Ende 2023 gesunken sind, stellten die Kosten im vierten Quartal 2024 dennoch einen Anstieg von rund 3,1 % im Vergleich zum Vorjahr dar. Im Jahr 2023 lag der Anteil des Wohnungsbaus am gesamten Bauvolumen bei 57 %, ein deutlicher Anstieg seit 2009.
Insgesamt zeigt sich: Die Bevölkerung in Deutschland wächst, und damit auch der Druck auf den Wohnungsmarkt. Angesichts der regionalspezifischen Unterschiede – die in wachsenden Metropolen wesentlich ausgeprägter sind als in strukturschwachen Regionen – ist es dringend, die Initiativen der IG BAU und die Unterstützung durch die Bundesregierung in die Hand zu nehmen. Die Zukunft des Wohnungsbaus hängt von einer grundlegenden Reform der derzeitigen Richtlinien ab. Ein gutes Beispiel dafür sind die rund 49.591 geförderten Wohneinheiten im sozialen Wohnungsbau im Jahr 2023, die einen positiven Trend bedeuten, allerdings nur den aktuellen Bedarf ansatzweise decken.
Für das Wohl der Bürger im Landkreis Kulmbach und Bayreuth bleibt zu hoffen, dass die Forderungen der IG BAU und die Maßnahmen der Regierung schnell in die Tat umgesetzt werden. Denn eins steht fest: Ein Dach über dem Kopf ist für viele mehr als nur ein Grundbedürfnis – es ist ein Zuhause.
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Ort | Kulmbach, Deutschland |
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