Seltenes Naturschauspiel: Schwarzstorch im Bayerischen Wald entdeckt!

Seltenes Naturschauspiel: Schwarzstorch im Bayerischen Wald entdeckt!
Freyung-Grafenau, Deutschland - Im Bayerischen Wald sorgt ein seltener Anblick für Aufregung: Ein Schwarzstorch wurde im Landkreis Freyung-Grafenau gesichtet. Diese scheue Vogelart, die Menschen weitestgehend meidet, hat sich auf einer Naturschutzfläche der Heinz Sielmann Stiftung niedergelassen. Hier ist die Wiedervernässung des Geländes im Gange – ein wichtiger Schritt, um die Lebensbedingungen für seltene Arten, einschließlich des Schwarzstorches, zu verbessern. Dies berichtet die BR.
Der Schwarzstorch, bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen Ciconia nigra, bevorzugt ruhige, strukturreiche Wälder, die über Feuchtgebiete verfügen. Diese Lebensräume werden jedoch immer seltener, was die Zukunft der Art bedroht. Die Heinz Sielmann Stiftung hat im Jahr 2022 eine sieben Hektar große Fläche neben dem Nationalpark erworben, um die natürlichen Lebensbedingungen wiederherzustellen. Fichten mussten aufgrund eines massiven Borkenkäferbefalls gerodet werden, doch gleichzeitig wurde die Wiedervernässung eingeleitet, um Moore zu reaktivieren und die Artenvielfalt zu fördern.
Die Bedeutung der Naturschutzmaßnahmen
Der Fokus auf die Wiedervernässung zeigt bereits erste Erfolge: Ein Anstieg der Laichzahlen von Grasfröschen im Gebiet wurde festgestellt. Der Schwarzstorch ernährt sich freilich von Kaulquappen und weiteren kleinen Lebewesen, was die positiven Veränderungen im Lebensraum noch einmal unterstreicht.
Währenddessen läuft im Frankenwald ein Projekt zur Kartierung der Schwarzstorch-Brutpaare. Dort leben etwa 10% der bundesweiten Population dieser geschützten Art. Zwischen 2011 und 2014 wurden Reviere kartiert, nun untersucht ein Team, ob der Verlust von über 10.000 Hektar Waldfläche durch Trockenheit, Sturm und Borkenkäferbefall negative Auswirkungen auf die Verbreitung der Störche hat. Dieses Vorhaben wird von der Augsburger Allgemeinen aufbereitet und verfolgt das Ziel, den Einfluss der Waldverluste auf die Revierzahlen zu bestimmen.
Der Naturpark Frankenwald erstreckt sich über etwa 102.250 Hektar, wobei 59.000 Hektar bewaldet sind. In den nächsten Jahren wird die Kartierung fortgesetzt, um eine detaillierte Beschreibung der Revierstandorte zu erarbeiten und damit eine Grundlage für zukünftige Schutzmaßnahmen zu schaffen. Laut LFU Bayern wird die Kartierung in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen durchgeführt und entspricht den Zielen der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030. Deutschland hat sich verpflichtet, die Lebensräume des Schwarzstorches zu erhalten und zu schützen.
Die Notwendigkeit solcher Anstrengungen wird umso deutlicher, je mehr wir uns der Herausforderung bewusst werden, die immer wiederkehrenden Störungen und die sich verändernden Lebensräume unserer heimischen Tierwelt in den Griff zu bekommen. Es bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen der Heinz Sielmann Stiftung und die laufenden Forschungsprojekte Erfolg haben, um auch in Zukunft Gelegenheit zu bieten, diesen faszinierenden Vogel in seiner natürlichen Umgebung zu beobachten.
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Ort | Freyung-Grafenau, Deutschland |
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