Altötting will sein Heimatmuseum wiedererstehen – Ein langer Weg!

Altötting will sein Heimatmuseum wiedererstehen – Ein langer Weg!
Altötting, Deutschland - Es ist nun über 15 Jahre her, dass die Stadt Altötting ihr Heimatmuseum geschlossen hat. Im Jahr 2008 wurde die „Beck’sche Heimatsammlung“ zugunsten eines neuen Wallfahrtsmuseums aufgelöst, und seither warten die Bürger:innen sehnsüchtig auf eine Wiederbelebung ihrer kulturellen Schätze. Doch trotz mehrerer Versuche, die alte Sammlung zurückzubringen, blieb bisher der Erfolg aus. Der Oettinger Heimatbund bedauert diesen Zustand und setzt sich weiterhin dafür ein, die Sammlungsobjekte zu bewahren und angemessen zur Schau zu stellen.
Besonderes Interesse weckte dabei ein Bürgerstammtisch im Jahr 2011, der auf große Resonanz stieß. Viele Altöttinger waren sich einig, dass der Verlust eines Heimatmuseums eine schmerzliche Lücke hinterlassen hat. Der Heimatbund, der seit seiner Gründung im Jahr 1921 mit der Heimatgeschichte der Region verbunden ist, plant nun, die alten Bestände neu zu dokumentieren und sie in geeigneten Räumlichkeiten auszustellen.
Die Geschichte des Heimatmuseums
Die Wurzeln des Altöttinger Heimatmuseums reichen über 100 Jahre zurück. Dr. phil. Hugo Beck und seine Frau Paula legten den Grundstein für die Sammlung, die ab 1920 in einem Raum der Bischöflichen Administration präsentiert wurde. Es folgten viele Veränderungen, so wurde 1928 ein Heimatmuseum im ehemaligen Franziskanerhaus eingerichtet. Am 8. Juli 1929 übergab Dr. Beck das Museum feierlich an die Stadt, die ihn später zum Ehrenbürger ernannte. Diese bewegte Geschichte zeigt deutlich, wie wichtig das Museum für die Identität der Stadt ist.
Während der Kriegs- und Nachkriegszeit geriet das Museum jedoch in Vergessenheit, was zu Schäden an den Objekten führte. Das Museum fand in den folgenden Jahrzehnten immer wieder neue Standorte, doch nach der Schließung 2008 sind die meisten Exponate in einem unzugänglichen Depotraum verstaut. Nur wenige Objekte wurden in das neue Wallfahrtsmuseum integriert, was die Mitglieder des Oettinger Heimatbundes auf den Plan rief, eine Wiedererrichtung des Heimatmuseums ins Auge zu fassen.
Ein neuer Anlauf
Die Wiedereröffnung eines Heimatmuseums könnte für Altötting eine große Chance sein, nicht nur die lokale Kultur zu fördern, sondern auch eine Anlaufstelle für die Generationen zu schaffen, die mit dieser Geschichte verbunden sind. In den letzten Jahren sind zahlreiche Initiativen zur Dokumentation von Heimatsammlungen entstanden, wie etwa das Projekt, das von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel geleitet wird, um Sammlungen in Deutschland umfassend zu erfassen und zu bewerten. Diese Projekte, unterstützt unter anderem von der BKGE, könnten auch dem Altöttinger Heimatbund als Vorbild dienen.
Wir dürfen gespannt sein, ob und wann Altötting wieder ein Heimatmuseum erhält und ob die alten Schätze, die im Depot auf ihren großen Auftritt warten, bald der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Der Wille und das Engagement der Bürger:innen sowie des Heimatbundes sind auf jeden Fall spürbar. Da wird sich zeigen, ob der Traum von einem neuen Heimatmuseum bald Wirklichkeit wird.
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Ort | Altötting, Deutschland |
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