Langenbacher Grundschule startet aufregenden Unterricht im Wald!

Langenbach bietet ab Sommer 2025 Unterricht im Wald an. Der Schulwald fördert Nachhaltigkeit und soziale Kompetenzen der Schüler.
Langenbach bietet ab Sommer 2025 Unterricht im Wald an. Der Schulwald fördert Nachhaltigkeit und soziale Kompetenzen der Schüler. (Symbolbild/MW)

Langenbacher Grundschule startet aufregenden Unterricht im Wald!

Langenbach, Deutschland - In Langenbach wird ab dem kommenden Schuljahr etwas ganz Besonderes eingeführt: der Unterricht im Wald! Die lokale Grundschule zusammen mit der Gemeinde plant, einen Schulwald zu realisieren, der nicht nur als neuer Lernort dient, sondern auch die Begeisterung der Kinder für die Natur weckt. Die Initiative geht auf die engagierte Lehrerin Miriam Bayerlein zurück, die die Idee der Waldpädagogik in die Schulen bringt. Dieses Konzept bietet den kleinen Lernenden die Möglichkeit, in einem naturnahen Umfeld fächerübergreifend zu lernen und sich besonders mit Themen wie Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Merkur berichtet, dass jede Klasse einen festen Wochentag im Wald verbringen wird, außer bei starkem Regen und Sturm.

Ein weiterer Teil dieses Projekts ist der sogenannte Waldrucksack. Darin finden die Schüler:innen wichtige Utensilien wie Sonnencreme, Insektenspray, Kappen und Mülltüten. Zudem führen die Kinder ein Waldbüchlein, in dem sie ihre Erlebnisse festhalten können. Bürgermeisterin Susanne Hoyer unterstützt das Vorhaben und hebt die Vorteile der natürlichen Umgebung des Schulwaldes hervor, die den Schülern nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch soziale Fähigkeiten fördert.

Das Konzept der Waldpädagogik

Das Konzept der Waldpädagogik hat sich in den letzten Jahren immer stärker etabliert und gewinnt an Bedeutung. Diese Form der Bildung fördert nicht nur das Verständnis und die Akzeptanz für nachhaltige Waldbewirtschaftung, sondern bereitet die Schüler:innen auch auf eine selbstbestimmte Mitgestaltung ihrer Umwelt vor. Laut LWF Bayern können die Kinder durch den Unterricht im Wald soziale und emotionale Kompetenzen entwickeln und lernen, Verantwortung für die Natur zu übernehmen.

Noch interessanter wird es durch den Blick über die Grenzen der Gemeinde hinaus. In Nachbarort Hörgertshausen gibt es bereits seit Mai 2024 eine ähnliche Praxis, wo wöchentlich ein Tag im Wald unterrichtet wird. Diese Initiative wird von den Schülern gerne angenommen und zeigt, wie positiv ein solcher Ansatz in der schulischen Ausbildung aufgenommen wird. Die Langenbacher Grundschule setzt nun auf diesen bewährten Weg und kooperiert eng mit dem dortigen Schulwald.

Historischer Werdegang der Schulwälder

Die Idee der Schulwälder hat ihre Wurzeln in Schleswig-Holstein, wo bereits 1949 die ersten Schulwälder auf Kahlschlägen entstanden. Innerhalb weniger Jahre stieg die Zahl auf über 1.000 Schulwälder. Diese Lernorte unterstützen die schulische Umweltbildung und sind auch als Teil nachhaltiger Entwicklung im Rahmen von Agenda 21 zu verstehen. In Bayern erfreut sich die Waldpädagogik ebenfalls zunehmender Beliebtheit, und es wird regelmäßig an der Weiterentwicklung dieser Konzepte gearbeitet. So werden z.B. in Schleswig-Holstein seit 2016 jährlich alte Schulwälder revitalisiert und mit einem Landeswaldschulpreis ausgezeichnet, um vorbildliche Waldarbeit zu honorieren (SDW).

Der Fokus auf naturnahe Bildung zeigt, wie wichtig es ist, den Kindern nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern sie auch emotional mit der Natur zu verbinden. Der Unterricht im Wald bietet dabei die Möglichkeit, dass die Schüler:innen selbstwirksam werden und durch gemeinschaftliches Lernen Verantwortung für die Umwelt übernehmen.

Details
OrtLangenbach, Deutschland
Quellen