Bistum Eichstätt nach Rücktritt: Neue Führung im Fokus der Kirche

Bistum Eichstätt nach Rücktritt: Neue Führung im Fokus der Kirche
Eichstätt, Deutschland - Ein bemerkenswerter Wandel steht im katholischen Bistum Eichstätt bevor. Am Pfingstsonntag, als die frohe Botschaft den Alltag erhellt, kündigte Bischof Gregor Maria Hanke seinen Rücktritt an. Dies geschah mit Zustimmung von Papst Franziskus, der kurz vor seinem Tod dem Rücktritt zustimmte. Hanke, der mit 70 Jahren unter der Altersgrenze für Bischöfe liegt, begründet seinen Rücktritt mit „innerer Ermüdung“ und einem längeren geistlichen Ringen. Er plant, in die Seelsorge zurückzukehren und künftig als einfacher Pater Gregor zu wirken. Die bischöflichen Insignien, darunter Mitra und Brustkreuz, hat er bereits abgelegt. Dies berichtet die Welt.
Die Situation im Bistum ist angespannt. Hankes Rücktritt erfolgt vor dem Hintergrund verschiedener Skandale, die das Bistum in den letzten Jahren begleiteten. Insbesondere schwere Missbrauchsfälle und eine gravierende Finanzaffäre, die 2018 ans Licht kam, haben für Aufsehen gesorgt. Der geschätzte Schaden von über 45 Millionen US-Dollar lässt tief blicken. Anklagen gegen plusieurs Beteiligte waren das Resultat dieser Affaire. Dabei äußerte Hanke sein Bedauern und bat um Verzeihung für nicht erfüllte Erwartungen und Verletzungen, die entstanden sind, zeigt die FAZ.
Neue Führung für das Bistum
Da das Bistum Eichstätt nun ohne Bischof dasteht, wird kurzfristig ein Diözesanadministrator gewählt. Die Mitglieder des Domkapitels sind aufgefordert, diese Entscheidung zu treffen, um die kommissarische Leitung zu übernehmen, bis Papst Leo XIV. einen neuen Bischof ernennt. Es bleibt abzuwarten, wie die neue Führung die Herausforderungen in der Diözese angehen wird. Der Diözesanadministrator wird weitgehend dieselben Rechte haben wie ein amtierender Bischof, jedoch sind grundlegende Veränderungen untersagt. Auch der Rückkehr von Bischof Hanke in die Seelsorge wird mit Spannung entgegengesehen, da er als konservativer und reformkritischer Bischof gilt.
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat sich in diesem Zusammenhang ebenfalls zu Wort gemeldet. Sie fordert von den Bischöfen eine klare Verantwortung im Missbrauchsskandal und betont, dass Taten mehr zählen als Worte. Mechthild Heil, die kfd-Vorsitzende, fordert eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Fehlern und Versäumnissen der Vergangenheit und schlug vor, dass Bischöfe auch ohne strafrechtliche Schuld darüber nachdenken, ihre Ämter niederzulegen. Diese Forderung verdeutlicht, dass das Thema Missbrauch die katholische Kirche auch weiterhin stark beschäftigt und dass Reformen dringend notwendig sind, so die katholisch.de.
Ein leiser Abschied
Am 6. Juli findet eine offizielle Verabschiedung von Hanke bei einer Vesper statt, wo er sich einen schlichten Abschied wünscht, angesichts der schwierigen Lage in der Kirche. Er hat angekündigt, keine bischöflichen Insignien mehr zu tragen, es sei denn, sein Nachfolger täte dies. Die Kirche steht vor wichtigen Entscheidungen, und die kommenden Wochen werden zeigen, wie man mit den Herausforderungen umgeht und ob ein Neuanfang in der Diözese gelingt.
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Ort | Eichstätt, Deutschland |
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