Gesundheitskrise in Bayern: Pflegeberufe drängen nach Nachwuchs!

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Ebersberg kämpft gegen den Pflegekräftemangel: Ein neues Berufsberatungsprojekt ab 18.11.2025 fördert Nachwuchs.

Ebersberg kämpft gegen den Pflegekräftemangel: Ein neues Berufsberatungsprojekt ab 18.11.2025 fördert Nachwuchs.
Ebersberg kämpft gegen den Pflegekräftemangel: Ein neues Berufsberatungsprojekt ab 18.11.2025 fördert Nachwuchs.

Gesundheitskrise in Bayern: Pflegeberufe drängen nach Nachwuchs!

In der bayerischen Pflegebranche bahnt sich eine spannende Wende an. Angesichts des akuten Fachkräftemangels im Pflegebereich hat das bayerische Gesundheitsministerium ein innovatives Projekt zur Berufsberatung ins Leben gerufen. Dabei wird jungen Menschen auf kreative Weise der Pflegeberuf nahegebracht. Die Initiative, die von der Agentur Kunstdünger aus Nürnberg umgesetzt wird, setzt auf szenische Berufsberatung, bei der Schüler in verschiedene Rollen schlüpfen und dabei den Berufsalltag in der Pflege hautnah erleben können, wie sueddeutsche.de berichtet.

Während Schüler in weiterführenden Schulen aller Art spannende Einblicke in den Pflegealltag erhalten, kommen auch erfahrene Pflegekräfte zu Wort. In einer Art Talkshow, moderiert von Isabel Lindner, Diplompflegewirtin, erzählen sie von ihren Erlebnissen und unterstützen die szenischen Darstellungen. Die Themen reichen von Notfällen, wie dem Sturz eines älteren Herrn, über Geburtssituationen bis hin zum Sterbeprozess. Es wird deutlich, dass Pflegekräfte in ihren Berufen nicht nur medizinisches Wissen benötigen, sondern auch eine Vielzahl menschlicher Fähigkeiten, um den täglichen Herausforderungen gewachsen zu sein.

Der Mangel an Fachkräften

Doch die Notwendigkeit solcher Projekte wird durch die alarmierende Situation im Pflegebereich verstärkt. Laut kofa.de ist die Zahl offener Stellen in der Pflege von 40.000 im Jahr 2011 auf über 57.000 gestiegen. Besonders betroffen sind Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, wobei knapp 70 Prozent der offenen Stellen in diesem Bereich liegen. Obwohl einige Berufe während der Pandemie einen Rückgang offener Stellen verzeichneten, blieb die Pflege hiervon weitestgehend verschont.

Im Durchschnitt fehlen in der Altenpflege über 17.000 Fachkräfte, während in der Gesundheits- und Krankenpflege mehr als 14.000 Stellen unbesetzt bleiben. Diese Lücken sind alarmierend, vor allem da der Bedarf an Pflegeleistungen in den kommenden Jahren kontinuierlich ansteigen wird. Prognosen zufolge wird die Zahl der Pflegebedürftigen von rund fünf Millionen bis 2040 auf sechs Millionen steigen, was den Druck auf die Pflegebranche weiter erhöhen dürfte, so deutschlandfunk.de.

Der Weg nach vorne

Das Berufsberatungsprojekt zielt nicht nur darauf ab, junge Menschen für die Pflege zu gewinnen, sondern auch Teamgeist, Empathie und Verantwortungsbewusstsein zu fördern. Pflegerin Dragana Vapetanovic, die bereits Erfahrung in der ambulanten Pflege mitbringt, zeigt, dass es auch neue Perspektiven in diesem Bereich gibt. Mit einem Einstiegsgehalt von 1.450 Euro kann die Vergütung, entgegen bisheriger Vorurteile über eine schlechte Bezahlung, durchaus interessanter gestaltet werden.

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müssen die Berufe in der Pflege attraktiver gestaltet werden. Technische Innovationen, wie smarte Anwendungen zur Entlastung der Pflegekräfte, könnten hier eine Schlüsselrolle spielen. Gleichzeitig planen Union und SPD eine „große Pflegereform“, die umfassende Lösungen für die Herausforderungen in der Branche anbieten soll.

Die Zukunft der Pflege ist ungewiss, aber mit Projekten wie diesem und einer proaktiven Herangehensweise kann vielleicht ein Umdenken stattfinden. Es scheint, als wäre da noch einiges zu bewegen – und es ist höchste Zeit, dass die gesellschaftliche Wertschätzung für Pflegeberufe wächst.