Ebersberg gedenkt KZ-Häftlingen: Neue Stele für die Opfer des NS-Regimes!

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Ebersberg plant ein neues Denkmal zur Erinnerung an Nazi-Opfer. Spendenaktion gestartet; erste Erfolge erzielt.

Ebersberg plant ein neues Denkmal zur Erinnerung an Nazi-Opfer. Spendenaktion gestartet; erste Erfolge erzielt.
Ebersberg plant ein neues Denkmal zur Erinnerung an Nazi-Opfer. Spendenaktion gestartet; erste Erfolge erzielt.

Ebersberg gedenkt KZ-Häftlingen: Neue Stele für die Opfer des NS-Regimes!

In Ebersberg rührt sich etwas Bedeutendes: Ein neuer Gedenkort soll entstehen, der an die Opfer des NS-Regimes erinnert und das Gedenken an die damaligen Grauen zurückbringt. Am 22. August 1945 wurden im Ebersberger Forst die Leichen von fünf KZ-Häftlingen entdeckt, die von den Nazis ermordet worden waren. Sie waren gefesselt und durch einen Schuss in den Hinterkopf getötet worden. Zeitzeugenberichte deuten darauf hin, dass es sich um Häftlinge aus dem Poinger Todeszug handelte. Diese furchtbare Geschichte weckt das Interesse von Geschichtsforschern wie Robert Schurer, der sich wahrlich ein gutes Händchen für Erinnerungskultur hat. Süddeutsche.de berichtet, dass Schurer Informationen über einen neuen Erinnerungsort gesammelt hat, der das Andenken an solche wie die fünf Häftlinge sowie andere NS-Opfer auch wieder ins Bewusstsein der Ebersberger Bevölkerung rufen soll.

Der Grundstein für diesen Gedenkort wurde bereits 1951 gelegt, als Bürgermeister Otto Meyer 20 Opfer des Nationalsozialismus auf dem alten Friedhof in Ebersberg bestatten ließ. Doch im Laufe der Jahrzehnte geriet das Gedenken in Vergessenheit. Eine Vierkantsäule mit Schindeldach, die in den 1950er Jahren entstanden war, ist inexpliqué verschwunden. Theorien über ihre Verdrängung besagen, dass sie der Friedhofserweiterung zum Opfer fiel. 1958 wurden die fünf KZ-Häftlinge exhumiert und im Ehrenfriedhof beim ehemaligen KZ Flossenbürg erneut bestattet, was zur Folge hatte, dass der Gedenkort in Ebersberg tatsächlich verschwand. Merkur.de schildert, dass das Thema NS-Verbrechen in der Gesellschaft in den 1950er und 1960er Jahren ungern angesprochen wurde.

Ein neues Denkmal für Ebersberg

Doch Robert Schurer ist entschlossen, das Gedenken zurückzuholen. Sein Entwurf für die neue Gedenkstätte, die an der Aussegnungshalle am alten Friedhof entstehen soll, umfasst eine schlichte Stele aus Cortenstahl. Auf ihr werden die zentralen Worte „Gedenken – Erinnerung – Verantwortung“ stehen. Darüber hinaus werden Informationen über die fünf KZ-Häftlinge sowie über den ukrainischen Zwangsarbeiter Gabriel Poselenyk, der 1944 von der Gestapo in Ebersberg hingerichtet wurde, untergebracht. Schurer hat bereits 70 E-Mails an potenzielle Unterstützer verschickt, um Spenden zu sammeln, denn für die Realisierung des Denkmals werden insgesamt 3000 Euro benötigt, die er noch braucht. Der Künstler Matthias Larasser-Bergmeister hat bereits seine Unterstützung zugesagt und übernimmt die Hälfte der Kosten. Die Stadt Ebersberg wird sich hingegen nicht finanziell an dem Projekt beteiligen, was bedeutet, dass die Finanzierung durch Spenden aus der Bevölkerung erfolgen muss.

Die Resonanz auf den Aufruf zum Spenden zeigt sich positiv: In den ersten Tagen wurde bereits ein Fünftel der benötigten Summe gesammelt. Bürgermeister Ulrich Proske hat das Vorhaben ebenfalls unterstützt und entschlossen an der Aufarbeitung seiner eigenen Familiengeschichte gearbeitet. Schurer plant, im Herbst 2024 die Geschichtswerkstatt durchzuführen, um weitere Informationen über das KZ-Außenlager Ebersberg zusammenzutragen. So könnte das Denkmal im Herbst 2024 aufgestellt werden – ein genauen Termin steht jedoch noch in den Sternen.

Dieser Gedenkort soll ein Zeichen gegen das Vergessen setzen und die Ebersberger Bürger daran erinnern, was geschehen ist, damit sich solche Gräueltaten nie wiederholen. Letztlich ist es ein Akt der Verantwortung, der Geschichte nicht nur zu gedenken, sondern sie aktiv im Bewusstsein der Menschen zu verankern.