Bayern setzt auf Hitzeschutz: So wollen Städte ihre Bürger schützen!
Erfahren Sie, wie Bayreuth und andere bayerische Städte Hitzeschutz-Pläne entwickeln, um Einwohner bei extremer Hitze zu schützen.

Bayern setzt auf Hitzeschutz: So wollen Städte ihre Bürger schützen!
Wenn die Sonne brennt und die Temperaturen in Bayern über 30 Grad klettern, stehen die Städte vor der Herausforderung, ihre Bürger vor der Hitze zu schützen. In den vergangenen Jahren haben viele Kommunen in Bayern, darunter Straubing, Nürnberg und Bayreuth, wirkungsvolle Hitzeschutz-Pläne entwickelt, um dieser Bedrohung entgegenzuwirken. Der Sprecher des Bayerischen Städtetages berichtet, dass bereits erste Maßnahmen umgesetzt worden sind, und Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hebt hervor, dass besonders gefährdete Gruppen wie ältere Menschen, Säuglinge und Menschen mit Vorerkrankungen im Fokus stehen. Dies ist besonders wichtig, da hohe Temperaturen in städtischen Gebieten mit viel Verkehr und versiegelten Flächen zu einer verstärkten Aufheizung führen. Mehr Informationen dazu gibt es in einem Bericht von stern.de.
Die Diskussion um die geeignetsten Maßnahmen ist in vollem Gange. Die Grünen im Landtag kritisieren die Staatsregierung scharf für ihre mangelnde Unterstützung und die fehlende Finanzierung im Bereich Klimaschutz und Hitzevorsorge. Währenddessen arbeiten die Städte an individuellen Hitzeaktionsplänen, die verschiedene lokale Maßnahmen umfassen. Ein gutes Beispiel ist München, wo interaktive Karten zu Trinkwasserbrunnen und schattigen Plätzen wie Parkanlagen und Grünflächen bereitgestellt werden. Aktuell betreibt die Stadt bereits 90 Trinkwasserbrunnen, mit dem Ziel, bis Jahresende auf 100 zu erhöhen.
Beispiele aus anderen Städten
In Nürnberg wurde ein Hitzeaktionsplan im Jahr 2022 eingeführt, der unter anderem ein Hitzetelefon für Senioren beinhaltet, das ab Temperaturen von 30 Grad erreichbar ist. Langfristige Baumaßnahmen sollen darüber hinaus Klimaveränderungen berücksichtigen. Frischluftschneisen und versickerungsfähige Bodenbeläge stehen dabei im Vordergrund. Auch Würzburg hat einen Hitzeaktionsplan für 2023 erarbeitet und gilt als eine der wärmsten Städte in Süddeutschland – Maßnahmen zur Minderung der Hitzewirkungen sind hier von zentraler Bedeutung.
In Ingolstadt wird ein neuer Hitzeaktionsplan vorgestellt, der gleich 24 Maßnahmen umfasst. Der Fokus liegt vor allem auf einer barrierearmen und niederschwelligen Gestaltung, um breitere Bevölkerungsschichten zu erreichen.
Hintergrundinformationen und Prognosen
Die Notwendigkeit von Hitzeaktionsplänen ist unumstritten, besonders angesichts der Zunahme von Hitzewellen in Deutschland seit den 1970er Jahren. Laut der Europäischen Umweltagentur dürfte diese Tendenz in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Die Prognosen verheißen heiße Sommer ähnlich wie in den Jahren 2003, 2018, 2019 und 2022. Um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, arbeiten immer mehr Bundesländer und Kommunen an ihren eigenen Hitzeaktionsplänen, wie das Bundesgesundheitsministerium bestätigt.
Ein zentraler Aspekt dieser Pläne sind Handlungsempfehlungen, die seit 2017 auf Basis einer WHO-Leitlinie entwickelt wurden. Die Empfehlungen beinhalten unter anderem, neue Konzepte der Stadtgestaltung zu erarbeiten, die Gestaltung von mehr Stadtgrün zu fördern und entsprechende Informationskampagnen zu starten.
Die Entwicklungen in den bayerischen Städten zeigen, wie wichtig es ist, vorausschauend zu handeln, damit die Bürger bestens auf die heißen Tage vorbereitet sind. Den politischen und gesellschaftlichen Diskurs weiter voranzutreiben, bleibt dabei unerlässlich.