Bayern kurz vor Stromschwarz auch mit boomendem Solarausbau!

Bayern kurz vor Stromschwarz auch mit boomendem Solarausbau!
Bayern, Deutschland - In Bayern geht es derzeit hoch her in der Photovoltaik-Szene. Ein wahrer Boom der Solaranlagen lässt die Zahl der installierten Geräte rasant ansteigen. Doch das hat seine Tücken: Die Netzbetreiber kommen mit dem notwendigen Ausbau der Stromnetze nicht hinterher. Die Folge? Um einen Zusammenbruch des Stromnetzes zu verhindern, drohen dringend benötigte Stromabschaltungen. Das berichten die Kollegen von der Augsburger Allgemeinen.
Matthias Zimmermann, Redakteur für Politik und Wirtschaft, hebt die Diskussion rund um die langsamen Fortschritte beim Netz- und Speicher-Ausbau hervor. Besonders auffällig: Die kleinen Photovoltaikanlagen in Deutschland tragen maßgeblich zur Klimafreundlichkeit bei, liefern jedoch auch immer wieder Stromüberschüsse. Die Netzbetreiber stehen vor der Herausforderung, dass für den Transport des Überschussstroms oft die Kapazität fehlt, wie die taz feststellt.
Die Zahlen sprechen für sich
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland mehr Photovoltaikanlagen zugebaut als je zuvor, mit einer Gesamtleistung von über 100 Gigawatt. Davon entfallen 63 Gigawatt auf steuerbare Großanlagen und 37 Gigawatt auf kleinere, die nicht steuerbar sind. Hier ergibt sich ein großes Problem: Diese Kleinanlagen speisen derzeit bis zu 22 Gigawatt unkontrolliert ins Netz ein. Gleichzeitig liegt der mittägliche Stromverbrauch häufig bei mindestens 40 bis 42 Gigawatt.
- Installierte PV-Anlagen: 100 Gigawatt
- 2024 zugebaut: 17 Gigawatt
- Steuerbare Großanlagen: 63 Gigawatt
- Nicht steuerbare Kleinanlagen: 37 Gigawatt
- Maximal erreichte Anlagenleistung: 60%
- Kleinanlagen im Netz: bis zu 22 Gigawatt
- Mittäglicher Stromverbrauch: 40 bis 42 Gigawatt
Für die Netzbetreiber wird es zunehmend komplizierter, Überlastungen zu vermeiden. Aktuell werden große PV-Anlagen abgeregelt, um Engpässe im Verteilnetz zu beheben. Die Situation hat auch politisches Gewicht erlangt: Ein neuer Gesetzesentwurf zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts wurde von SPD und Grünen vorgelegt und könnte grundlegende Änderungen bringen. Laut taz soll die Steuerbarkeit von PV-Anlagen ab 7 Kilowatt in der Zukunft einen wichtigen Schritt darstellen.
Die Zukunft der Energieversorgung
Doch nicht nur bei den Netzfragen gibt es Hürden. Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit müssen Betreiber kleinerer Anlagen aufpassen: Die Streichung der EEG-Förderung bei negativen Preisen könnte ihre Geschäfte gefährden. Aktuell wird diskutiert, einen Kompensationsmechanismus einzuführen, der die Vergütung bei negativen Preisstunden verlängert.
Die Frage bleibt, wie die Zukunft der Energieversorgung in Bayern aussehen wird. Fest steht, dass die Erneuerbaren Energien immer wichtiger werden. Im Jahr 2022 machten sie bereits 17,4 Prozent des Wärme- und Kälteenergiebedarfs in Deutschland aus. Die Grafiken des Projekts Forum Synergiewende zeigen, dass Bioenergie den größten Beitrag zur erneuerbaren Wärmeversorgung leistet und dabei verschiedene Formen wie feste, gasförmige und flüssige Biomasse sowie Solarthermie und Geothermie umfasst.
Die bayerischen Bürger:innen dürfen gespannt sein, wie sich dieser Energiemarkt weiterentwickeln wird und ob die Herausforderungen, die durch den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen entstehen, gemeistert werden können.
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Ort | Bayern, Deutschland |
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