Naturschutz-Aktion in Amberg: Lebensräume seltener Arten im Fokus!

Naturschutz-Aktion in Amberg: Lebensräume seltener Arten im Fokus!
Amberg, Deutschland - Im Stadtgebiet von Amberg hat vor kurzem ein bedeutsames Kartierungsprojekt begonnen, das im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) durchgeführt wird. Die Naturschutzfachkartierung erstreckt sich über die Jahre 2025 und 2026 und hat sich zum Ziel gesetzt, Lebensräume seltener Tierarten zu erfassen und zu dokumentieren. Diese neuesten Maßnahmen folgen auf eine botanisch ausgerichtete Biotopkartierung, die zwischen 2021 und 2022 stattfand. In dieser Zeit wurden wichtige Grundlagen für den Schutz der heimischen Flora gelegt.
Wie die Mittelbayerische berichtet, ist das Hauptziel der aktuellen Kartierung, die Wissensbasis über bedeutende Lebensräume durch zoologische Daten zu vervollständigen. Die Ergebnisse dieser umfassenden Erhebung sollen im Sommer 2027 vorliegen und als Grundlage für künftige Maßnahmen und Planungen dienen. Die Kartierungsarbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit dem Amt für Ordnung und Umwelt.
Schwerpunkt der Kartierung
Der Fokus liegt auf verschiedenen Artengruppen, darunter Vögel, Reptilien, Amphibien, Libellen, Tagfalter und Heuschrecken. Die bereits bekannten Fundorte gefährdeter Arten wie Kalmmolch und Knoblauchkröte werden dabei überprüft, und weniger erforschte Flächen sollen untersucht werden. Anhand dieser Daten wird ein Überblick über die Artenausstattung und die Bestandsentwicklungen im Stadtgebiet erstellt.
Insgesamt sollen knapp 80 Zielarten dokumentiert werden. Hierzu zählen unter anderem die Schlingnatter, die Gelbbauchunke, die Grüne Keiljungfer sowie verschiedene Schmetterlingsarten wie der Scheckenfalter und die Bläulinge. Durch die Kombination der Kenntnisse über gefährdete und häufigere Arten wird eine solide Vergleichsgrundlage geschaffen, um die diversifizierte Flora und Fauna vor Ort besser zu verstehen.
Ablauf und Methodik
Die Kartierung wird von einem Fachbüro aus Bad Neustadt a. d. Saale durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine fundierte Methodik, wie sie auch von den Bayerischen Landesamt für Umwelt empfohlen wird. Bei der Naturschutzfachkartierung wird besonders berücksichtigt, dass die vollständige Erfassung aller Lebensräume seltener Tierarten in einem Landkreis oder Stadtgebiet nicht immer möglich ist. Daher erfolgt die Auswahl der Zielarten nach spezifischen Kriterien, die auf den Roten Listen Bayerns und Deutschlands basieren.
Die Datenerhebung und -auswertung wird durch qualifizierte Fachbüros geleitet, die vor allem Geländearbeiten durchführen, regionale Experten befragen und die Ergebnisse professionell aufbereiten. Außerdem werden die gesammelten Sachdaten in die Artenschutzkartierung und -datenbank (ASK) eingegeben und später der breiten Öffentlichkeit über das Bayerische Fachinformationssystem Naturschutz (FIN View) zugänglich gemacht.
Ein interessanter Aspekt der Naturschutzfachkartierung ist, dass Erkenntnisse über etwa 150 bis 200 wertvolle Lebensräume nach Abschluss der zweijährigen Geländearbeiten erwartet werden. Diese Ergebnisse werden konkrete Empfehlungen für Verbesserungs- und Pflegemaßnahmen für bedrohte Arten ermöglichen, die dann in die regionale Landschaftsplanung einfließen können.
Die Nachbarschaft wird sicherlich gespannt die Fortschritte verfolgen, die durch dieses engagierte Projekt erzielt werden. Schließlich geht es um den Erhalt und die Förderung der heimischen Biodiversität, die nicht nur für die Tierwelt, sondern auch für das ökologische Gleichgewicht in der Region von zentraler Bedeutung ist. Auch wenn manche Bereiche bereits gut dokumentiert sind, kommt es darauf an, weitere Lebensräume und deren Schutzpotenziale zu identifizieren und zu bewerten.
In der heutigen Zeit, in der der Schutz der Umwelt immer wichtiger wird, sind solche Kartierungsprojekte mehr denn je von Bedeutung. Denn nur durch fundierte Daten und ein umfassendes Verständnis der Lebensräume kann eine nachhaltige Bewirtschaftung der Natur erfolgen, wie sie auch in anderen Bundesländern, wie etwa Baden-Württemberg, bereits praktiziert wird. Dort wird ebenfalls gezielt auf den Erhalt artenreicher Biotope geachtet, was als vorbildliches Beispiel dienen kann.
Durch die richtige Mischung aus aktuellen Daten und Expertenwissen kann Amberg auf einen vielfältigen und schützenswerten Lebensraum blicken – ein Schritt in die richtige Richtung für den Naturschutz, der im Jahr 2025 mehr denn je im Fokus steht.
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Ort | Amberg, Deutschland |
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