Tornados in Bayern: 2023 brachte vier dramatische Wetterereignisse!
Am 22. August 2023 entstand über dem Bodensee bei Lindau ein Wasserhose. Experten untersuchen die Entwicklungen in Bayern.

Tornados in Bayern: 2023 brachte vier dramatische Wetterereignisse!
In Bayern fegten im Jahr 2023 mindestens vier Tornados über das Land. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat diese Fälle offiziell bestätigt und meldet, dass noch weitere Verdachtsfälle in der Diskussion stehen. Dies berichteten die Kollegen von Antenne Bayern.
Die bestätigten Tornados traten an mehreren Regionen auf: Am 28. Mai etwa verwüstete ein tornadoartiger Wind in Sonnefeld, im Landkreis Coburg, den Ortsteil Bieberbach, während am selben Tag auch in Untertheres, Landkreis Haßberge, ein Tornado gesichtet wurde. Ein weiterer Tornado entstand am 7. Juni in Süß bei Hahnbach, Landkreis Amberg-Sulzbach. Und der letzte dieser Reihe wurde am 22. August registriert, als eine Wasserhose über dem Bodensee bei Lindau auftrat.
Rund um Tornados in Deutschland
Wie die Statistiken zeigen, ist 2023 in Deutschland ein durchschnittliches Tornadojahr gewesen. Insgesamt wurden 42 Tornadofälle in ganz Deutschland verzeichnet, was in etwa dem Durchschnitt von 45 bestätigten Tornados pro Jahr entspricht. Tobias Reinartz vom DWD beschreibt die durchschnittlichen Bedingungen, die zu Tornados führen können: große Temperaturunterschiede zwischen dem Boden und höheren Luftschichten sowie starke Aufwinde in Wolken, die dann zu rotierender Luft und der Entwicklung von Tornados führen.
Ein kurzes Exkurs in die Geschichte: Die erste dokumentierte Vor-Ort-Untersuchung eines Tornados in Deutschland fand bereits 1765 durch Gottlob Burchard Genzmer statt. Seitdem haben sich die Erhebungsmethoden weiterentwickelt. In den letzten Jahrzehnten gab es verstärktes Interesse an der Tornadoforschung, insbesondere seit den 1970er-Jahren nach einigen heftigen Tornadoereignissen.
Starke Kooperation in der Tornadoforschung
Aktuelle Entwicklungen in der Tornadoforschung sind vielversprechend. Das in 1997 gegründete Netzwerk TorDACH, das Informationen über Unwetterereignisse sammelt, hat sich zu einer wichtigen Ressource entwickelt. Es hat das European Severe Storms Laboratory (ESSL) und die europäische Unwetterdatenbank ESWD hervorgebracht. Diese Fortschritte in der Dokumentation sind auch teilweise dem Internet und der digitalen Fotografie zu verdanken, die Berichte über Tornadofälle schneller und effizienter verbreiten können.
Um die Zusammenarbeit der verschiedenen Experten weiter zu fördern, wurden die Tornado Expertengruppe beim DWD nach der Pensionierung von Andreas Friedrich ins Leben gerufen. Diese Gruppe unterstützt die Erfassung und Vorhersage von Tornados und betreibt Forschung, um Verdachtsfälle schneller und einfacher zu bestätigen. Eine neue wissenschaftliche Veröffentlichung zu Tornadostatistiken wird bald erwartet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der Herausforderungen, die Tornados mit sich bringen, die Forschung und Überwachung in Deutschland auf einem vielversprechenden Weg ist. Die Kombination aus moderner Technologie und enger Kooperation zwischen unterschiedlichen Institutionen könnte in Zukunft zu einer noch besseren Erkennung und Vorhersage von Tornados führen, wie auch die DWD berichtet. Eine spannende Zeit für die Wetterforschung und für alle, die in Tornadogeschädigten Regionen leben!
Für den geneigten Leser ist es weiterhin wichtig, aufmerksam zu bleiben und sich über die Gefahren von Unwettern und Tornados zu informieren. Der DWD und verschiedene Forschungsgruppen arbeiten intensiv daran, Risiken zu minimieren und die betroffenen Gemeinden besser auf solche extremen Wetterereignisse vorzubereiten. Dazu tragen auch Plattformen wie Skywarn Deutschland und die Tornadoliste bei, die die Erfassung und Verbreitung von Informationen rund um Tornados unterstützen, wie so schön bei Wetterdienst zu lesen ist.