Grundsteuerreform: Golfclubs in der Region müssen kräftig sparen!

Die Grundsteuerreform sorgt 2025 für Herausforderungen bei Golfclubs in Weilheim-Schongau. Auswirkungen und Lösungen im Detail.
Die Grundsteuerreform sorgt 2025 für Herausforderungen bei Golfclubs in Weilheim-Schongau. Auswirkungen und Lösungen im Detail. (Symbolbild/MW)

Grundsteuerreform: Golfclubs in der Region müssen kräftig sparen!

Bernbeuren, Deutschland - Die Reform der Grundsteuer bringt Unsicherheiten mit sich, die sowohl Grundstückseigentümer als auch Golfclubs betreffen. Besonders in Bayern sind die Auswirkungen auch in den letzten Wochen verstärkt ins Blickfeld gerückt. Während einige Golfclubs mit erheblichen Erhöhungen der Grundsteuer konfrontiert werden, zeigen sich andere gelassener, da sie auf dem eigenen Grund und Boden arbeiten und somit moderatere erwartete Kosten haben. Merkur berichtet, dass der Geschäftsführer des Golfclubs Stenz in Bernbeuren mit einer Kostensteigerung von etwa 1.000 bis 1.500 Euro rechnet.

Der Golfclub Stenz hat rund 400 Mitglieder und eine Neun-Loch-Anlage, die sich über 27 Hektar erstreckt. Holger Osterried, der Geschäftsführer, erwähnt, dass die moderate Erhöhung der Grundsteuer darauf zurückzuführen ist, dass die meisten Grundstücke im eigenen Besitz sind. Im Gegensatz dazu haben Golfclubs, die Flächen von mehreren Verpächtern gepachtet haben, ein höheres Risiko für drastische Steuererhöhungen, da die Grundsteuer in der Regel direkt an sie weitergegeben wird.

Reaktionen der Golfclubs und der Finanzverwaltung

Aktuell versenden die Finanzämter Grundsteuerbescheide, was bei den Verantwortlichen der Golfanlagen zu einer gewissen Nervosität führt. Es wird geraten, die Bescheide gründlich zu prüfen, um hohe Zahlungen zu vermeiden. Laut BVGA haben einige Golfanlagen bereits Einspruch eingelegt, um ihre Ansprüche zu wahren. Ein erfolgreicher Einspruch muss jedoch gut begründet sein, während mögliche verfassungsrechtliche Fragen zu weiteren Klagen führen könnten.

Der Golf- und Landclub Karwendel in Wallgau sieht sich mit einer Kostensteigerung von 60.000 auf 80.000 Euro konfrontiert. In ähnlicher Lage ist der Golfclub Rottbach in München, der voraussichtlich mehr zahlen muss, da die Grundstücke von 13 verschiedenen Eigentümern gepachtet werden. Im Gegensatz dazu zeigt sich der Clubmanager des Land & Golfclubs St. Eurach in Iffeldorf optimistisch, da hier nur ein einziger Eigentümer für die Flächen verantwortlich ist.

Die Hintergründe der Grundsteuerreform

Die Reform der Grundsteuer ist eine Antwort auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2018 zur Ungleichbehandlung beim Steuerrecht. Ab 1. Januar 2022 müssen alle Grundstücke neu bewertet werden. Laut den aktuellen Informationen des Bundesfinanzministeriums wird die neue Grundsteuer ab 2025 mit angepassten Hebesätzen von den Kommunen beschlossen. Dies kann künftig zu höheren finanziellen Belastungen für bestimmte Eigentümer führen, während andere möglicherweise von der reformierten Regelung profitieren.

Die neuen Berechnungsmodalitäten sehen unter anderem die Festlegung des Grundsteuerwerts durch verschiedene Kriterien wie Bodenrichtwerte, Nettokaltmiete und Grundstücksfläche vor. Dabei wird die Steuermesszahl gesenkt, was an sich eine Entlastung für viele Bürger darstellen könnte. Dennoch bleibt abzuwarten, wie die konkreten Hebesätze der Gemeinden aussehen werden.

Insgesamt zeigt sich, dass die Golfclubs in der Region derzeit aufmerksam die Entwicklungen verfolgen und flexibel auf die neuen Herausforderungen reagieren müssen. Es bleibt spannend zu beobachten, welche endgültigen finanziellen Belastungen die Reform mit sich bringt und wie die einzelnen Clubs auf die neuen Bescheide reagieren werden.

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OrtBernbeuren, Deutschland
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