Unterallgäu kämpft gegen Baukosten und Bürokratie – Lösungen präsentiert!

Landkreis Unterallgäu diskutiert Lösungen zu hohen Baukosten und Bürokratie, um den Wirtschaftsstandort zu stärken.
Landkreis Unterallgäu diskutiert Lösungen zu hohen Baukosten und Bürokratie, um den Wirtschaftsstandort zu stärken. (Symbolbild/MW)

Unterallgäu kämpft gegen Baukosten und Bürokratie – Lösungen präsentiert!

Unterallgäu, Deutschland - Wie läuft es in der Bauwirtschaft im Landkreis Unterallgäu? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Wirtschaftsgesprächs, das Landrat Alex Eder gemeinsam mit Vertretern der Kreisverwaltung, Wirtschaftskammern und lokalen Unternehmen führte. Die hohen Baukosten in Kombination mit einer komplexen Bürokratie wurden ausführlich diskutiert, während die aktuelle Unternehmensbefragung 2025 ein insgesamt positives Bild der Region zeichnet: robust, investitionsfreudig und wachstumsorientiert. Die Zufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort bleibt auf einem guten Niveau, doch die Herausforderungen sind klar: Die Baubranche kämpft mit hohen Kosten, einem enormen Verwaltungsaufwand, Fachkräftemangel und der Notwendigkeit von Unternehmensnachfolgen. Die vollständige Auswertung der Unternehmensbefragung wird in den kommenden Wochen erwartet, wie B4B Schwaben berichtet.

Einer der zentralen Punkte der Diskussion war der Fachkräftemangel, der von vielen Unternehmen als grundlegende Herausforderung gesehen wird. Laut einer umfassenden Studie von PwC Deutschland äußern 80% der befragten Bauunternehmen, dass der Mangel an Fachkräften ihr Wachstum erheblich bremst. Zudem zeigt die Umfrage, dass 93% der Bauunternehmen einen drastischen Abbau bürokratischer Hürden fordern. Diese Ansichten sind nicht isoliert, auch durch Meistertipp wird deutlich, dass 70% der Unternehmen von Umsatzeinbußen und verschobenen Projekten berichten, was die Notwendigkeit von Veränderungen in den Geschäftsmodellen der Branche unterstreicht.

Vorschläge für Veränderungen

Christian Baumann, Leiter der Abteilung Bauen und Umwelt, präsentierte im Zuge des Gesprächs erste Maßnahmen zur Senkung von Baukosten und zur Verkürzung von Bauzeiten. Zu den Vorschlägen gehören serielle und modulare Bauweisen sowie der Gebäudetyp E, bei dem auf übermäßige Komfortstandards verzichtet wird. Dies könnte dazu beitragen, die Herausforderungen der Branche effektiver zu bewältigen.

Darüber hinaus wurden gesetzliche Erleichterungen ins Spiel gebracht. Der digitale Bauantrag soll eingeführt werden, begleitet vom Wegfall der Stellplatzpflicht bei Umbauten. Auch der Bau-Turbo, eine Maßnahme zur Beschleunigung von Genehmigungen im Geschosswohnungsbau, könnte helfen, das Bauen zu erleichtern und nicht zu verhindern, wie der Landrat betont. Dies geschieht vor dem Hintergrund der stagnierenden Digitalisierung innerhalb der Branche. PwC stellt fest, dass die Bauindustrie in Deutschland an ihren digitalen Fähigkeiten zweifelt und in vielen Technologiebereichen abgehängt ist.

Die Rolle der Digitalisierung

Der Druck auf die Bauwirtschaft ist nicht zu übersehen. Die digitale Transformation ist in den Hintergrund geraten – so berichtet Meistertipp, dass die Umsetzung nachhaltiger Entwicklungen derzeit nicht den Erwartungen entspricht. Vier von fünf Unternehmen erkennen zwar das Potenzial von Cloud-Technologien und digitalen Tools, jedoch stagniert die Entwicklung bei innovativen Ansätzen wie Building Information Modeling (BIM). Das Vertrauen in Künstliche Intelligenz wächst, doch häufig mangelt es an den erforderlichen personellen Ressourcen und dem nötigen Know-how.

Die Verantwortung, diesen Herausforderungen zu begegnen, liegt nun in den Händen der Politik und der Bauwirtschaft. Der politische Stillstand könnte die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Bauwirtschaft weiter gefährden, wenn keine tragfähigen Lösungen gefunden werden. Menschen und Unternehmen in der Baubranche fiebern den notwendigen Veränderungen entgegen, um aus der aktuellen Krise gestärkt hervorzugehen. B4B Schwaben, PwC und Meistertipp belegen diesen dringlichen Handlungsbedarf eindrucksvoll.

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OrtUnterallgäu, Deutschland
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