Sicherheit steht an erster Stelle: CSD Regensburg unter neuen Vorzeichen!

CSD Regensburg 2025 findet als Kundgebung statt; Drohschreiben führt zu Änderungen. Sicherheit hat Priorität.
CSD Regensburg 2025 findet als Kundgebung statt; Drohschreiben führt zu Änderungen. Sicherheit hat Priorität. (Symbolbild/MW)

Sicherheit steht an erster Stelle: CSD Regensburg unter neuen Vorzeichen!

Regensburg, Deutschland - Der kommende Christopher Street Day (CSD) in Regensburg, geplant für den 5. Juli 2025, sorgt derzeit für reges Gespräch und eine gewisse Besorgnis. Nach einem anonymen Drohschreiben, das den Anmelder Alexander Irmisch erreichte, mussten die Veranstalter ihre ursprünglichen Pläne überdenken. Laut Regensburg Digital bleibt der CSD jedoch nicht abgesagt, sondern wird angepasst.

Irmisch hat die Drohung gegenüber der Berichterstattung von ZDFheute bestätigt. Sicherheit steht an oberster Stelle, und das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) wurde eingeschaltet, wobei die Behörde jedoch auf Nachfrage die Ermittlungen dementierte. Das zeigt, wie unübersichtlich die Situation momentan ist. Nach einem Treffen mit der Polizei und dem Ordnungsamt hat Irmisch entschieden, die Strecke des Umzugs durch die Altstadt zu verkürzen und stattdessen eine stationäre Kundgebung auf dem Domplatz abzuhalten. Ein Straßenfest in Stadtamhof ist ebenfalls vorgesehen und soll wie geplant stattfinden. „Wir wollen uns dem Druck nicht beugen“, so Irmisch entschlossen.

Ein sicherer Ort für Vielfalt

Das CSD-Event hat in der Vergangenheit Regensburgs Straßen zum Leben erweckt, doch heuer wird alles etwas anders. „Es wird hörbar und sichtbar sein“, versichert Irmisch, während das Team vom Verein Queeres Regensburg auf die „abstrakte Bedrohungslage“ reagiert hat. Missverständnisse hinsichtlich einer Absage waren aus der Berichterstattung der Mittelbayerischen Zeitung entstanden. Umso wichtiger ist es, dass die Teilnehmer und Einsatzkräfte gut geschützt sind.

Diese aktuelle wegen der Drohung aufkommende Unsicherheit fällt in einen besorgniserregenden Trend: Wie die Tagesschau berichtet, haben queerfeindliche Straftaten in Deutschland im Jahr 2023 einen besorgniserregenden Anstieg von etwa 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet, mit insgesamt 1.785 Fällen gegen LSBTIQ*-Menschen. Diese brutalen Vergehen, die häufig Beleidigungen, Gewalttaten und Bedrohungen umfassen, zeigen, wie nötig sichere Orte für die queere Community sind.

Einsatz für Sicherheit und Identität

Angesichts dieser Situation betont der Vorstandsmitglied des Vereins CSD Deutschland, Kai Bölle, die Zunahme von Online-Bedrohungen und die Aktivität rechtsextremer Gruppen, die Gegendemonstrationen ankündigen könnten. Daher ist es umso entscheidender, dass die Polizei auf allen Ebenen sensibilisiert wird und entschieden gegen mögliche Störungen vorgeht. Irmisch kann bislang das Spektrum des Drohschreibens nicht zuordnen, da er keine Details zum Inhalt bekannt geben möchte.

Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind turbulent, und die Fronten verhärten sich. Innenministerin Nancy Faeser hat kürzlich gefordert, queerfeindliche Gewalt konsequent zu verfolgen. Der im September 2022 gegründete Arbeitskreis zur Bekämpfung homophober und transfeindlicher Gewalt hat bereits einen Abschlussbericht eingereicht, der die Notwendigkeit einer umfassenden Sicherheitsstrategie für queere Menschen betont.

Der CSD in Regensburg verspricht also trotz der Herausforderungen, ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen – und das wird auch benötigt. Die Bürger der Stadt sind eingeladen, nicht nur an der Kundgebung teilzunehmen, sondern auch für die Sicherheit und Sichtbarkeit der queeren Community einzutreten. Es wird eine Demonstration dafür sein, dass Vorurteile und Drohungen nicht das letzte Wort haben dürfen.

Lesen Sie mehr über die Situation des CSD in Regensburg auf ZDFheute sowie Regensburg Digital.

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OrtRegensburg, Deutschland
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