ÖPNV im Nürnberger Land: Umweltschützer verlangen radikale Reformen!

ÖPNV im Nürnberger Land: Umweltschützer verlangen radikale Reformen!
Nürnberger Land, Deutschland - Das öffentliche Nahverkehrssystem in Lauf und Umgebung steht unter Druck. In einer aktuellen Umfrage der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die unter über 200 Passanten auf dem Laufer Marktplatz durchgeführt wurde, kristallisierten sich erhebliche Probleme heraus. n-land.de berichtet, dass die Hauptkritikpunkte die Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit sowohl der Busse als auch der Bahnen sind. Besondere Sorgen gibt es hinsichtlich der Bahn: So wird die Sauberkeit als ungenügend empfunden, die Fahrzeuge sind nicht behindertengerecht und die Tarifstruktur sorgt für Verwirrung unter den Fahrgästen. Ein weiteres Manko ist die Mitnahme von Fahrrädern, die auf große Unzufriedenheit stößt.
Trotz dieser harschen Kritik kommt das Busangebot im Landkreis Nürnberger Land nicht komplett negativ weg. Viele Nutzer äußern sich positiv über ihre Erfahrungen, jedoch bleibt der große Kritikpunkt die mangelhafte Anbindung der Außenbezirke, besonders an den Wochenenden. Der Landkreis hat sich vorgenommen, alle Orte mit mehr als 150 Einwohnern an den ÖPNV anzuschließen, während derzeit nur Siedlungen mit mehr als 200 Einwohnern in der entsprechenden Leitlinie des Freistaats berücksichtigt werden.
Forderungen zur Verbesserung
Die Greenpeace-Studie fordert umfassende Änderungen, um die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nachhaltig zu steigern. Diese wären unter anderem, die ÖPNV-Versorgung zur Pflichtaufgabe für die Kommunen in Bayern zu machen. sueddeutsche.de ergänzt, dass es auch eine Forderung nach einem deutschlandweiten Preisdeckel für das Deutschlandticket gibt, um die Kosten für die Pendler zu senken. Aktuell liegt der monatliche Preis bei 58 Euro; Greenpeace verlangt eine Obergrenze von 29 Euro.
Die Debatte um die Finanzierung des ÖPNV ist bereits in vollem Gange, während unterdessen der öffentliche Nahverkehr in Deutschland allgemein in der Krise steckt. Immer mehr größere Städte reduzieren ihr Angebot, während nur wenige, wie beispielsweise der Landkreis Nürnberger Land, ihre Services ausbauen. vdv.de weist darauf hin, dass um das Klimaziel Deutschlands zu erreichen, das ÖPNV-Angebot um etwa 4,5 Prozent jährlich steigen müsste.
Die Mobilitätswende und ihre Auswirkungen
Die Notwendigkeit eines flächendeckenden, zuverlässigen ÖPNV wird nicht nur aus lokalen Wahlen, sondern auch aus den jüngsten Studien und Berichten deutlich. Die Fahrgastzahlen im öffentlichen Personennahverkehr zeigen eine positive Tendenz, nachdem sie durch die Corona-Pandemie gesunken waren. Der VDV berichtet, dass täglich 26 Millionen пассажиров befördert werden, was 18 Millionen Autofahrten ersetzt. Die Bedeutung von Bus und Bahn wird also immer klarer – nicht zuletzt auch in Bezug auf die Einsparung von bis zu 10 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen jährlich.
Um die ambitionierten Ziele einer Verdopplung der Fahrgastzahlen bis 2030 zu erreichen, ist ein jährlicher Zuwachs von acht Prozent notwendig, was derzeit nicht realistisch erscheint. Angesichts all dieser Herausforderungen ist es unerlässlich, bald Hand an die bestehenden Strukturen zu legen, um die Akzeptanz und Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs zu fördern. Ob die geforderten Änderungen kommen werden, bleibt abzuwarten.
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Ort | Nürnberger Land, Deutschland |
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