Nürnberg im Hitze-Kampf: Stadt plant Aktionen gegen extreme Temperaturen

Nürnberg im Hitze-Kampf: Stadt plant Aktionen gegen extreme Temperaturen
Nürnberg, Deutschland - Hitze in Nürnberg ist ein zweischneidiges Schwert – einerseits genießen wir sonnige Tage, andererseits bringt das steigende Thermometer auch große Herausforderungen mit sich. Laut einem Bericht von T-Online ist die Stadt besonders von Hitzebelastung betroffen, vor allem in dicht besiedelten Vierteln. Eine Studie der Deutschen Umwelthilfe hat ergeben, dass Nürnberg in einem Hitzebetroffenheitsindex, der 190 Städte mit über 50.000 Einwohnern erfasst, schlecht abschneidet, wenn es um hohe Temperaturen und versiegelte Flächen geht. Hier gibt es einen klaren Handlungsbedarf.
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hebt hervor, dass Städte mit hohem Verkehrsaufkommen und einer Vielzahl an versiegelten Flächen sich stärker aufheizen. Das macht die Thematik auch für vulnerable Gruppen, wie ältere Menschen oder Schwangere, zu einem ernsthaften Gesundheitsrisiko. Die Staatsregierung hat daher bereits begonnen, mit den Kommunen an individuellen Hitzeaktionsplänen zu arbeiten, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Der Nürnberger Hitzeaktionsplan
2022 hat Nürnberg einen Hitzeaktionsplan verabschiedet, der konkrete Maßnahmen umfasst, um die Bevölkerung während extremer Hitzeperioden zu unterstützen. Dazu gehört auch ein Hitzetelefon, das an Hitzetagen ab 30 Grad erreichbar ist. Dieses Telefon bietet vor allem älteren Menschen Unterstützung an, die an heißen Tagen zusätzliche Hilfe benötigen.
Darüber hinaus sind in dem Plan auch langfristige Maßnahmen im Bauwesen vorgesehen. Geplant sind Frischluftschneisen, grüne Oasen und zusätzliche Straßenbäume, die dazu beitragen sollen, die Stadt hitzeresilienter zu gestalten. Das Umweltreferat betont, dass bereits bei Temperaturen ab 26 Grad physiologische Veränderungen im Körper auftreten können, die von Schwindel bis hin zu Kreislaufproblemen reichen. Hier gilt es, rechtzeitig gegenzusteuern.
- Akute Maßnahmen während Hitzewellen:
- Informationsverbreitung
- Hitzewarnsysteme
- Trinkwasserversorgung
- Einrichtung von „coolen“ Orten
- Langfristige stadtplanerische Maßnahmen:
- Klimaangepasste Baupraktiken
- Schaffung von Grünflächen
Kühle Rückzugsorte für Nürnberger
In der Stadt gibt es mittlerweile mehrere kühle Orte, die als Rückzugsmöglichkeiten an heißen Tagen fungieren. Eine online durchgeführte Bürgerbefragung hat viele dieser Plätze identifiziert. Außerdem gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um an Trinkwasser zu gelangen. Gaststätten und Hotels bieten kostenloses Trinkwasser an, und ein Trinkwasserbrunnen wurde erst kürzlich auf dem Nürnberger Hauptmarkt eingeweiht.
Mit den steigenden Temperaturen, die der Deutsche Wetterdienst für die kommenden Tage prognostiziert – bis zu 35 Grad in Unterfranken – ist es umso wichtiger, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Schutzmaßnahmen sind ab einem UV-Index von Stufe 3 notwendig, ab Stufe 8 unbedingt, und ab Stufe 11 ein absolutes Muss. Die Stadt Nürnberg hat also alle Hände voll zu tun, um den Herausforderungen der Hitze zu begegnen und die Lebensqualität ihrer Bewohnerinnen und Bewohner zu sichern.
Die schädlichen Auswirkungen von Hitzebelastung – von gesundheitlichen Problemen bis hin zu einer verminderten Lebensqualität – werden laut dem Fokusthema „Hitze in der Stadt“ der nationalen Stadtentwicklungspolitik zunehmend spürbar. Die Notwendigkeit, Städte hitzeresilient zu gestalten, ist deutlich. Deshalb liegt eine große Verantwortung auf den Schultern der Stadtplanung.
Wie wird sich Nürnberg auf den Klimawandel einstellen? In den kommenden Monaten sind umfassende Untersuchungen zum Thema Hitze geplant, um geeignete Anpassungsstrategien zu entwickeln und das Wohlbefinden aller Nürnberger zu sichern.
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Ort | Nürnberg, Deutschland |
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