Neue Trauergespräche in Kempten: Hilfe und Hoffnung auf der Hospizbank

Neue Trauergespräche in Kempten: Hilfe und Hoffnung auf der Hospizbank
Trauer braucht Raum und Zeit – das weiß der Hospizverein Kempten-Oberallgäu nur zu gut. Mit einem neuen Angebot möchte der Verein Trauernden beispiellose Unterstützung bieten. „Trauergespräche auf der Hospizbank“ heißen die wöchentlichen Treffen, die während der Sommermonate jeden Mittwoch von 17 bis 18.30 Uhr auf dem katholischen Friedhof stattfinden. Diese Angebote sind für alle offen, unabhängig von der Todesursache oder dem Sterbeort, und sind eine ideale Gelegenheit, um in einem geschützten Rahmen miteinander ins Gespräch zu kommen. Die ehrenamtlichen Trauerbegleiter stehen den Teilnehmern bei trockenem Wetter zur Seite, wie Allgäuer Zeitung berichtet.
Am Apfelbaumgrab hinter der Christusfigur, wo die Hospizbank bereits aufgestellt ist, können Trauernde nicht nur ihre Geschichten und Emotionen teilen. Weitere Bänke sind in ausreichender Absprache mit der Pfarrei St. Lorenz geplant. Stadtpfarrer Thomas Rauch hebt hervor, wie wichtig der Friedhof als Ort der Verbundenheit mit den Verstorbenen ist. Für ihn und den Hospizverein passt dieses Projekt ganz hervorragend zu einem katholischen Friedhof, der für Menschen aller Glaubensrichtungen offen ist.
Vielseitige Trauerbegleitungsangebote
Die Trauerbegleitung des Hospizvereins ist kostengünstig und zugänglich für alle Hinterbliebenen. Neben den Trauergesprächen gibt es weitere Angebote wie ein monatliches Trauerfrühstück, das jeden letzten Samstag im Monat im Margaretha- und Josephinen-Stift stattfindet. Auch gemeinsames Wandern in der Natur wird angeboten, denn es zeigt sich, dass die Kraft der Bewegung in der Trauer bewirken kann. Für all diese Möglichkeiten sorgt das engagierte Team um Pia Farkas-Liesenfeld und Sandra Bär, die die Trauerbegleitung leiten, so Merkur.
- Wöchentliche „Trauergespräche“ auf der Hospizbank
- Trauerfrühstück jeden letzten Samstag im Monat
- Offenes Singen jeden ersten Mittwoch im Monat
- Wanderungen in der Zeit der Trauer
- Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suizidopfern
Außerdem plant der Verein im Oktober eine Ausbildung zur Trauerbegleitung, die über vier Wochenenden geht. Diese Ausbildung soll nicht nur theoretisches Wissen vermitteln, sondern auch praktische Methoden zur Trauerarbeit aufzeigen. Auch Schulungen für Schulen, Kindergärten und Betriebe stehen auf der Agenda, um besser auf Todesfälle reagieren zu können.
Gemeinschaft in Trauer
Wie auch die Malteser betonen, steht bei der Trauerbegleitung nicht nur die Trauer im Mittelpunkt, sondern auch das Wiederfinden von Freude und Gemeinschaft. Die Daseinsberechtigung von Trauergruppen liegt im gegenseitigen Austausch unter den Teilnehmenden, die oft ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Das schafft Halt und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Angebote können sehr unterschiedlich gestaltet sein – von offenen Gesprächsrunden bis hin zu kreativen Aktivitäten wie gemeinschaftlichem Kochen oder Wandern. So kann jeder seinen ganz eigenen Zugang zur Trauer finden, wie sie auch auf der Seite der Malteser beschrieben ist.
In diesen unsicheren Zeiten, in denen so viele mit Verlust und Trauer kämpfen, sind solche Angebote von unschätzbarem Wert. Der Hospizverein Kempten-Oberallgäu leistet nicht nur eine wichtige Dienstleistung, sondern bringt auch Licht in dunkle Stunden. Es ist schön zu sehen, wie die Gemeinschaft zusammenkommt, um einander in einem der schwierigsten Abschnitte des Lebens zu unterstützen.