Pfaffenhofen feiert: Ehepaar Schurius begeht 65 Jahre Gemeinsamkeit!

Pfaffenhofen feiert: Ehepaar Schurius begeht 65 Jahre Gemeinsamkeit!
Pfaffenhofen, Deutschland - Am 16. Juni 2025 wird das Pfaffenhofener Ehepaar Adelheid und Leopold Schurius mit viel Freude an ihr 65-jähriges Hochzeitsjubiläum zurückdenken. Bereits im Juni 2023 feierten sie diesen besonderen Meilenstein, der nicht nur ihre langjährige Liebe, sondern auch ihr starkes Engagement für die Gemeinschaft repräsentiert. Die beiden zogen 1968 nach Pfaffenhofen, nachdem sie zuvor in Gerolsbach gelebt hatten. In der Stadt sind sie nicht nur durch ihre beruflichen Stationen in der Schullandschaft bekannt, sondern auch durch ihre zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Adelheid Schurius hat viele Jahre als Lehrerin an der Joseph-Maria-Lutz-Schule unterrichtet und war mit ihrer 15-jährigen Dienstzeit als erste nicht kirchliche Rektorin an der Theresia-Gerhardinger-Grundschule Geschichte, während ihr Ehemann Leopold als Lehrer in Gerolsbach und Pfaffenhofen wirkte. Er wurde 1985 Schulrat und war bis 1998 Schulamtsdirektor im Landkreis Pfaffenhofen. Kennengelernt haben sich die beiden bereits 1956 am Schulamt in Schrobenhausen.
Engagement für die Gemeinschaft
Über ihren beruflichen Werdegang hinaus engagieren sich die Schurius‘ auch ehrenamtlich. Sie sind in der Volkshochschule (VHS) aktiv und unterstützen das städtische Seniorenbüro. Darüber hinaus hat Leopold Schurius eine prägende Rolle als Kreisvorsitzender im Bund der Vertriebenen und als Obmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft übernommen, was zeigt, wie wichtig ihm die Themen Heimat und Identität sind. In diesem Kontext passt es gut, dass das Jahr 2025 vom Bund der Vertriebenen unter das Motto „80 Jahre: Erinnern – Bewahren – Gestalten“ gestellt wurde. Der Bund macht damit auf die schmerzhaften historischen Ereignisse aufmerksam, die viele Deutsche, einschließlich der Schurius‘, geprägt haben.
Bereits seit über 70 Jahren erinnern die Vertriebenen und ihre Verbände an die Geschehnisse zu Beginn des Zweiten Weltkriegs. Rund 15 Millionen Deutsche mussten damals ihre Heimatgebiete in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa verlassen, was als eine der größten humanitären Katastrophen des vergangenen Jahrhunderts gilt. Das leidvolle Erbe dieser Fluchtbewegungen wirft auch heute noch Fragen auf, besonders angesichts der aktuellen Krisen, wie dem Krieg in der Ukraine, der die Gefährdung von Menschenrechten in Krisenzeiten verdeutlicht.
Ein Blick auf die Integration
Die Integration der Heimatvertriebenen in Nachkriegsdeutschland wird häufig als Erfolgsgeschichte bezeichnet, wobei sie jedoch auch von Problemen und Spannungen begleitet war. Über zwei Millionen Menschen verloren ihr Leben während der Vertreibung, und noch lange nach dem Kriegsende waren die tiefen Wunden der Vertreibung spürbar. So fanden bis zur Volkszählung 1950 rund 7,9 Millionen Vertriebene in der Bundesrepublik Deutschland ein neues Zuhause. Ihre Integration wurde durch ein umfangreiches Gesetzgebungswerk unterstützt, welches die rechtliche und soziale Gleichstellung der Vertriebenen sicherstellen sollte.
Durch diesen Integrationsprozess haben die Vertriebenen aktiv zur Wiederaufbaustimmung der westdeutschen Wirtschaft beigetragen. Ihre politische Mitgestaltung beginnt früh und zeigt sich unter anderem in der Gründung des „Blocks der Heimatvertriebenen und Entrechteten“, der sich zu einem wichtigen politischen Akteur entwickelte.
Die Schurius‘, die eine Kulmination dieser Geschichte verkörpern, genießen nicht nur den Respekt und die Anerkennung ihrer Mitbürger, sondern leisten mit ihrem Engagement auch heute noch einen bedeutenden Beitrag zur kulturellen und sozialen Landschaft ihrer Heimatstadt Pfaffenhofen. Glückwünsche von Bürgermeister Thomas Herker und dem stellvertretenden Landrat Karl Huber belegen, dass das Paar nicht nur privat, sondern auch in der Gemeinschaft geschätzt wird.
Details | |
---|---|
Ort | Pfaffenhofen, Deutschland |
Quellen |