Kreis reagiert auf Kritik: Müllgebühren sinken drastisch um bis zu 56%!

Landrätin Eva Treu plant drastische Senkungen der Müllgebühren in Neu-Ulm. Die Anträge reagieren auf Kritik und verbessern die Abfallwirtschaft.
Landrätin Eva Treu plant drastische Senkungen der Müllgebühren in Neu-Ulm. Die Anträge reagieren auf Kritik und verbessern die Abfallwirtschaft. (Symbolbild/MW)

Kreis reagiert auf Kritik: Müllgebühren sinken drastisch um bis zu 56%!

Neu-Ulm, Deutschland - In Neuer-Ulm sorgt eine Debatte um die Müllgebühren für Aufregung. Landrätin Eva Treu von der CSU hat nach harscher Kritik am neuen Müllsystem nun Vorschläge zur Verbesserung unterbreitet. Der neue Plan sieht eine drastische Senkung der Abfallentsorgungsgebühren in elf Kommunen vor, wie die Augsburger Allgemeine berichtet. Diese Maßnahme soll dazu führen, dass die geplanten Gebühren um bis zu 56 Prozent in den Jahren 2026 und 2027 gesenkt werden.

Ein Grund für diese Reduktion ist die schnellere Verrechnung der vorhandenen Mittel von 12 Millionen Euro im Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB). Die Ausgaben sollen innerhalb von zwei Jahren anstelle von drei Jahren verrechnet werden. Die Mehrheit des Werksausschusses stimmt der Vorgehensweise zu, wodurch die Bürgerinnen und Bürger in naher Zukunft spürbar entlastet werden können.

Hintergrund der Abfallwirtschaft

Die Geschichte der Abfallwirtschaft in Deutschland ist nicht von ungefähr so umfassend, wie sie heute ist. Bereits im 19. Jahrhundert wurden erste gesetzliche Grundlagen geschaffen, nachdem ein Zusammenhang zwischen mangelhafter Stadthygiene und Krankheiten wie Cholera erkannt wurde. Mit dem Abfallbeseitigungsgesetz von 1972 erhielt diese Entwicklung ihren ersten bundeseinheitlichen Rahmen. Heute beruht das deutsche Abfallrecht auf dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), das zuletzt 2020 novelliert wurde. In diesem Zusammenhang wurde eine Fünfstufige Abfallhierarchie formuliert, die von der Abfallvermeidung bis hin zur Beseitigung reicht, wie das Umweltbundesamt ausführt.

Ein zentraler Bestandteil des KrWG ist die Verpflichtung zur getrennten Sammlung von Altpapier, Altglas, Kunststoffabfällen und Bioabfällen, die bereits seit 2015 besteht. Diese Trennung ist wichtig, um die stofflichen Potenziale der Abfälle bestmöglich zu nutzen. Immerhin fällt in Deutschland jährlich ein Netto-Abfallaufkommen von etwa 350 Millionen Tonnen an. Davon machen Bau- und Abbruchabfälle rund 60 Prozent aus, während Siedlungsabfälle etwa 14 Prozent und gefährliche Abfälle ca. 5 Prozent ausmachen.

Globale Herausforderungen der Abfallbewirtschaftung

Nicht nur in Deutschland, auch weltweit steigen die Abfallmengen rasant an. Schätzungen zufolge haben rund zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer geregelten Müllabfuhr. Diese Problematik zählt zu den vier größten Herausforderungen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Die UN und die deutsche Entwicklungszusammenarbeit arbeiten deshalb daran, ein umweltgerechtes Management aller Abfälle sicherzustellen. Maßnahmen zur Abfallvermeidung, Wiederverwendung von Produkten und Recycling helfen dabei, die Abfallmengen zu reduzieren, wie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung betont.

Mit einem klaren Fokus auf Städte, wo ein Großteil der Ressourcennutzung stattfindet, strebt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit an, Fachkräfte auszubilden und nachhaltige Geschäftsmodelle zu schaffen. Insbesondere in der Gastronomie, wo der Einsatz von Mehrweglösungen gefordert wird, lässt sich viel bewegen. Diese Initiative könnte auch die lokale Wirtschaft in Bayern inspirieren, umweltfreundlichere Alternativen zu schaffen und somit einen wertvollen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten.

Insgesamt zeigt sich, dass die Diskussion um die Senkung der Müllgebühren in Neuer-Ulm nicht nur eine lokale Angelegenheit ist, sondern Teil eines größeren, globalen Trends hin zu nachhaltiger Abfallbewirtschaftung und Ressourcenschutz. Hier wird deutlich: Es ist höchste Zeit, auf nachhaltige Lösungen zu setzen!

Details
OrtNeu-Ulm, Deutschland
Quellen