Umweltschützer enttäuscht: Keine Schutzzone für Fische am Emmeringer See!

Die Umweltvertretung in Fürstenfeldbruck strebt eine Schutzzone am Emmeringer See an, die vom Ausschuss jedoch abgelehnt wurde.
Die Umweltvertretung in Fürstenfeldbruck strebt eine Schutzzone am Emmeringer See an, die vom Ausschuss jedoch abgelehnt wurde. (Symbolbild/MW)

Umweltschützer enttäuscht: Keine Schutzzone für Fische am Emmeringer See!

Emmering, Deutschland - Am Emmeringer See, einem beliebten Ziel für Badespaß und Erholung, steht eine umstrittene Entscheidung an. Die Umweltvertretung der Gemeinde hatte einen Vorschlag zur Ausweisung einer Schutzzone für Fische und Amphibien unterbreitet, der nun vom Bau-, Planungs-, Umwelt- und Verkehrsausschuss mit 9:2 Stimmen abgelehnt wurde. Dies berichtet Merkur.

Die angestrebte Schutzzone hätte sich im Bereich gegenüber des Kioskbereichs erstreckt. Roland Steinhauser von der Umweltvertretung zeigt sich unzufrieden mit der Entscheidung und betont, dass die Schutzzone den Amphibien und Fischen mehr Ruhe hätte bieten können. Gerade in Zeiten, in denen die Bewahrung von natürlichen Lebensräumen an Bedeutung gewinnt, sind solche Maßnahmen in aller Munde.

Diskussion um Naturschutz

Die Ablehnung des Schutzzonenplans bedeutet jedoch nicht das Ende der Diskussion. Die Tür für Kompromissvorschläge bleibt offen. Steinhauser schlägt vor, mögliche Alternativen zu erörtern, um dennoch einen Schutz der Arten zu gewährleisten. Damit stünde auch ein neuer Umgang mit dem Zugang zum See im Raum, denn der ursprüngliche Plan sah vor, den Zugang mit Bojen zu unterbinden. Der Umweltschützer räumt ein, dass Bojen die Badegäste anziehen könnten, sieht aber in anderen Lösungen seine Chancen.

Die Gemeinde plant, die Thematik künftig durch Veröffentlichungen im Mitteilungsblatt sowie einem Informationen Schild am See zu adressieren. Dazu gehört auch der Kontakt zur Grundstückseigentümerin, die dem Schutzzonen-Vorschlag kürzlich widersprochen hatte. Die Bürger genau zu informieren, ist ein wesentlicher Schritt zur Sensibilisierung für den Naturschutz – auch im Bereich des Badens.

Ein Blick in die Wasserpolitik

Die Relevanz solcher Schutzzonen wird durch die EU-Wasserpolitik unterstrichen. Wasser ist nicht nur für Menschen lebensnotwendig, sondern auch für Tiere und Pflanzen. Die Wasserrahmenrichtlinie der EU legt den rechtlichen Rahmen für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen fest. Es gilt, die Qualität der Gewässer zu bewahren und sicherzustellen, dass Wasser als Allgemeingut für zukünftige Generationen geschützt wird. Das Ziel ist ein guter Zustand aller Wasserkörper, was keinesfalls nur theoretische Rhetorik sein sollte.

In diesem Sinne könnte die Diskussion rund um den Emmeringer See als Teil größerer Umweltbestrebungen gesehen werden. Auch wenn die ineinandergreifenden Interessen von Erholungssuchenden und Naturschützern eine herausfordernde Debatte bergen, bleibt festzuhalten: Der Emmeringer See und seine Umgebung könnten von klaren Schutzmaßnahmen nur profitieren.

Die Umweltvertretung hat angekündigt, im Juli neue Vorschläge auszuarbeiten und diese dem Rathaus vorzulegen. Das Engagement für die Umwelt und die Erholungsmöglichkeiten am Emmeringer See wird weiterhin von zentraler Bedeutung sein. Ein ausgewogenes Miteinander von Naturschutz und Freizeitgestaltung ist anzustreben, damit alle Beteiligten auf ihre Kosten kommen.

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OrtEmmering, Deutschland
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