Gewerbesteuer im Landkreis Eichstätt: Wer zahlt die höchsten Sätze?

Gewerbesteuer im Landkreis Eichstätt: Wer zahlt die höchsten Sätze?
Eichstätt, Deutschland - Der Landkreis Eichstätt, malerisch eingebettet zwischen sanften Hügeln und idyllischen Dörfern, hat so einiges in der Gewerbesteuerlandschaft zu bieten. Die lokalen Gewerbesteuerhebesätze variieren stark und sorgen für Diskussionen unter den Unternehmern. Der Durchschnitt liegt bei 338 Prozent, was im Vergleich zum oberbayerischen Schnitt von 342 Prozent leicht unter dem Durchschnitt ist, wie die Donaukurier berichtet.
Während viele Kommunen in Oberbayern ihre Hebesätze im vergangenen Jahr erhöht haben, zeigt sich der Landkreis Eichstätt eher moderat. Nur vier von 30 Kommunen haben die Hebesätze angehoben. So hat Hepberg den höchsten Hebesatz von 400 Prozent erreicht, gefolgt von Wettstetten mit 375 Prozent, Kösching mit 390 Prozent und Kipfenberg mit nun 310 Prozent. Im Gegensatz dazu haben Kommunen wie Altmannstein, Kinding, Pollenfeld, Schernfeld und Walting mit 300 Prozent den niedrigsten Hebesatz im Landkreis. Die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern betont, dass etwa 30 Prozent der kommunalen Steuereinnahmen auf die Netto-Gewerbesteuereinnahmen entfallen.
Steuerdruck und Wettbewerbsfähigkeit
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten macht sich Steuererhöhung schnell bemerkbar. Alexander Kessel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Eichstätt, warnt vor weiteren Erhöhungen. „Steuererhöhungen in solchen wirtschaftlich schwierigen Zeiten könnten Unternehmen Schaden zufügen“, ist er überzeugt. Die Gewerbesteuer ist im internationalen Vergleich eher hoch: In Deutschland liegt die steuerliche Belastung bei etwa 30 Prozent, während der OECD-Durchschnitt nur bei 23 Prozent liegt. Hohe Gewerbesteuerbelastungen können somit schnell zu Wettbewerbsnachteilen führen und sogar neue Unternehmen abschrecken, wie die Destatis feststellt.
Die kommunalen Haushalte stehen unter Druck, insbesondere wegen steigender Ausgaben und Investitionen in Infrastruktur, die ebenfalls finanziert werden müssen. Die Situation bleibt spannend, denn die neue Bundesregierung plant, den Mindesthebesatz bundesweit von 200 auf 280 Prozent anzuheben. In diesem Kontext könnte es für viele Kommunen im Landkreis Eichstätt ratsam sein, den Hebesatz zu überprüfen und zu prüfen, ob Anpassungen notwendig sind.
Rückblick auf vergangene Entwicklungen
In den letzten zehn Jahren hat keine Kommune im Landkreis Eichstätt ihren Hebesatz gesenkt. Das zeigt, dass der Trend Richtung Erhöhung geht. In sieben Kommunen sind die Hebesätze um bis zu 50 Prozentpunkte gestiegen. Insgesamt haben die Gemeinden im Landkreis Eichstätt im Jahr 2024 rund 67 Millionen Euro durch die Gewerbesteuer eingenommen, was 13 Millionen Euro weniger als im Vorjahr bedeutet. Diese Zahl verdeutlicht, wie sehr die wirtschaftliche Lage und die damit verbundenen Umsätze die Gewerbesteuereinnahmen beeinflussen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gewerbesteuerhebesätze im Landkreis Eichstätt ein vielschichtiges Thema sind, das sowohl kleine als auch große Unternehmen betrifft. Ob sich die Kommunen in den kommenden Jahren verändern werden, bleibt abzuwarten – doch ein gutes Händchen bei der Steuerpolitik wäre sicherlich für die ansässigen Unternehmen von Vorteil.
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Ort | Eichstätt, Deutschland |
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