Alarmstufe Rot: Zikade bedroht Bayerns Kartoffelernte massiv!

Die Schilf-Glasflügelzikade bedroht Bayerns Kartoffelanbau durch die Übertragung der Pflanzenkrankheit Stolbur.
Die Schilf-Glasflügelzikade bedroht Bayerns Kartoffelanbau durch die Übertragung der Pflanzenkrankheit Stolbur. (Symbolbild/MW)

Alarmstufe Rot: Zikade bedroht Bayerns Kartoffelernte massiv!

Eichstätt, Deutschland - Was ist los in Bayern? Die Landwirtschaft steht vor einer ernsthaften Herausforderung. Die Merkur berichtet, dass sich die Schilf-Glasflügelzikade in Deutschland ausbreitet und dabei eine große Bedrohung für den Kartoffelanbau darstellt. Besonders betroffen ist Süddeutschland, und in Bayern ist bereits ein Zikadenbefall in den Landkreisen Regensburg, Ingolstadt, Augsburg und München festgestellt worden. Dieses invasive Insekt bringt die Pflanzenkrankheit Stolbur mit, die fatale Folgen für die Ernte haben kann.

Die Zikade schädigt Kartoffeln, Zuckerrüben, Zwiebeln und Rote Beete, indem sie Krankheitserreger auf die Pflanzen überträgt. „Welken, gummiartige Wurzeln und Knollen“ sind die Folge, was bedeutet, dass die betroffenen Kartoffeln nicht vermarktbar sind – ein echtes Armutszeugnis für die heimische Landwirtschaft. Laut der Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft (UNIKA) besteht die Gefahr von massiven Ertrags-, Qualitäts- und Lagerverlusten, bis hin zu Totalausfällen auf ganzen Kartoffelflächen.

Umfang des Problems

Schätzungen zufolge sind in Deutschland rund 65.000 Hektar als Zikadenbefallgebiete eingestuft, was etwa einem Viertel der gesamten Kartoffelanbaufläche entspricht. Der Bayerische Bauernverband erwartet, dass sich die Zikade bald auf ganz Bayern ausbreiten wird. Die Auswirkungen sind schon jetzt deutlich spürbar, und die regionale Landwirtschaft sieht die Lage als ernst an. „Die Erträge und die Möglichkeit des Kartoffelanbaus sind massiv gefährdet“, warnt ein Vertreter des Verbandes. Verbraucher bleibt nichts anderes übrig, als sich auf eine reduzierte Verfügbarkeit von Kartoffeln im Herbst einzustellen.

Auch wenn die Zikade vor allem die Landwirtschaft betrifft und die Verbraucher direkt gesundheitlich nicht gefährdet, so ist es doch so, dass die Ernteausfälle auch langfristige Auswirkungen auf die Preise und die Verfügbarkeit dieser wichtigen Nahrungsmittel haben können.

Globalisierung und invasive Arten

Doch warum breitet sich die Zikade hierzulande eigentlich so rasant aus? Die Landwirtschaft.de liefert interessante Einblicke: Invasive Arten verändern das Gleichgewicht in unseren Ökosystemen. Die Ausbreitung fremder Arten wird durch Globalisierung, weltweiten Handel und den Klimawandel begünstigt. Schädlinge wie die Zikade sind nicht allein, wenn es um die Bedrohung unserer Landwirtschaft geht. Beispiele wie der Japankäfer und die Kirschessigfliege zeugen von der Vielfalt der Herausforderungen, mit denen Landwirte konfrontiert sind.

Der wirtschaftliche Schaden, den invasive Arten bereits in der deutschen Land- und Forstwirtschaft verursacht haben, beläuft sich seit 1960 auf über 8 Milliarden Euro. Das zeigt, wie dringend ein umsichtiger Umgang mit diesen Herausforderungen benötigt wird. Frühwarnsysteme könnten eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung der Ausbreitung invasiver Arten spielen. Die Zeit zu handeln, ist jetzt!

Die Spiegel hebt hervor, dass es nicht nur um Kartoffeln und Zuckerrüben geht, sondern dass auch andere Kulturen betroffen sein könnten. Die Zikade ist ein weiterer Puzzlestück in einem größeren Bild invasiver Schädlinge, das unsere heimische Landwirtschaft bedroht. Das Bewusstsein für diese Problematik sollte bei allen Verbrauchern und Landwirten steigen, denn wir stehen – ganz wörtlich – am Anfang einer potenziell Ernte vernichtenden Epidemie.

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OrtEichstätt, Deutschland
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