Rückkehr der Knöpfe: Wie physische Schalter die Verkehrssicherheit erhöhen

Erfahren Sie, warum physische Bedienelemente in Fahrzeugen trotz Digitalisierung entscheidend für die Sicherheit sind.
Erfahren Sie, warum physische Bedienelemente in Fahrzeugen trotz Digitalisierung entscheidend für die Sicherheit sind. (Symbolbild/MW)

Rückkehr der Knöpfe: Wie physische Schalter die Verkehrssicherheit erhöhen

Coburg, Deutschland - In der aktuellen Debatte um die Gestaltung von Fahrzeugen rückt das Zusammenspiel von Touchscreens und klassischen Bedienelementen immer stärker in den Fokus. Studien zeigen, dass der Verzicht auf physische Schalter und Knöpfe riskant ist. Fahrer neigen dazu, sich zu lange auf den Bildschirm zu konzentrieren, was die Sicherheit auf der Straße beeinträchtigen kann, wie dpa-AFX berichtet. In vielen neuen Autos lässt sich die Heizung mittlerweile auch per Sprachbefehl steuern, jedoch zeigen digitale Sprachassistenten durch ihre unzuverlässige Funktionalität, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.

Fahrer, die während der Fahrt häufig den Touchscreen bedienen müssen, erleben Stress und Frustration. Dies zeigt eine Studie von TRL aus dem Jahr 2020, die herausfand, dass die Reaktionszeiten beim Bedienen eines Touchscreens ähnlich stark verkürzt werden wie bei Alkohol- oder Drogenkonsum. Für das Euro NCAP-Ranking, welches ab 2026 die Vergabe einer Fünf-Sterne-Sicherheitsbewertung an Fahrzeuge mit physischen Bedienelementen knüpft, wird die Wichtigkeit von intuitiven, taktilen HMIs (Human-Machine-Interfaces) betont. Immer mehr Automarken, darunter Hyundai, integrieren aufgrund des Nutzerfeedbacks wieder physische Tasten in ihre Designs, um die Sicherheit zu erhöhen.

Problematische Mensch-Maschine-Schnittstelle

Die Veränderungen in der Mensch-Maschine-Schnittstelle bringen neue Herausforderungen mit sich. Verkehrsunfälle werden größtenteils durch menschliches Fehlverhalten verursacht, und Mängel an Infrastruktur oder Technik sind selten als Unfallursache genannt. Die Vision Zero verfolgt das Ziel, bis zum Jahr 2050 keine Verkehrstoten oder Schwerverletzten zu haben, wobei die Automatisierung und moderne Assistenzsysteme als Mittel zur Unfallprävention angesehen werden DEKRA berichtet.

Eine bedeutsame Entwicklung: In der EU reduzierte sich die Zahl der Verkehrstoten von 51.400 im Jahr 2001 auf 18.800 im Jahr 2020, stagnierte jedoch seit 2012. Trotz der Fortschritte stiegen die Zahlen wieder an, mit 22.600 Verkehrstoten im Jahr 2022. Das zeigt, dass die technischen Entwicklungen der letzten Jahre zwar vielversprechend sind, aber immer noch nicht alle Herausforderungen gemeistert wurden.

Forderungen für mehr Sicherheit

Um die Verkehrssicherheit auf ein höheres Niveau zu bringen, fordert DEKRA umfassende Maßnahmen. Dazu zählen unter anderem:

  • Kollaborative Assistenzsysteme zu priorisieren
  • Bessere Informationen für Fahrzeugführer über Systeme und deren Grenzen
  • Hochausautomatisierte Systeme müssen komplexe Verkehrssituationen verstehen
  • Eindeutige Anzeigen zur Übernahme und Abgabe der Fahraufgaben
  • Ergonomische Cockpitgestaltungen für eine klare Informationsdarstellung

Die Integration mechanischer Schalter bleibt also notwendig, um Ablenkungen zu minimieren und die Reaktionszeiten in kritischen Situationen zu verbessern. Während die Automobilindustrie fortwährend die Digitalisierung vorantreibt, scheint es, als ob ein Mix aus modernen Touchscreens und bewährten physischen Bedienelementen der richtige Weg ist, um Fahrer sicher durch den Verkehr zu leiten, ohne dass sie die Kontrolle verlieren.

In einer Zeit, in der der Schnitt von Technologie und Sicherheit unerlässlich ist, wird deutlich, dass die Automobilindustrie gefordert ist, Lösungen anzubieten, die nicht nur die Bedienbarkeit verbessern, sondern auch die Sicherheit auf den Straßen erhöhen. APEM und andere werden daran arbeiten, diese Herausforderungen zu bewältigen, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.

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OrtCoburg, Deutschland
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