Ärzte warnen: Hitze ist die größte Gesundheitsgefahr für unsere Kinder!

Ärzte warnen: Hitze ist die größte Gesundheitsgefahr für unsere Kinder!
Coburg, Deutschland - In den letzten Wochen gab es in Bayern immer wieder hohe Temperaturen, die nicht nur das alltägliche Leben beeinflussen, sondern auch gesundheitliche Gefahren mit sich bringen. Gerald Quitterer, der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, macht deutlich, dass Hitze das größte klimabedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland darstellt. In einem eindringlichen Appell fordert er die Kommunen zu verstärkten Hitzeschutzmaßnahmen auf, um der zunehmenden Gefährdung entgegenzuwirken. Laut Quitterer sind die gesundheitlichen Folgen von Hitzewellen vielfältig und reichen von akuten Hitzeschäden bis hin zur Verschlechterung chronischer Erkrankungen.
Besonders gefährdet sind chronisch Erkrankte, Schwangere, Kinder und Jugendliche sowie Arbeiter im Freien. So zeigt sich, dass Kinder ein bis zu neunfach höheres Risiko für Hitzeerkrankungen haben. Quitterer kritisiert in diesem Zusammenhang auch die teilweise fehlende Sensibilität bei Schulveranstaltungen. Schulsportfeste, bei denen mit Teilnahmepflicht auch bei hohen Temperaturen an Wettkämpfen festgehalten wird, führen häufig dazu, dass Ärzte vermehrt Kinder mit Symptomen wie Kopfschmerzen und Schwindel nach dem Sport behandeln. Hier muss dringend umgedacht werden.
Ein Aufruf zur Handlungsbereitschaft
Die Zeichen der Zeit sind klar: Mit fortschreitendem Klimawandel müssen Kommunen proaktive Hitzeschutzpläne entwickeln. Quitterer fordert dabei die Schaffung von Musterhitzeschutzplänen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Vorschläge zur Verbesserung des Hitzeschutzes umfassen unter anderem die Einrichtung von Schattenplätzen, das Ausweisen kühler Orte und das Pflanzen von mehr Grün. Das Robert Koch-Institut (RKI) unterstützt diese Forderungen und führt seit Jahren Auswertungen zur hitzebedingten Übersterblichkeit durch.
Das Robert Koch-Institut hebt hervor, dass besonders vulnerable Gruppen – dazu zählen ältere Menschen, Schwangere, Kinder und Personen mit chronischen Vorerkrankungen – in den kommenden Jahrzehnten verstärkt unter der Zunahme von Hitze leiden werden. Es besteht damit ein dringender Bedarf an effektivem und präventivem Hitzeschutz. Hierzu ist eine enge Zusammenarbeit verschiedener Ministerien, Behörden und Einrichtungen unabdingbar.
Regionale Verantwortung und zukünftige Maßnahmen
Auf die gekoppelte Verantwortung von Bund und Ländern verweist auch das Bundesgesundheitsministerium. Die Erstellung von kommunalen Hitzeaktionsplänen wurde bereits 2017 empfohlen, um besser auf Hitzewellen vorbereitet zu sein und die Bevölkerung zu schützen. Solche Maßnahmen können von neuen Konzepten der Stadtgestaltung über mehr Stadtgrün bis hin zu Informationskampagnen reichen. Je nach Kommune müssen die Strategien spezifisch auf die Gegebenheiten abgestimmt werden.
Die Appelle zur Umsetzung und Weiterentwicklung dieser Maßnahmen sind nicht nur nötig, sondern dringend. Immer mehr Städte und Kommunen in Deutschland implementieren oder planen bereits aktive Hitzeschutzpläne. Diese Entwicklung ist nicht nur ein Zeichen der Verantwortung gegenüber den Bürgern, sondern auch ein Indiz für das wachsende Bewusstsein für die Herausforderungen des Klimawandels. Bayern kann hier erneut Vorreiter sein, wenn es die Anregungen von Experten ernst nimmt und aktiv umsetzt.
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Ort | Coburg, Deutschland |
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