Borkenkäferalarm in Traunstein: Waldbesitzer müssen schnell handeln!

Im Berchtesgadener Land steigen die Borkenkäferpopulationen aufgrund extremer Hitze, während Waldbesitzer auf Warnstufen achten müssen.
Im Berchtesgadener Land steigen die Borkenkäferpopulationen aufgrund extremer Hitze, während Waldbesitzer auf Warnstufen achten müssen. (Symbolbild/MW)

Borkenkäferalarm in Traunstein: Waldbesitzer müssen schnell handeln!

Berchtesgadener Land, Deutschland - In der Region Traunstein herrscht akute Gefahr durch den Buchdrucker, eine Borkenkäferart, die sich aufgrund der anhaltenden Hitze exponentiell vermehrt. Wolfgang Madl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten warnt, dass die Probleme für Waldbesitzer gewaltig sind und sich die Situation aufgrund der extremen Trockenheit weiter verschärfen könnte. Aktuell gilt für den Borkenkäferbefall die Warnstufe Gelb, allerdings ist im Norden des Landkreises eine Erhöhung auf Warnstufe Rot angedacht. Besonders betroffen sind die Gebiete um Trostberg, Altenmarkt, Teisendorf, Saaldorf-Surheim, Surberg, Laufen und Ainring. Hier sollten Waldbesitzer besonders genau hinschauen.

Fichten, die die Hauptnahrungsquelle des Buchdruckers sind, können sich nur mit Harz wehren, was jedoch Wasser benötigt, das bei anhaltender Trockenheit nicht zur Verfügung steht. Wie Chiemgau24 berichtet, müssen Waldbesitzer bei Anzeichen eines Befalls, wie Bohrmehl, Einbohrlöcher und Fraßbildern, sofort handeln. Das Forstamt bietet Lehrgänge zur Früherkennung an, damit gefährdete Waldbesitzer fit im Umgang mit dieser plötzlichen Bedrohung sind.

Waldbesitzer vor Herausforderungen

Die Borkenkäferpopulation hat durch milde Winter und Holzreste aus vergangenen Stürmen stark zugenommen. Die aktuellen Warnungen und gesetzlichen Verpflichtungen fordern von den Waldbesitzern schnelle Reaktionen – befallene Bäume müssen rasch entfernt werden, um die weitere Ausbreitung zu verhindern. Bei Vernachlässigung drohen den Betroffenen Verwarnungen. Das Forstamt hat zudem das Recht, in Eigenregie Bäume zu fällen und die Kosten dafür in Rechnung zu stellen. Dies lässt keinen Raum für Zögerlichkeit.

Doch die Situation in Traunstein ist nicht isoliert. Im gesamten Bundesgebiet sind die Wälder durch den Klimawandel stark gefordert. Rund vier von fünf Bäumen zeigen Schäden – eine besorgniserregende Statistik, die aufgrund der steigenden Temperaturen und häufigeren Dürreperioden immer alarmierender wird. Die Deutschlandfunk berichtet von über 700.000 Hektar Schadflächen in Deutschland und einem wirtschaftlichen Verlust von mehr als 25 Milliarden Euro. Hier sind nicht nur die Fichten betroffen; auch andere Baumarten, wie Buchen und Kiefern, leiden unter den extremen Bedingungen.

Der Weg in die Zukunft

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wird ein Umbau der Wälder angestrebt. Die Förderung einer höheren Baumartenvielfalt, um widerstandsfähigere Mischwälder zu schaffen, ist dabei das erklärte Ziel. Wie auf Forstwirtschaft-in-Deutschland erläutert wird, ist der Umbau zu klimaresilienten Wäldern ein langfristiges Projekt, das bis zu 100 Jahre in Anspruch nehmen kann. Dennoch zeigen bereits nach 15 bis 30 Jahren die ersten Maßnahmen Erfolge.

Zukunftsweisende Baumarten wie Eichen, Buchen und sogar klimaresiliente Arten aus dem Mittelmeerraum werden getestet, um dem Klimawandel gewachsen zu sein. Die Förderung von Mischwäldern statt Monokulturen soll dazu führen, dass die Wälder weniger anfällig für Störungen wie Stürme oder Schädlinge sind. Private Waldbesitzer fordern dazu umfassende Unterstützung und eine Modernisierung des Waldgesetzes.

Die anhaltende Trockenheit und die dadurch steigenden Borkenkäferpopulationen stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Waldökosysteme dar. Waldbesitzer sind gefordert, rasch zu handeln und die nötigen Schritte einzuleiten, um die Wälder für die kommenden Generationen zu sichern und zu erhalten.

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OrtBerchtesgadener Land, Deutschland
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