Insolvenz des Flüchtlingsvereins: Dramatischer Verlust für Bad Tölz!

Insolvenz des Flüchtlingsvereins: Dramatischer Verlust für Bad Tölz!
Bad Tölz-Wolfratshausen, Deutschland - In einer alarmierenden Wendung hat der Verein „Hilfe von Mensch zu Mensch“ seine Insolvenz erklärt, was für viele Flüchtlinge im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen eine tiefgreifende Krise darstellt. Dieser Verein, der seit elf Jahren als wertvoller Ansprechpartner für Geflüchtete fungierte, muss nun seine Pforten schließen. Was auf den ersten Blick wie eine bürokratische Hürde erscheint, bezeichnet die Leiterin des Wolfratshauser Asylhelferkreises, Ines Lobenstein, als „gesellschaftliche Katastrophe“. Der Verlust an Unterstützung könnte dramatische Folgen haben, denn nun sind die Geflüchteten auf sich allein gestellt, wenn es um Beratungen und die Beantragung wichtiger Dokumente geht, wie [Merkur](https://www.merkur.de/lokales/Wolfratshausen/wolfratshausen-ort29708/eine-gesellschaftliche-katastrophe-verein-war-ansprechpartner-fuer-fluechtlinge-nun-ist-er-insolvent-93818418.html) berichtet.
Die Insolvenzsituation ist nicht neu; Brandon Morrell, ein ehemaliger Mitarbeiter, hat bereits zu Beginn des Jahres auf die finanziellen Schwierigkeiten des Vereins hingewiesen, die schließlich in ein gescheitertes Insolvenzverfahren mündeten. Insgesamt sind 100 Mitarbeitende betroffen, von denen zehn direkt im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen arbeiteten und etwa 3500 Geflüchtete unterstützten. Das Landratsamt äußert sein Bedauern über den Weggang dieses wichtigen Partners und Landrat Josef Niedermaier hofft auf eine rasche Lösung, um die wertvolle Arbeit fortzusetzen.
Die Suche nach einem Nachfolger
Ein Insolvenzverwalter wurde bereits eingeschaltet, um einen neuen Träger zu finden, der in der Lage ist, die Aufgaben des Vereins weiterzuführen. In der Übergangszeit sollen Ehrenamtliche einspringen, um zumindest vorübergehend Unterstützung zu bieten. Lobenstein hat die dringende Bitte geäußert, dass die Mitarbeiter des Vereins erhalten bleiben, um die Kontinuität der Hilfe zu gewährleisten.
Doch die Probleme im Bereich der Flüchtlings- und Integrationsberatung sind nicht nur auf Wolfratshausen beschränkt. Auch in der benachbarten Region droht das Aus der hauptamtlichen Beratungsstellen. Der Verein „Hilfe von Mensch zu Mensch“ bezieht staatliche Zuschüsse für seine Beratungsleistungen, aber die Auszahlung der nächsten Rate durch das Innenministerium wurde auf das kommende Jahr verschoben, was die finanzielle Lage weiter verschärft. Im Landkreis Starnberg wurden bereits Stellen gekürzt, und es könnte zu weiteren Schließungen in Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach kommen, wie Süddeutsche warns.
Die Rolle ehrenamtlicher Helfer
Ehrenamtliche spielen eine entscheidende Rolle in der Unterstützung von Migranten und Geflüchteten, doch oft stoßen sie an ihre Grenzen, besonders wenn es um komplizierte Anträge zur Arbeitserlaubnis oder Fragen zu Jobcenter-Unterlagen geht. Dennoch bleibt das Engagement der Johanniter, die sich ebenfalls um Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund kümmern, ungebrochen. Sie bieten umfassende Unterstützung in verschiedenen Bereichen, darunter Sprachkurse und psychosoziale Betreuung. Laut den Johannitern haben über 30.000 Menschen im Jahr 2019 ihre Dienste in Anspruch genommen. Dabei sind vor allem die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge eine besondere Herausforderung, aber auch eine Chance für die Integration, wie auf der Seite der Johanniter betont wird.
Die Entwicklung rund um den Verein „Hilfe von Mensch zu Mensch“ lässt keinen Zweifel daran, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Wenn es nicht gelingt, die Beratung für Geflüchtete schnellstmöglich zu sichern, könnte dies eine echte gesellschaftliche Herausforderung für die gesamte Region bedeuten.
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Ort | Bad Tölz-Wolfratshausen, Deutschland |
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