Bad Kissingen drängt auf Wohnungsbau-Offensive: Schneller und günstiger!

Die IG BAU fordert in Bad Kissingen einen „Bau-Turbo“ für mehr Sozialwohnungen. Notwendige Maßnahmen und politische Unterstützung werden diskutiert.
Die IG BAU fordert in Bad Kissingen einen „Bau-Turbo“ für mehr Sozialwohnungen. Notwendige Maßnahmen und politische Unterstützung werden diskutiert. (Symbolbild/MW)

Bad Kissingen drängt auf Wohnungsbau-Offensive: Schneller und günstiger!

Bad Kissingen, Deutschland - In Bad Kissingen ist mächtig was los, denn die IG BAU Mainfranken fordert einen raschen „Wohnungsbau-Turbo“ für den Landkreis. Dies verkündete der Vorsitzende Michael Groha und unterstrich damit die Dringlichkeit eines „Aufschwungs Wohnen“, der sowohl in Bad Kissingen als auch in ganz Bayern notwendig ist. Ein steigender Bedarf an Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnraum müsse rasch gedeckt werden, denn das Wohnen ist ein Grundbedürfnis.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, sei ein Neubau von Nöten, auch in Anbetracht der 249 neuen Wohnungen, die im Jahr 2022 im Landkreis entstanden sind. Davon entfielen 151 auf Ein- und Zweifamilienhäuser. Die Bauwerkskosten für 2024 belaufen sich auf rund 72,5 Millionen Euro. Groha vertritt die Meinung, dass durch eine Neubau-Offensive und die Sanierung bestehender Objekte, besonders für seniorengerechtes Wohnen, der Wohnungsmarkt aufgemöbelt werden kann. Die von Groha zitierten Zahlen stammen vom Statistischen Bundesamt (Destatis), und er sieht das Potenzial, die Baukosten um bis zu ein Drittel zu senken.

Bürokratie abbauen

Die Lösungen liegen laut Groha in der Entbürokratisierung des Bauwesens. Das bedeutet konkret, überzogene Standards zu reduzieren und weniger anspruchsvolle Bauvorschriften zu etablieren. Besonders die Technik wird als Kostenfalle wahrgenommen; weniger High-End-Produkte bei Heizung, Lüftung sowie Sanitäranlagen könnten hier helfen. Auch Einsparungen bei Stellplätzen für Autos und der Verzicht auf Tiefgaragenplätze stünden auf der Liste der Optimierungen.

Diese Trends passen in den größeren Rahmen der aktuellen politischen Debatte. Verena Hubertz, die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, kündigte am 15. Mai 2025 einen entsprechenden „Bau-Turbo“ an, um bezahlbaren Wohnraum für alle sozialen Schichten zu ermöglichen. „Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit“, betont sie und fordert mehr Tempo in den Genehmigungsverfahren. Kreative Ansätze wie serielle Bauweisen und der Einsatz von nachhaltigen Materialien wie Holz stehen hier im Vordergrund.

Neue Chancen für gemeinschaftliches Wohnen

Ein weiterer Aspekt, der in diesem Zusammenhang nicht vernachlässigt werden darf, sind gemeinschaftliche Bauprojekte, die soziale Bindungen fördern und nachhaltiges Wohnen ermöglichen. Solche Modelle, beispielsweise Baugenossenschaften, integrieren die Bewohner aktiv in den Bauprozess und orientieren sich an deren Bedürfnissen. So wird nicht nur ökologischen, sondern auch sozialen Nachhaltigkeitskriterien Rechnung getragen. Dennoch hat dieser Ansatz seine Herausforderungen, wie die höheren Anfangsinvestitionen und die Gefahr der Gentrifizierung, die ehemalige Bewohner verdrängen kann.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass sowohl auf lokaler als auch nationaler Ebene nun die Weichen für eine umfassendere Wohnbaupolitik gestellt werden. Die Entwicklungen in Bad Kissingen sind ein Beispiel dafür, dass es höchste Zeit für zukunftsfähige Lösungen ist.

Für weitere Informationen und Details lesen Sie die Artikel auf Fränkischer Tag, Bundestag.de und Sozialer Wohnungsbau.

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OrtBad Kissingen, Deutschland
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