Seltene Waldrapp-Sichtung bei Antdorf: Hoffnung für den Zugvogel!

Entdeckung eines seltenen Waldrapps in Antdorf: Hubert Klein dokumentiert die Rückkehr des Zugvogels und das Wiederansiedlungsprojekt.
Entdeckung eines seltenen Waldrapps in Antdorf: Hubert Klein dokumentiert die Rückkehr des Zugvogels und das Wiederansiedlungsprojekt. (Symbolbild/MW)

Seltene Waldrapp-Sichtung bei Antdorf: Hoffnung für den Zugvogel!

Antdorf, Deutschland - Ein ganz besonderes Ereignis hat sich jüngst in der Nähe von Antdorf ereignet: Bei einer Radtour entdeckte Hubert Klein einen Waldrapp, einen extrem seltenen Zugvogel, der lange Zeit als ausgestorben galt. Diese Sichtung ist nicht nur für die Region bemerkenswert, sondern auch für den Artenschutz, da der Waldrapp zu den am stärksten bedrohten Vogelarten der Welt zählt. Viele Menschen müssen wohl erst einmal nachschlagen, was es mit diesem Vogel auf sich hat, doch seit über 20 Jahren wird die Wiederansiedlung des Waldrapps aktiv unterstützt, wie Merkur berichtet.

Im vergangenen Jahr flog das Waldrapp-Team, das sich der Wiederansiedlung dieser beeindruckenden Vogelart widmet, erstmals durch den Landkreis. Die spektakuläre Reise führte über 2.600 Kilometer nach Spanien und stellte einen Weltrekord auf. Für stolze 52 Tage war das Team unter Weg und meisterte selbst gefährliche Windsituationen, ohne einmal notlanden zu müssen. Bei dieser Tour wurden 36 Jungvögel transportiert, manche davon in Autos, und schließlich im Dezember in die Natur freigelassen, wo sie sich einer bestehenden Waldrapp-Population in Überlingen anschlossen.

Markante Merkmale und Glücksbringer

Der vor Kurzem gesichtete Waldrapp, ein Männchen mit dem Namen „Paride“, pendelt zwischen Salzburg und dem Allgäu. Ganz offensichtlich hat er ein gewisses Vertrauen zu Menschen ausgebildet. Besonders auffällig in dieser Geschichte ist das Weibchen „Dr. Saurier“, das als erster Waldrapp aus Andalusien nach Überlingen zurückgeflogen ist. Interessant ist auch, dass die durch das Waldrapp-Team begleiteten Jungvögel frühestens im nächsten Jahr ihren Heimflug antreten werden. Für die nahe Zukunft plant das Team im August einen weiteren Flug nach Spanien, bei dem 32 Küken, ebenfalls mit einem Zwischenstopp in Paterzell, transportiert werden.

Der Waldrapp ist mehr als nur ein herkömmlicher Vogel; er verkörpert die Hoffnung auf die Rückkehr einer fast verlorengegangenen Spezies. Dies ist besonders wichtig, denn im 17. Jahrhundert wurde der Waldrapp in Europa ausgerottet. Mit entsprechenden Artenschutzprojekten wird versucht, neue Brutkolonien zu gründen, wie beispielsweise im neuen LIFE20 Projekt, das drei neue Brutkolonien in Goldau (Schweiz), Bussolengo (Italien) und Rosegg (Österreich) plant. Diese Projekte werden unter anderem von Zoo Wien gefördert.

Herausforderungen der Wiederansiedlung

Die Wiederansiedlung des Waldrapps ist nicht leicht. 2022 schlüpften in der Wildbahn 46 Jungvögel, während insgesamt 57 ausgewildert wurden. Die Population wildlebender Waldrappe zählt nun 201 Tiere, was jedoch weit unter der nachhaltigen Zahl von 357 Vögeln liegt. Hauptursachen für die Verluste sind Wilderei in Italien und Stromunfälle an ungesicherten Mittelspannungsleitungen in Österreich. Zahlreiche geförderte Projekte, wie die der Heidelberger Zoos, versuchen, der Population unter die Arme zu greifen, indem sie das Zugverhalten der Vögel erforschen und geeignete Lebensräume schaffen.

Mit dem kontinuierlichen Engagement, die undifferenzierte Jagd zu bekämpfen und sichere Nistplätze zu schaffen, hoffen die beteiligten Einrichtungen, dass der Waldrapp wieder in seinen früheren Lebensräumen gedeihen kann. Es bleibt zu hoffen, dass so bald weitere Sichtungen dieser außergewöhnlichen Wesen in unserer Region nicht nur Glücksmomente, sondern auch Zeichen eines erfolgreichen Artenschutzes darstellen.

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OrtAntdorf, Deutschland
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