Hoerbiger verkauft Kompressortechnik an Nimbus: 300 Jobs in Gefahr?
Hoerbiger verkauft sein Lamellenventil-Geschäft an Nimbus in Schongau. Ein Eigentümerwechsel für 300 Mitarbeiter steht bevor.

Hoerbiger verkauft Kompressortechnik an Nimbus: 300 Jobs in Gefahr?
Der Eigentümerwechsel beim Hoerbiger-Werk in Schongau ist nun offiziell vollzogen. Der Zuschlag für die Kompressortechnik wurde an Nimbus, eine europäische Industrieholding, vergeben. Damit geht ein wichtiger Schritt in der Unternehmensentwicklung und für die 300 Beschäftigten in Schongau in eine neue Phase. Wie Merkur berichtet, bleibt für die Mitarbeitenden zunächst alles beim Alten, da Nimbus versichert hat, alle bestehenden Arbeitsverträge zu übernehmen.
Nimbus hat sich nicht zum ersten Mal in der Branche bewährt. Mit über 20 Jahren Erfahrung und einem Portfolio, das gut zu den Produkten von Hoerbiger passt, erwarten Experten eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Der Verkauf umfasst neben der Hoerbiger Kompressortechnik GmbH (HKS) in Schongau auch Teile der Hoerbiger Valves Co. Ltd in China sowie den indischen Geschäftsumfang für Lamellenventile. Diese Entscheidung wurde am 11. November 2025 getroffen, und der offizielle Abschluss des Eigentümerwechsels ist für Anfang 2026 geplant.
Stabile Geschäftsbeziehungen
Hoerbiger, weltweit mit etwa 6500 Mitarbeitenden an 130 Standorten, möchte sich künftig auf seine Kerngeschäfte konzentrieren. Dabei gilt die Kompressortechnik als zu klein und nicht ausbaufähig. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2024 einen Umsatz von 1,466 Milliarden Euro, wobei 482 Millionen Euro aus dem Automotive-Segment stammten. Auch wenn über die finanziellen Details des Verkaufs Stillschweigen vereinbart wurde, zeigen sich Arbeitnehmervertreter optimistisch über die Zukunft unter Nimbus, die als nachhaltiger Investor wahrgenommen werden.Hoerbiger
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass mirko Wolf, der bisherige Werkleiter, auch in der neuen Struktur die Verantwortung für den Standort in Schongau übernehmen wird. Dies sollte den Mitarbeitenden eine gewisse Kontinuität bieten, während Hoerbiger und Nimbus versichern, dass die Liegenschaften im Eigentum von Hoerbiger bleiben werden. Ein Teil des Unternehmens wird also weiterhin engen Kontakt zur neuen Tochtergesellschaft pflegen.
Ein Blick in die Zukunft
Die Übernahme steht nicht nur für einen Wandel im Bereich der Kompressortechnik, sondern eröffnet auch neue Perspektiven für die Innovation in der Branche. Die Expertise von Nimbus könnte frischen Wind in das bestehende Portfolio bringen und so langfristige Entwicklungen fördern. Die IG Metall hat die Übernahme positiv bewertet und sieht Nimbus als starken Partner für die Zukunft.
Der Name Hoerbiger wird in den nächsten drei bis sechs Monaten weiterhin verwendet werden, was es dem Unternehmen ermöglicht, die Altbekannte Identität ein wenig zu bewahren, während es sich zugleich neu ausrichtet und auf die eigenen Stärken fokussiert.
Schongau steht vor einem spannenden Wandel, und die nächsten Monate werden zeigen, wie sich die Partnerschaft zwischen Nimbus und Hoerbiger weiterentwickelt. Ein Umbruch, der großes Potenzial birgt – wir dürfen gespannt sein!