Fischbestand in der Mindel: Genossenschaft reagiert auf massive Bedrohungen!
Die Fischereigenossenschaft Obere Mindel in Unterallgäu behandelt dringende Herausforderungen für den Fischbestand aufgrund von Klimawandel und Raubtieren.

Fischbestand in der Mindel: Genossenschaft reagiert auf massive Bedrohungen!
Die Fischereigenossenschaft Obere Mindel sieht sich mit ernsten Herausforderungen konfrontiert, die jetzt auch bei der Jahreshauptversammlung zur Sprache kamen. Wie Merkur berichtet, gilt es, den Druck auf den heimischen Fischbestand zu thematisieren. Klimaveränderungen, steigende Wassertemperaturen sowie eine erhöhte Fraßgefahr durch Kormorane und Gänsesäger setzen den Beständen stark zu. Erste Fischottersichtungen am Gewässer haben die Situation noch verschärft.
Die Schadensausgleichszahlungen für die Fischereigenossenschaft durch den Fischotter beliefen sich 2024 bayernweit auf stattliche 2,4 Millionen Euro. Zum Vergleich: Der Wolf kam auf gerade einmal 30.000 Euro. Diese enormen Summen zeigen, wie erheblich die Probleme sind, mit denen die Fischer kämpfen müssen. Der Fischzustandsbericht für Schwaben verdeutlicht zusätzlich, dass viele heimische Fischarten zunehmend ihren Lebensraum verlieren.
Herausforderungen für die Fischerei
Besonders rückläufige Wasserstände in den Zuflüssen zur Mindel und im Auerbach machen den Fischerinnen und Fischern zu schaffen. Geschäftsführer Edgar Putz hebt hervor, dass es notwendig ist, die Besatzmaßnahmen an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Außerdem wurden über 30.000 Jungfische in den heimischen Gewässern ausgesetzt, um den Beständen etwas auf die Sprünge zu helfen. Doch lässt die Herausforderung, dass Hochwasserereignisse sowie hohe Grundwasserstände die Situation nicht verbessern, aufmerken.
In der Neuwahl des Vorstands wurde Hans-Joachim Weirather als Vorsitzender bestätigt, unterstützt von Michael Häring als stellvertretendem Vorsitzenden sowie einem Team aus Beisitzern und Revisoren. Besonders geehrt wurde Richard Tatzkow, der 20 Jahre lang zuverlässig die Buchprüfung der Genossenschaft vorgenommen hat.
Überfischung und die globale Dimension
EU-Staaten reformierten vor etwa zehn Jahren die Fischereipolitik, um Überfischung bis 2020 zu bekämpfen – und doch sind viele Fischbestände in dieser Region weiterhin überfischt. Der Rückgang des Fischkonsums in Deutschland ist ein weiteres Anzeichen, dass die Verbraucher sensibler werden, und so gaben die Bundesbürger 2022 4,9 Milliarden Euro für Fisch aus, was einem Minus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Die Wege in die Zukunft
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, appelliert der WWF an die Notwendigkeit einer nachhaltigen Bestandsbewirtschaftung und fordert die Einrichtung großflächiger Schutzgebiete ohne wirtschaftliche Nutzung. Auch bessere Kontrollen der Fangmengen auf See seien dringend notwendig. Schließlich könnte der Klimawandel die Bedingungen für die Fischerei noch weiter erschweren, wie Experten warnen. Für jedes Grad Celsius Erwärmung sinkt das globale Fangpotential um über drei Millionen Tonnen. Gerade in Entwicklungsländern, wo viele Menschen auf Fisch als Proteinquelle angewiesen sind, könnte dies katastrophale Folgen haben.
Angesichts dieser Probleme ist es klar, dass auch lokale Initiativen wie die Fischereigenossenschaft Obere Mindel nicht nur für die Region, sondern für den gesamten gewässerspezifischen Bereich von Bedeutung sind. Nachhaltige Fischbestände, die sich besser an Umweltveränderungen anpassen können, sind von größter Wichtigkeit. Die Akteure vor Ort sind gefordert, ihren Teil dazu beizutragen und innovativ neue Wege zu finden, um die Fischerei zukunftsfähig zu gestalten.