Gedenktag in Weiden: Erinnern an 21 Drogentote mit Musik und Herz

Gedenktag in Weiden: Erinnern an 21 Drogentote mit Musik und Herz
Weiden, Deutschland - Am 21. Juli wird in Weiden eine Gedenkveranstaltung für all jene Menschen stattfinden, die in der Oberpfalz im vergangenen Jahr durch Drogenkonsum ihr Leben verloren haben. Die Veranstaltung, die von den Caritas Fachambulanzen Weiden und Tirschenreuth organisiert wird, beginnt um 14.30 Uhr im Pavillon des Max-Reger-Parks. Musikalisch umrahmt wird der Tag von dem bekannten Liedermacher Hubert Treml, der mit seinen Klängen den schweren Anlass etwas aufhellen wird.
Im Zentrum des Gedenkens stehen 21 Rauschgifttodesfälle, die im vergangenen Jahr in der Region verzeichnet wurden. Das durchschnittliche Alter der Verstorbenen lag dabei bei traurigen 39 Jahren. Diese erschütternden Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, das Bewusstsein für die Gefahren von Drogen zu schärfen und den Betroffenen sowie ihren Angehörigen Hilfe anzubieten.
Ein gemeinsames Zeichen setzen
Die Gedenkveranstaltung soll nicht nur dem Andenken der Verstorbenen dienen, sondern auch ein Zeichen setzen: Sucht ist ein ernstes Problem, das viele Menschen betrifft. „Wir laden alle Eltern, Angehörige und Interessierte herzlich zu dieser Gedenkandacht ein“, heißt es von Seiten der Caritas. Das Ziel ist es, über Suchterkrankungen und deren folgen aufzuklären und das Verständnis für Betroffene zu fördern.
Die Caritas Fachambulanzen sind mit verschiedenen Hilfsangeboten aktiv, darunter Selbsthilfegruppen, Einzelberatungen und ambulante Nachsorge. Laut Caritas Weiden suchten im vergangenen Jahr 171 Menschen Unterstützung wegen illegaler Drogen. Besonders bemerkenswert ist das „Take-Home-Naloxon“-Projekt, bei dem Angehörige in der Lage sind, im Notfall bei Opioidüberdosen zu intervenieren.
Hilfsangebote und präventive Maßnahmen
Die Fachambulanzen bieten nicht nur akute Hilfe, sondern auch langfristige Unterstützung an. Patienten, die eine Langzeitbehandlung zur Entwöhnung von Alkohol oder Medikamenten abgeschlossen haben, können von einer ambulanten Nachsorge profitieren. Diese umfasst Einzel- und Gruppengespräche sowie Angehörigengespräche und zielt darauf ab, das Leben ohne Suchtmittel nachhaltig zu gestalten.
Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen wird auch durch die Daten des Bundesdrogenbeauftragten bestätigt. Hier wurden Hochrechnungen veröffentlicht, die zeigen, dass insbesondere Medikamente mit hohem Missbrauchs- und Suchtpotenzial wie Schmerzmittel und Antidepressiva, sowie Stimulanzien wie Kokain und Methamphetamin ein großes Problem darstellen.
Der Gedenktag für Drogentote ist mehr als nur eine Veranstaltung; er ist ein Aufruf an die Gesellschaft, die Gefahren der Drogen zu erkennen und zu handeln. „Da liegt was an“, so die Organisatoren, die hoffen, durch diese Veranstaltung wichtige Impulse für die Präventionsarbeit zu setzen und Betroffenen eine Stimme zu geben.
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Ort | Weiden, Deutschland |
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