Führerschein-Chaos im Landkreis Starnberg: Anmeldungen brechen ein!
Führerscheinanmeldungen in Starnberg sinken drastisch. Reformen sollen Kosten senken, doch Warteschlangen bleiben vorerst.

Führerschein-Chaos im Landkreis Starnberg: Anmeldungen brechen ein!
Im Landkreis Starnberg ist die Nachfrage nach Führerscheinen dramatisch eingebrochen. Die Anmeldungen sind stark zurückgegangen, nachdem die Bundesregierung angekündigt hat, die Führerscheinkosten senken zu wollen. Thomas Schubert, Inhaber der Fahrschule Schubert, spricht von einem deutlichen Anmeldeeinbruch und stellt fest, dass derzeit talentierte Schüler sogar nur selten unter 3000 Euro für den Pkw-Führerschein bezahlen. Die durchschnittlichen Kosten pendeln sich derzeit zwischen 3500 und 4000 Euro ein, was für viele angehende Fahrer ein harter Brocken ist. Merkur berichtet, dass der Inhaber von Manni‘s Fahrschule, Manfred Fechter, die bisherige Preisgestaltung als unfair für die Fahrschulen kritisiert.
Aber nicht nur die Preise sorgen für Unmut. Die Fahrschulen kämpfen zudem mit steigenden Kosten für Versicherung, Sprit und Reparaturen sowie einem spürbaren Fachkräftemangel. Schuler weist darauf hin, dass Reformen, wie sie bereits 2018 stattgefunden haben, oft lange in Anspruch nehmen. Die geplante Reform von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder soll jedoch den Fahrschulen mehr Spielraum geben. Zeit hat berichtet, dass die Eckpunkte der Reform im ersten Halbjahr 2026 umgesetzt werden soll, auch wenn die Realität zeigt, dass wir uns auf längere Wartezeiten einstellen müssen.
Künftige Reformen und ihre Auswirkungen
Patrick Schnieder hat klargemacht, dass es nicht sofort zu Preissenkungen kommen wird und rät angehenden Schüler*innen, nicht auf sinkende Preise zu warten. Grund dafür ist, dass die Reformen frühestens Anfang 2027 wirksam werden könnten. Für die Fahrschulen stellt sich die Frage, wie sie bis dahin über die Runden kommen. Die Verteuerungen und Änderungen im Regelwerk bringen vor allem Kleinbetriebe in eine kritische Lage. Süddeutsche berichtet, dass Schnieder die aktuellen Kosten als zu hoch empfindet, besonders in ländlichen Gebieten, wo der Führerschein oft eine grundlegende Notwendigkeit darstellt.
Die Reform sieht vor, den Theorieunterricht vollständig online anzubieten, was die Mietkosten für Fahrschulen deutlich senken könnte. Eine Streichung der Mehrwertsteuer auf Ausbildungskosten wird unter Umständen erwogen, um eine spürbare Entlastung für die Branche zu schaffen. Gleichzeitig gibt es Befürchtungen, dass die Veröffentlichung von Durchfallquoten dazu führen könnte, dass Fahrschulen sozial schwächere Schüler ablehnen.
Die Herausforderungen der Digitalisierung
Eine bedeutende Neuerung sieht die Abschaffung der Präsenzpflicht für den Theorieunterricht vor, was bedeutet, dass Fahrschüler*innen künftig auch über Apps lernen können. Gleichzeitig verkürzt sich die Fahrzeit für die praktische Prüfung auf die europarechtlich vorgeschriebene Mindestvorgabe von 25 Minuten. Diese Einführung von mehr digitalen Lernangeboten könnte eine Lösung für die Herausforderungen darstellen, mit denen die Fahrschulen derzeit konfrontiert sind. Zu den ehrgeizigen Plänen gehören zudem die Nutzung von Simulatoren für Sonderfahrten, die jedoch mit hohen Kosten verbunden sind. Zeit hebt hervor, dass die geplanten Reformen dabei helfen sollen, Führerscheine moderner, sicherer und vor allem bezahlbarer zu machen, ohne die Verkehrssicherheit zu gefährden.
Insgesamt bleiben die Fahrschulen also in einer angespannten Lage, während sie auf die längst überfälligen Reformen warten. Die Akzeptanz und das Verständnis unter den Fahrschülern werden entscheidend dafür sein, wie die kommenden Monate und Jahre gestaltet werden.