Abriss des Gasthofs in der Au: Starnbergs Biergarten in Gefahr!

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Gasthof in der Au in Starnberg steht vor dem Abriss. Neubaupläne sehen Wohngebäude und die Rettung des Biergartens vor.

Gasthof in der Au in Starnberg steht vor dem Abriss. Neubaupläne sehen Wohngebäude und die Rettung des Biergartens vor.
Gasthof in der Au in Starnberg steht vor dem Abriss. Neubaupläne sehen Wohngebäude und die Rettung des Biergartens vor.

Abriss des Gasthofs in der Au: Starnbergs Biergarten in Gefahr!

Der alte Gasthof in der Au in Starnberg steht vor einer gewaltigen Veränderung. Der Abriss des traditionsreichen Wirtshauses, das 1839 errichtet wurde und ehemals als Pferdepoststation diente, ist im Gespräch. Obwohl das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht, wird sein kultureller Wert von den Starnbergern hoch geschätzt. Die Eigentümerfamilie Ledic plant eine Neubebauung, die vier Wohngebäude sowie eine Tiefgarage umfasst. Die Stadtverwaltung hat bereits einen ersten Schritt in Form eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans unternommen, der mit den Gesichtspunkten des bestehenden Wirtshauses sowie des beliebten Biergartens einhergehen soll. Laut sueddeutsche.de wird der Bauausschuss sich bald mit dem Vorhaben befassen.

Die Gerüchte über ein Aus des Gasthofs kursieren bereits seit 2019, als die bisherigen Pächter Marija und Bozo Ledic ihr Unternehmen übergeben wollten. Der Biergarten, ein beliebter Treffpunkt für die Einheimischen, verzeichnete vor der Corona-Pandemie drastische Umsatzrückgänge. Zu allem Überfluss wurde 2022 aufgrund von Nachbarbeschwerden ein Grillverbot verhängt, was die Lage zusätzlich erschwerte. In einem Schreiben fordert der Stadtrat, dass trotz der Neubebauung eine Gaststätte mit Biergarten erhalten bleibt. Dies zeigt die Wertschätzung, die den sozialen Aspekten des Biergartens in Starnberg entgegengebracht wird. Die historischen „Kastanienbäume“ in diesem Bereich sollen auch in Zukunft erhalten bleiben, was als Zeichen der Verbundenheit zur Region gewertet werden kann. Das hat auch Bürgermeister Patrick Janik bekräftigt, der sich aktiv für den Erhalt des Biergartens einsetzt, während er gleichzeitig die Notwendigkeit einer Bebauung sieht, so nag-bayern.de.

Eine uneinheitliche Situation

Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Stadtverwaltung Pläne für den Bebauungsprozess aufstellen möchte, die sowohl Abstandsflächen als auch Lärmschutzregelungen berücksichtigen. Die Bearbeitung dieses Plans könnte jedoch zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Vor allem ein gemeinsamer Antrag von Stadträten zum Erhalt des Biergartens zeigt, dass es viele Stimmen gibt, die sich um den sozialen und kulturellen Wert der Einrichtung sorgen. Die Sorgen um den Biergarten nehmen zu, insbesondere angesichts der steigenden Betriebskosten und der sinkenden Gästezahlen. Historiker fordern daher mehr Biergärten unter Denkmalschutz, um deren kulturellen Wert zu wahren und ihnen eine bessere Perspektive zu geben.

Die Situation rund um den Gasthof in der Au verdeutlicht, wie vielschichtig gesellschaftliche Veränderungen sein können und wie lokale Bedürfnisse und kulturelle Werte miteinander verwoben sind. Während Regionalpolitiker und Historiker engagiert nach Lösungen suchen, ist klar, dass der Weg zum Erhalt dieser Traditionen nicht einfach ist, und dass es wichtig ist, den Dialog zwischen den Stakeholdern aufrechtzuerhalten. Die Verbindung von Neubau und Erhalt des historischen Erbes könnte der Schlüssel sein, um eine einheitliche Lösung zu finden, die den Charme des Biergartens bewahrt, während gleichzeitig ein modernes Wohnumfeld entsteht. Das Anliegen scheint also nicht nur ein lokales zu sein, sondern spiegelt auch größere Fragen der Wertschätzung und des Erhalts kultureller Identitäten wider, wie sie auch in übergeordneten Studien diskutiert werden, wie etwa in der Untersuchung des Teilhabeatlas Deutschland.

Die Frage, ob es gelingt, einen Kompromiss zu finden, der sowohl Investitionen als auch den Erhalt des Biergartens ermöglicht, bleibt also spannend. Sicher ist, dass der Gasthof in der Au ein Stück Starnberger Geschichte ist, und der Ausgang dieses Planungsprozesses sehr viele Bürgerinnen und Bürger direkt betrifft.