Einblick hinter die Kulissen: Besuch des Krematoriums in Schweinfurt

Einblick hinter die Kulissen: Besuch des Krematoriums in Schweinfurt
Schweinfurt, Deutschland - Am 13. Juni 2025 machte sich der Hospizverein Bad Kissingen auf den Weg zum Krematorium Schweinfurt. Diese Einrichtung, auch bekannt als Feuerhalle, wurde bereits 1965 erbaut und präsentierte sich den Hospizbegleitern als ein Ort, an dem der Tod in ruhiger und respektvoller Atmosphäre behandelt wird. Die Teilnehmenden erhielten spannende Einblicke hinter die Kulissen des Krematoriums, die von Theresa Walter, der Leiterin der Friedhofsverwaltung und des Krematoriums, geleitet wurden. Ihr Fokus lag dabei auf der Würde der Verstorbenen sowie der Trauernden, die in diesem Ambiente Raum fand.
Die Arbeit im Krematorium hat ihren ganz eigenen Rhythmus. Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung sind für das Öffnen und Schließen der Gräber sowie die Bestattung der Verstorbenen verantwortlich. Ein Bestatter bringt den Sarg mit dem Verstorbenen ins Krematorium, wo die Einäscherung stattfindet. Nach diesem Prozess wird die Urne zum Beisetzungsfriedhof überführt. Technische Details, wie die modern ausgestatteten, computergesteuerten Öfen, die Temperaturen von über 750 Grad Celsius erreichen, bleiben in der Regel für Besucher unsichtbar, wurden jedoch von den Technikern während der Führung anschaulich erklärt.
Einblick in die Einäscherung
Die Einäscherung ist ein Prozess, der sich mit einer Kremation beschäftigt, also der Verbrennung anstelle einer Erdbestattung, was rund 90 Minuten in Anspruch nehmen kann. Dieser Vorgang erzeugt etwa drei Kilogramm Asche, die in eine spezielle Urne transferiert wird. Ein Schamottstein mit einer fortlaufenden Nummer wird mit den sterblichen Überresten in die Urne gelegt, um die eindeutige Identifikation zu gewährleisten. Dies sind essentielle Schritte, um den verstorbenen Personen den respektvollen Abschied zu bieten, den sie verdienen. Auch die Gestaltung der Trauerfeier, die entweder am Sarg oder an der Urne stattfinden kann, spielt eine wichtige Rolle.
Im deutschen Kontext ist das Krematorium Schweinfurt nicht allein. In Deutschland gibt es etwa 160 Krematorien, vorwiegend in größeren Städten. Bereits 1874 fand die erste Einäscherung in Deutschland statt. Traditionelle Erdbestattungen geraten zunehmend in den Hintergrund, während Feuerbestattungen, wie sie im Krematorium praktiziert werden, an Beliebtheit gewinnen. Dies korreliert mit einem allgemeinen Rückgang der kirchlichen Bestattungen, da religiöse Bräuche und Traditionen an Einfluss verlieren.
Die Kosten im Blick
Die Kosten für eine Feuerbestattung liegen im Durchschnitt zwischen 1.500 und 3.000 Euro, wobei die Einäscherung selbst rund 300 Euro kostet. Viele Angehörige stehen vor der Herausforderung hoher Bestattungskosten, weshalb es nicht verwundert, dass die Mehrheit bereit ist, zwischen 2.000 und 4.000 Euro für eine Bestattung auszugeben. In den letzten Jahren hat sich ein Wettbewerb unter Bestattungsunternehmen entwickelt, während die Alternative zur traditionellen Bestattung immer mehr zu einem Thema wird.
Mittlerweile sind nicht nur Erdbestattungen gefragt, sondern auch Baum-, Urnen- und sogar Seebestattungen werden als Alternativen immer beliebter. Egal, ob auf einem Friedhof oder in einem Bestattungswald, die Möglichkeiten, sich von Verstorbenen zu verabschieden, sind vielseitig. Für viele stellt der Grabstein einen wichtigen Ort der Trauer dar, während andere zunehmend den persönlichen Umgang mit der Asche bevorzugen und neue Abschiedsformen entdecken.
Die eindrücklichen Erfahrungen des Hospizvereins Bad Kissingen im Krematorium Schweinfurt zeugen von der Menschlichkeit, die selbst im Angesicht des Abschieds bewahrt bleibt. Jede Einäscherung ist nicht nur ein letzter Schritt, sondern auch ein Teil des Lebens, der in respeto und Würde gelebt werden darf.
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Ort | Schweinfurt, Deutschland |
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