Schwandorf rettet Linde: Habitatbaum als Zufluchtsort für Tiere!

Schwandorf erhält Habitatbaum in der Kreuzbergallee zur Förderung der Biodiversität, geschützt trotz Sicherheitsbedenken.
Schwandorf erhält Habitatbaum in der Kreuzbergallee zur Förderung der Biodiversität, geschützt trotz Sicherheitsbedenken. (Symbolbild/MW)

Schwandorf rettet Linde: Habitatbaum als Zufluchtsort für Tiere!

Kreuzbergallee, 92421 Schwandorf, Deutschland - In Schwandorf hat sich die Stadt für einen bemerkenswerten Schritt zur Förderung der Biodiversität entschieden. Statt einen vermeintlich abgestorbenen Baum in der Kreuzbergallee vollständig zu fällen, wird eine Linde als sogenannter „Habitatbaum“ erhalten. Dies berichtet das Oberpfalz Echo. Der Baum dient einer Vielzahl von Tierarten als Rückzugsort und spielt eine wichtige Rolle im städtischen Ökosystem.

Der Entscheidungsprozess hinter dieser Maßnahme war nicht ganz unkompliziert. Zunächst gab es den Verdacht, dass der geschützte Eremitenkäfer in dem Baum sein Zuhause hat. Ein Gutachter stellte jedoch fest, dass dies nicht der Fall war. Dennoch riet er aus Verkehrssicherheitsgründen zur Fällung des Baumes. Die Stadt und der Landkreis entschieden sich jedoch für eine verantwortungsvolle Lösung: Die Linde wird gekürzt, während der Stamm als Lebensraum erhalten bleibt. Dieser Schritt zeigt, dass man in Schwandorf ein gutes Händchen für ökologische Lösungen hat.

Habitatbäume als Lebensraum

Habitatbäume sind besonders in ihrer späten Lebensphase von Bedeutung. Sie bieten wertvolle Strukturen wie Höhlen, Risse und Totholz, die vielen Arten Lebensraum und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Täglich fallen in Bayern mehr als 60 Hektar Fläche der Zersiedelung zum Opfer, was den Mangel an alten, dicken Bäumen weiter verstärkt. Laut der Webseite habitatbaum.com sind alte Bäume im öffentlichen Raum von zentraler Bedeutung, um den Artenschwund zu verlangsamen.

Die Kreuzbergallee selbst ist ein wahres Paradies für Insekten und Vogelarten. Der Städtische Bauhof hat dort Nistkästen installiert und arbeitet eng mit dem Fledermausbeauftragten des Landkreises zusammen, um auch die schützenswerten Fledermäuse zu unterstützen. Oberbürgermeister Andreas Feller unterstreicht, wie wichtig es ist, alte Bäume zu schützen und naturnahe Lösungen zu fördern. Er kündigte an, dass künftig auch im Stadtpark und an der Flutmulde in Ettmannsdorf weitere Habitatbäume ausgezeichnet werden sollen.

Der ökologische Wert alter Bäume

In Zeiten, in denen das Bewusstsein für die Umwelt ständig wächst, ist es bedeutend, dass Städte wie Schwandorf diesen ekosystemaren Ansatz verfolgen. Der Erhalt von Habitatbäumen ist eine einfache, aber wichtige Maßnahme, um die Biodiversität zu fördern. Wie bereits erwähnt, stehen Habitatbäume unter regelmäßiger Kontrolle durch zertifizierte Baumkontrolleure, um die Sicherheit aller Anwohner und Passanten zu gewährleisten.

Die Entscheidung der Stadt Schwandorf ist nicht nur ein Beitrag zum Naturschutz, sondern beeinflusst auch die Lebensqualität der Bürger positiv, indem sie den Erhalt artenreicher Lebensräume fördert. Der Standpunkt der Stadt zeigt, dass Maßnahmen zum Schutz der Natur und zur Stärkung der Biodiversität nicht nur notwendig, sondern auch machbar sind. So kann man auch in Zukunft gezielt gegen den Artenschwund vorgehen und ein harmonisches Miteinander von Mensch und Natur schaffen.

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OrtKreuzbergallee, 92421 Schwandorf, Deutschland
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