Fingierte Sex-Treffen in Hilpoltstein: Sechs Jugendliche überfallen Männer!

Fünf Jugendliche aus Hilpoltstein sollen Männer bei fingierten Sex-Treffen überfallen haben. Polizei ermittelt wegen schweren Raubes.
Fünf Jugendliche aus Hilpoltstein sollen Männer bei fingierten Sex-Treffen überfallen haben. Polizei ermittelt wegen schweren Raubes. (Symbolbild/MW)

Fingierte Sex-Treffen in Hilpoltstein: Sechs Jugendliche überfallen Männer!

Schwabach, Deutschland - Im Juni 2025 sorgen erschreckende Verbrechen im Landkreis Roth für Aufregung. Fünf Jugendliche und ein Heranwachsender aus Hilpoltstein stehen im Verdacht, zahlreiche Männer bei fingierten Sextreffen ausgeraubt und teils schwer verletzt zu haben. Die Kriminalpolizei Schwabach sowie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth haben bereits ihre Ermittlungen wegen schweren Raubes eingeleitet und alle sechs Verdächtigen in Haft genommen. Fraenkischer.de berichtet, dass die Täter über ein Online-Kleinanzeigenportal Kontakt zu ihren Opfern hergestellt haben. An den verabredeten Treffpunkten griffen sie die Männer brutal an, schlugen und traten auf sie ein und setzten sogar Pfefferspray sowie einen Elektroschocker ein.

In mehreren dieser Vorfälle forderten die Verbrecher die Herausgabe von Wertgegenständen und verletzten die Geschädigten so schwer, dass einige ins Krankenhaus mussten. Die Altersgruppe der Täter reicht von 16 bis 18 Jahren, wobei sie in unterschiedlichen Kombinationen an den Überfällen beteiligt waren. Die Staatsanwaltschaft erwirkte Haftbefehle, und die Verdächtigen wurden einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Doch nicht alle Opfer haben sich bislang bei der Polizei gemeldet, was darauf hindeutet, dass es möglicherweise weitere unentdeckte Fälle gibt.

Ein neues Phänomen: „Pedo-Hunting“

Die Vorgehensweise der Täter wird als „Pedo-Hunting“ bezeichnet, ein Phänomen, das derzeit in den sozialen Medien diskutiert wird. Die Polizei warnt, dass jugendliche Täter sich der Schwere ihrer Taten oft nicht bewusst sind. Diese Art von Verbrechen kann zu einer Freiheitsstrafe von nicht unter fünf Jahren führen. Laut Süddeutsche.de gab es bereits mehrere ähnliche Vorfälle in Franken, wobei die Ermittlungen gezeigt haben, dass die Täter sich als Minderjährige ausgaben, um mit erwachsenen Männern in Kontakt zu treten.

Es kommt jedoch auch zu einer besorgniserregenden Form der Selbstjustiz durch sogenannte „Pedo Hunter“. Diese Individuen geben sich ebenfalls als minderjährig aus, um mutmaßliche Sexualstraftäter zu überführen. Die Polizei weist darauf hin, dass solche Aktionen rechtliche Probleme und Gefahren für laufende Ermittlungen mit sich bringen können. Zudem können sich betroffene Opfer aus Scham dazu entscheiden, keine Anzeige zu erstatten, was Tätern die Möglichkeit gibt, unerkannt zu bleiben. Verfassungsschutzbehörden beobachten die Aufrufe zum „Pedo-Hunting“, insbesondere aus der rechtsextremen Szene. Ob die Verdächtigen in Mittelfranken hierzu Verbindungen haben, ist bislang unklar.

Hilfe für Betroffene

Für Menschen, die von solchen oder ähnlichen Übergriffen betroffen sind, gibt es jedoch Hilfe. Laut MissingKids.org sollten sich Betroffene vertrauensvoll an Erwachsene, wie Eltern oder Schulberater, wenden. Die Unterstützung durch Organisationen wie das National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC) bietet wichtige Kriseninterventionen und lokale Beratungsangebote. Das Team HOPE des NCMEC bringt Familien in ähnlichen Situationen zusammen und hilft ihnen, mit ihren Erfahrungen umzugehen.

Die Kriminalpolizei Schwabach appelliert daher an mögliche weitere Geschädigte, sich dringend zu melden, um dazu beizutragen, diesen erschreckenden Entwicklungen entgegenzuwirken und weiteren Überfällen vorzubeugen. Es liegt also an uns allen, wachsam zu sein und die Hilfsangebote zu nutzen, wenn wir einmal selbst oder andere in die Bredouille geraten sollten.

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OrtSchwabach, Deutschland
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