Kürzungsorgie bei Entwicklungshilfe: Claudia Roth schlägt Alarm!

Kürzungsorgie bei Entwicklungshilfe: Claudia Roth schlägt Alarm!
Roth, Deutschland - Claudia Roth, die entwicklungspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, hat heute klar Stellung bezogen zu den drastischen Sparplänen der Bundesregierung bei der Entwicklungshilfe. In einer Zeit, in der die Welt mit Krisen und einer Bedrohung der Demokratie kämpft, sieht sie die Kürzungen als ein „völlig falsches Signal“. Roth warnt, dass die Bundesregierung mit ihren Entscheidungen ein „fatal falsches Signal“ sende. Deutschland, einst ein verlässlicher Partner in der internationalen Gemeinschaft, wird zunehmend als unzuverlässig wahrgenommen. Ein besorgniserregender Punkt ist die Kürzung der Unterstützung für das Welternährungsprogramm um mehr als 50%, während im Sudan Menschen verhungern und die humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt um 53% gekürzt wird. Diese Situation ist nicht nur eine Schande, sondern könnte auch weitreichende Folgen für Deutschlands Einfluss in der Welt haben.
„Wir müssen die globale Gerechtigkeit ernst nehmen“, fordert Roth. Die Realität zeigt, dass humanitäre Katastrophen nicht an den Grenzen Deutschlands Halt machen. Vielmehr wird deutlich, dass die Weltgemeinschaft, und hier insbesondere Deutschland und Europa, eine Vorreiterrolle einnehmen müssen. Statt Kürzungen wären mehr Investitionen in die Entwicklungshilfe notwendig, um den Herausforderungen aktiv zu begegnen.
Erfolge der Entwicklungszusammenarbeit
Immer wieder wird die Frage laut, ob die Kritik an der Entwicklungszusammenarbeit berechtigt ist. Dabei zeigen sich signifikante Erfolge: Die Kindersterblichkeit vor dem fünften Lebensjahr wurde seit 1990 mehr als halbiert, und die Zahl der Menschen in extremer Armut ist von 1,7 Milliarden auf 0,7 Milliarden gesenkt worden. Darüber hinaus haben 59 Millionen Menschen durch internationale Gesundheitsinvestitionen tödliche Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose oder Aids überlebt. Projekte der Welthungerhilfe sichern das Überleben in Notsituationen, verbessern die Ernährungs- und Einkommenslage und sorgen für sauberes Trinkwasser.Welthungerhilfe berichtet, dass …
Die Gründe, warum diese Zusammenarbeit so wichtig ist, liegen auf der Hand. Deutschland ist stark auf globalen Handel und funktionierende Lieferketten angewiesen. Eine Verbesserung der Lebensbedingungen in anderen Ländern kann auch den deutschen Export stärken und Stabilität bringen, wo es sie dringend braucht. Zum Beispiel können Projekte zur Ernährungssicherung die lokale Wirtschaft ankurbeln und verhindern, dass Menschen in Krisenregionen fliehen müssen.
Kinder in Krisensituationen
Ein besonders drängendes Thema sind die Kinder in Konfliktgebieten. Rund jedes sechste Kind lebt in einem solchen Umfeld, und derzeit sind rund 50 Millionen Kinder auf der Flucht. Kaum vorstellbar ist, dass Kürzungen bei der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit nicht nur Kinderleben bedrohen, sondern auch den sozialen Zusammenhalt untergraben. Dabei ist es entscheidend, dass Kinder Zugang zu lebenswichtiger Nahrung und medizinischer Grundversorgung haben, um ihre Zukunft nicht zu gefährden. UNICEF warnt vor den dramatischen Folgen dieser Sparmaßnahmen: Rund 15 Millionen Kinder und Mütter könnten ohne lebenswichtige Ernährungshilfen dastehen,wie UNICEF anmerkt.
In Zeiten globaler Unsicherheiten und angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel ist es wichtig, dass Deutschland seine Verantwortung ernst nimmt und nicht nur das eigene Wohl, sondern auch das der Weltgemeinschaft im Blick hat. Jeder Dollar, der in präventive Hilfe investiert wird, spart bis zu 16 Dollar an Folgekosten in Krisensituationen.
Die Botschaft ist klar: Die Entwicklungshilfe ist nicht nur ein Akt der Solidarität, sondern auch eine Investition in eine gesicherte Zukunft für alle, die auch uns in Deutschland zugutekommt.
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Ort | Roth, Deutschland |
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