Schlägerei im Amateurfußball: Rethwisch/Passau vs. Neumünster eskaliert!
Amateurfußball: Spiel zwischen SG Rethwisch/Passau und MTSV Olympia Neumünster endet in Gewalt und Beleidigungen. Polizeieinsatz erforderlich.

Schlägerei im Amateurfußball: Rethwisch/Passau vs. Neumünster eskaliert!
Am 6. September 2025 kam es beim Fussballspiel zwischen der SG Rethwisch/Passau und dem MTSV Olympia Neumünster auf dem Hermann-Finck-Sportplatz zu einem gewaltsamen Vorfall, der die Gemüter erhitzte. Dincer Özer, Spielertrainer der SG Rethwisch/Passau, hatte bereits im Vorfeld ein mulmiges Gefühl angesichts der Fairness-Wertung des Gegners, die in der letzten Saison 57 Gelbe Karten, 4 Gelb-Rote Karten und 5 Rote Karten zählte. Trotz dieser Bedenken begann die Partie mit hoher Zweikampfhärte, die vom Schiedsrichter Florian Rüder jedoch nicht konsequent geahndet wurde. Dies sollte sich als fatale Entscheidung herausstellen.
In der 31. Minute ging der MTSV Olympia in Führung, doch die Freude war nur von kurzer Dauer, denn die SG Rethwisch/Passau glich ebenfalls in dieser Minute aus und setzte im zweiten Durchgang mit zwei weiteren Toren (52. und 63. Minute) nach. Nach diesen Toren nahm die Aggressivität auf dem Platz spürbar zu. Vor allem die Neumünsteraner waren von Beleidigungen und Fouls nicht abzuhalten. Ein Spieler von Olympia, der bereits eine Gelbe Karte erhalten hatte, wurde ausgewechselt und wenige Minuten später mit Gelb-Rot bestraft.
Rassismus und Gewalt auf dem Platz
Özer berichtete von schweren Beleidigungen gegen seine Spieler, darunter auch diskriminierende, rassistische Äußerungen gegen einen arabischstämmigen Mitspieler. Die angespannte Situation eskalierte schließlich nach dem Schlusspfiff, als ein Spieler aus Neumünster einen SG-Spieler mit einem Faustschlag ins Gesicht angriff. Diese Schlägerei führte zu mehreren Verletzten, darunter ein Spieler, der mit den Stollen in den Bauch gesprungen wurde.
Die Polizei wurde alarmiert und traf mit drei Streifenwagen ein, als sich die Situation bereits beruhigt hatte. Personalien und Anzeigen wurden von beiden Seiten aufgenommen. Der MTSV-Coach Nico Steinhausen wollte sich aufgrund laufender Ermittlungen nicht äußern, während Özer seine Spieler in der Kabine einsperrte, um weitere Konfrontationen zu vermeiden. „Es ist traurig, was hier passiert ist, auch für unsere Jugendspieler, die das alles miterleben mussten“, stellte Özer fest.
Ein Aufruf zur Aufarbeitung
Bemerkenswert ist, dass Schiedsrichter Rüder voraussichtlich keinen Sonderbericht für den Kreisfußballverband Holstein erstellen wird, was mögliche sportjuristische Konsequenzen ungewiss macht. Özer äußerte den Wunsch nach einer gemeinsamen Aufarbeitung der Geschehnisse zwischen den beiden Vereinen und hofft auf ein freundschaftliches Ende. Das Rückspiel zwischen den beiden Mannschaften ist für den 16. November angesetzt und könnte eine Chance zur Klärung bieten.
Im Kontext dieser Vorfälle ist es auch interessant, die allgemeine Entwicklung im Amateurfußball zu betrachten. Laut dem DFB zeigen die Statistiken einen Rückgang von Gewalt und Diskriminierung auf den Fußballplätzen. Seit der Saison 2023/2024 wurde mehr Fußball gespielt als in den Vorjahren, und die Zahl der Spielabbrüche sank um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch bleiben die Vorfälle auf den Plätzen ein ernstes Thema, das nicht ignoriert werden kann. Die DFB-Kampagne „Jahr der Schiris“ hat zudem den Fokus auf einen respektvollen Umgang im Amateurfußball gelegt, was umso wichtiger ist, nachdem beide spiele in diesem Vorfall so stark von Aggression geprägt waren.
Die heute anstehenden Diskussionen über Gewalt im Sport sind somit von großer Bedeutung. Während der DFB versucht, mit seiner Kampagne ein positives Bild des Amateurfußballs zu fördern, zeigt dieser Vorfall, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, um ein sicheres und respektvolles Umfeld zu schaffen.