Nürnberger Land schockt! Ein Jahr voller Heldentaten im Katastrophenschutz

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Im Nürnberger Land trafen sich Fachleute zur Jahresfortbildung der Initiative „Nürnberger Land schockt!“, um Leben zu retten.

Im Nürnberger Land trafen sich Fachleute zur Jahresfortbildung der Initiative „Nürnberger Land schockt!“, um Leben zu retten.
Im Nürnberger Land trafen sich Fachleute zur Jahresfortbildung der Initiative „Nürnberger Land schockt!“, um Leben zu retten.

Nürnberger Land schockt! Ein Jahr voller Heldentaten im Katastrophenschutz

In Hersbruck hat das Projekt „Nürnberger Land schockt!“ vor kurzem sein einjähriges Bestehen gefeiert. Zur feierlichen Jahresfortbildung im BRK-Katastrophenschutzzentrum kamen Landrat Armin Kroder, Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel und Bürgermeister Robert Ilg. Das Projekt, das am 1. Oktober letzten Jahres ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, die Überlebenschancen nach einem plötzlichen Herzstillstand zu erhöhen. Bei der Veranstaltung wurde auch ein Rückblick auf die bisherigen Erfolge geworfen.

Im ersten Jahr wurden 170 Alarmierungen registriert, wobei 101 Einsätze von Helfern stattfanden, die in kritischen Situationen lebensrettende Maßnahmen einleiteten. Die durchschnittliche Eintreffzeit der Ersthelfer lag bei bemerkenswerten 4 Minuten und 45 Sekunden, während die Rettungsdienste in etwa 12 Minuten eintrafen. Solche schnellen Reaktionen sind entscheidend, denn jede Sekunde zählt in Notfällen.

Besondere Momente und beeindruckende Daten

Ein emotionaler Höhepunkt der Veranstaltung war der Besuch einer Patientin, die erfolgreich reanimiert wurde. Sie teilte ihre bewegende Geschichte und die Erlebnisse, die sie in der Zeit zwischen dem Verlust und der Wiedererlangung ihres Lebens durchlief. Solche persönlichen Berichte unterstreichen die Wichtigkeit von Initiativen wie „Nürnberger Land schockt!“, die im Rahmen kooperativer Partnerschaften wie der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth (AGNF) und der Gesundheitsregionplus Nürnberger Land effektive Maßnahmen ergreifen.

Laut dem aktuellen Reanimationsregister in Deutschland wurden im Jahr 2023 rund 55.000 Patientinnen und Patienten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand reanimiert. Erfreulicherweise initiierten 51 % dieser Reanimationen Ersthelfende. Besonders bemerkenswert ist, dass die Reanimationsquote durch First-Responder von 6,1 % auf 7 % gestiegen ist und die telefonische Anleitung zur Reanimation durch Leitstellen ebenfalls zugenommen hat—von 30,9 % auf nun 33 %. Das sind Fortschritte, die Mut machen und zeigen, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht.

Gemeinsam für bessere Überlebenschancen

Der Fachvortrag von Dr. Siemonsen aus dem Klinikum Nürnberg thematisierte die Reanimation und Post-Reanimationsversorgung. Er machte deutlich, dass es noch viel zu tun gibt, um die Reanimationsquote weiter zu steigern. Der DGAI fordert, die Schulungs- und Aufklärungsmaßnahmen in der Gesellschaft zu intensivieren. Ziel ist es, in Zukunft eine Reanimationsquote von über 70 % zu erreichen, wie in vielen anderen europäischen Ländern bereits der Fall.

Für alle Interessierten mit einer medizinischen Ausbildung oder einer Grundausbildung in Hilfsorganisationen gibt es die Möglichkeit, Teil dieser lebenswichtigen Initiative zu werden. Weitere Informationen dazu sind auf der Webseite www.nuernbergerland-schockt.de zu finden. Es ist klar, dass schnelles Handeln und gut ausgebildete Ersthelfer entscheidend sind, wenn es darum geht, Leben zu retten.

Wenn wir uns alle zusammentun, können wir die Überlebenschancen für Menschen in akuten Notfällen drastisch verbessern. Das „Nürnberger Land schockt“-Projekt setzt wichtige Impulse in diesem Bereich und darf als Vorbild für ähnliche Initiativen in anderen Regionen gelten.