20 Jahre Betreuungsverein: Hilfe für die Verletzlichen im Landkreis!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Der Betreuungsverein in Nürnberger Land feiert 20 Jahre Unterstützung für Menschen in Notlagen; Vorträge zu Vorsorgevollmacht angeboten.

Der Betreuungsverein in Nürnberger Land feiert 20 Jahre Unterstützung für Menschen in Notlagen; Vorträge zu Vorsorgevollmacht angeboten.
Der Betreuungsverein in Nürnberger Land feiert 20 Jahre Unterstützung für Menschen in Notlagen; Vorträge zu Vorsorgevollmacht angeboten.

20 Jahre Betreuungsverein: Hilfe für die Verletzlichen im Landkreis!

Im Jahr 2023 feierte der Betreuungsverein der Diakonie NAH ein bemerkenswertes Jubiläum: 20 Jahre engagierte Unterstützung für Menschen im Nürnberger Land. Gegründet wurde der Verein im Jahr 2005, mit dem Ziel, Menschen zu helfen, die aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung ihre Angelegenheiten nicht selbstständig regeln können. Das Konzept entstand auf Initiative des Landratsamtes und sollte damals eine zusätzliche Anlaufstelle für gesetzliche Betreuung im Landkreis schaffen. Margit Hegwein-Schmitz, eine ehemalige Berufsbetreuerin, legte den Grundstein für den Verein. Von anfänglich 20 Wochenstunden in einem kleinen Büro in Lauf hat sich der Verein mittlerweile auf fünf Mitarbeiter mit rund 140 Wochenstunden entwickelt.

Die Gesetzgebung hat sich im Laufe der Jahre erheblich geändert. Das Betreuungsrecht ist flexibler geworden, sodass Betreuungsgerichte heute nur über notwendige und relevante Aufgabenbereiche entscheiden. Interessanterweise liegt der Fokus nicht mehr nur auf älteren Menschen: Der Anteil der altersbedingten Betreuungen ist von 22,2 % im Jahr 2010 auf nur noch 8,2 % gesunken. Statistisch hat sich die Betreuung aus psychischen Gründen von 37,5 % auf 49,2 % erhöht. Dies zeigt, dass immer mehr jüngere Menschen, oft ohne unterstützendes soziales Umfeld, auf Hilfe angewiesen sind.

Aufklärung und Selbstermächtigung im Fokus

Ein zentrales Anliegen des Betreuungsvereins ist die Selbstermächtigung der betreuten Personen. Der Verein legt großen Wert auf die Aufklärung über wichtige Themen wie die Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung. Diese Aspekte sind essenziell, um den Menschen ihre eigenen Rechte und Entscheidungsfreiheiten bewusst zu machen. Regelmäßige Vorträge werden im Landkreis angeboten, um darüber aufzuklären. Diese Veranstaltungen sind auf Spendenbasis, was auch zeigt, wie wichtig der Verein der Gemeinschaftsnähe ist.

Doch was ist eine Vorsorgevollmacht eigentlich? Kurz gesagt, erlaubt sie es einer Person, rechtliche, finanzielle und gesundheitliche Angelegenheiten im Namen eines anderen zu regeln. Dabei sollten nur Personen bevollmächtigt werden, denen man uneingeschränkt vertraut. Für die Absicherung eines solchen Vertrauensverhältnisses können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um Missbrauch zu vermeiden, wie beispielsweise die Aufteilung der Verantwortung auf mehrere Personen oder die Festlegung von Rechenschaftspflichten.

Ein Netzwerk für Betroffene und Interessierte

Die Diakonie NAH ist eine von vielen Betreuungsstellen und -vereinen, die dazu dienen, Angehörige und Interessierte zu unterstützen und notwendige Formulare bereitzustellen. Einrichtungen wie diese sind in fast jeder Stadt oder Kommune zu finden und ermöglichen es, dass Betroffene sich umfassend beraten lassen können. Die Unterstützung reicht von der rechtlichen Beratung bis hin zu konkreten Hilfsangeboten, etwa bei der Erteilung einer Vorsorgevollmacht oder der Beantragung einer Patientenverfügung. In der heutigen Zeit, wo die Komplexität der Sozialleistungsstrukturen zugenommen hat, wird auch die Hilfe durch ehrenamtliche Betreuer immer mehr geschätzt.

Trotz der fortschreitenden Aufklärung bestehen nach wie vor Vorbehalte gegenüber der Bevollmächtigung. Daher bleibt die Arbeit des Betreuungsvereins auch weiterhin ein wichtiges Thema, um die Menschen in ihrer Selbstbestimmung zu stärken. Wer Interesse an den Angeboten hat oder sich als ehrenamtlicher gesetzlicher Betreuer engagieren möchte, kann sich telefonisch oder per E-Mail an den Verein wenden.

Mit dieser positiven Entwicklung im Betreuungswesen zeigt der Betreuungsverein der Diakonie NAH, dass in der gesellschaftlichen Verantwortung für die Schwächeren ein echter gemeinschaftlicher Geist herrscht. Das macht nicht nur den Verein, sondern das gesamte Nürnberger Land ein Stück lebenswerter.