Femizide in Bayern: Ein schockierender Anstieg fordert 40 Leben!

In Nürnberg beginnt ein bedeutender Prozess gegen häusliche Gewalt und Femizid, während die Zahlen in Bayern alarmierend steigen.
In Nürnberg beginnt ein bedeutender Prozess gegen häusliche Gewalt und Femizid, während die Zahlen in Bayern alarmierend steigen. (Symbolbild/MW)

Femizide in Bayern: Ein schockierender Anstieg fordert 40 Leben!

Nürnberg, Deutschland - In Bayern sind die alarmierenden Zahlen zu Femiziden nicht zu übersehen. Laut dem bayerischen Landeskriminalamt (LKA) wurden im vergangenen Jahr 40 Frauen und Mädchen durch Femizid getötet. Tragischerweise sind die meisten Opfer Frauen über 21 Jahren, und häufig handelt es sich bei den Tätern um Partner oder Ex-Partner. Dies zeigt, dass eine von Wut und Kontrolle getragene Gewalt an Frauen in unserer Gesellschaft tief verwurzelt ist. Die Folgen sind verheerend.

Ein eindrückliches Beispiel ist der Fall einer 49-Jährigen aus Pommelsbrunn, die von ihrem Ehemann, von dem sie sich getrennt hatte, im Schlaf erdrosselt wurde. Der Prozess gegen den Mann beginnt am 24. Juni vor dem Landgericht Nürnberg. In einem weiteren erschütternden Fall, wird eine 33-Jährige aus Oberfranken seit August vermisst, wobei ihr ehemaliger Lebensgefährte ins Visier der Staatsanwaltschaft gerückt ist.

Die Dunkelziffer und deren Bedeutung

Femizide bleiben zu einem erheblichen Teil unentdeckt oder unerfasst, da sie in der Polizeilichen Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts (BKA) nicht gesondert erfasst werden. Zudem fehlt es an einer bundeseinheitlichen Definition dieser Gewaltverbrechen. 2023 wurden in Bayern insgesamt 143 Opfer von versuchten oder vollendeten Femiziden registriert, ein Anstieg gegenüber 2022, wo es 129 Opfer waren. Alarmierend ist, dass viele dieser Taten von Misshandlungen, Bedrohungen und sexueller Gewalt begleitet werden.

Die Zahlen zeigen nicht nur eine lokale, sondern auch eine landesweite Tendenz. Insgesamt verzeichnete Deutschland laut einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend einen Anstieg bei den Femiziden im Jahr 2023 auf 938 Frauen und Mädchen, die Opfer von Tötungsdelikten wurden. Davon erlitten 80,6 % die Taten in partnerschaftlichen Beziehungen. Praktisch jeden Tag wird eine Frau in Deutschland Opfer eines Femizids.

Häusliche Gewalt und deren Ausmaße

Das Thema der Gewalt gegen Frauen wird oft verharmlost und nicht ausreichend thematisiert. Viele Frauen und Mädchen erfahren Gewalt in ihrem persönlichen Umfeld oder in öffentlichen Räumen. Studien zeigen, dass 70,5 % der Opfer häuslicher Gewalt Frauen sind, und im Jahr 2023 waren etwa 181.000 weibliche Opfer in Deutschland zu verzeichnen. Die Anzeigebereitschaft wird häufig durch soziale Normen beeinflusst, was zu einer weitgehenden Unterschätzung der tatsächlichen Fälle führt.

Ein eindringliches Beispiel für die brisante Lage ist ein Mann, der aufgrund eines Mordversuchs an seiner getrennt lebenden Frau zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, nachdem er sie mit einem Messer in der Öffentlichkeit angegriffen hatte. Der Hilferuf nach besseren Schutzmaßnahmen wird lauter – so fordert Terre de Femmes die Einführung elektronischer Fußfesseln zur Überwachung gewalttätiger Männer, um potenzielle Opfer besser zu schützen.

Die Zukunft: Technologischer Schutz für Frauen

In Bayern gibt es bereits Möglichkeiten, gewalttätige Männer auf Basis des Landespolizeigesetzes zu überwachen. Darüber hinaus plant das Justizministerium die Einführung einer Überwachungstechnologie nach spanischem Vorbild, bei der das Opfer ein GPS-Gerät trägt. Bei einer Annäherung des Täters soll sofort ein Alarm ausgelöst werden.

Um Frauen und Mädchen in Notsituationen zu unterstützen, ist das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 116 016 rund um die Uhr ansprechbar. Im Jahr 2023 gab es rund 86.700 Kontaktaufnahmen, van denen circa 59.000 Beratungen stattfanden. Es liegt an uns allen, die Augen nicht vor dieser Realität zu verschließen und aktiv an Lösungen zu arbeiten.

Insgesamt zeigt sich deutlich: Gewalt gegen Frauen ist ein weit verbreitetes und gesellschaftlich relevantes Problem, dem wir uns unbedingt stellen müssen. Daher ist es entscheidend, aufaufklärende Maßnahmen zu ergreifen und Hilfsangebote zu stärken. Nur so können wir sicherstellen, dass Frauen in Bayern und Deutschland in Zukunft sicher leben können.

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OrtNürnberg, Deutschland
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