Sanierungsbedarf im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: 178 Millionen Euro nötig!

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Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sind viele Wohngebäude sanierungsbedürftig. Analysen fordern Maßnahmen zur Klimaneutralität bis 2045.

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sind viele Wohngebäude sanierungsbedürftig. Analysen fordern Maßnahmen zur Klimaneutralität bis 2045.
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sind viele Wohngebäude sanierungsbedürftig. Analysen fordern Maßnahmen zur Klimaneutralität bis 2045.

Sanierungsbedarf im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: 178 Millionen Euro nötig!

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gibt es dringenden Handlungsbedarf in der Immobilienbranche. Laut einer Analyse des Pestel-Instituts sind viele Wohngebäude sanierungsbedürftig. Von insgesamt etwa 44.900 Wohnungen im Landkreis sind rund 21.200, also fast 47%, älter als 45 Jahre. Hier ist einfach „da liegt was an“ – es muss an die Sanierung gegangen werden, um den aktuellen Anforderungen an Energieeffizienz gerecht zu werden.
Die Analyse zeigt zudem, dass der Energieverbrauch in der Region 5,1% unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Wichtige Faktoren in dieser Betrachtung sind vor allem die Altersstruktur der Immobilien und deren Typ, wie zum Beispiel Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser.

Die finanziellen Herausforderungen

Ein Blick auf die Zahlen verrät, dass die jährlichen Sanierungskosten für den Landkreis auf rund 178 Millionen Euro geschätzt werden und sich über einen Zeitraum von 20 Jahren summieren. Diese Berechnungen basieren auf der Studie des Bauforschungsinstituts „ARGE für zeitgemäßes Wohnen“. Um diese Herausforderungen anzugehen, fordert der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel mehr finanzielle Anreize für Hauseigentümer, um die notwendige Sanierung voranzutreiben. Präsidentin Katharina Metzger macht deutlich, wie wichtig es ist, dass Förderungen für Energiespar-Sanierungen bereitgestellt werden.

Auf politischer Ebene wird die Thematik ebenfalls hoch gehandelt. Die Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) hatte versprochen, den Wohnungsbau zu fördern. Trotz dieser Versprechen sind jedoch bisher keine spürbaren Fortschritte sichtbar geworden. Der Fokus sollte nun auf Energiesparen gerichtet werden, so das Pestel-Institut, das Maßnahmen wie Dachdämmung, den Einbau neuer Isolierfenster und die Nutzung von Wärmepumpen empfiehlt.

Klimaneutralität im Fokus

Auf nationaler Ebene wird der Gebäudesektor zunehmend als zentraler Punkt im Kampf gegen den Klimawandel erkannt. 2023 benötigten Privathaushalte in Deutschland etwa 630 TWh Endenergie, wobei rund 67% davon für die Beheizung von Wohngebäuden aufgebracht wurden. Dies verdeutlicht, dass der Gebäudesektor für knapp 28% des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland verantwortlich ist, so die [bpb] Informationen. Wenn man bedenkt, dass Wohngebäude 2023 etwa drei Viertel der Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors zu verantworten haben, wird klar, wie groß der Handlungsdruck ist.

Das Klimaschutzgesetz sieht vor, die Emissionen bis 2030 auf 67 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zu reduzieren, was eine enorme Herausforderung darstellt. Ab 2024 müssen neue Heizungen zu mindestens 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden; eine Maßnahme, die auf die Klimaneutralität des Gebäudebestands in Deutschland bis 2045 abzielt.

Fördermöglichkeiten und soziale Gerechtigkeit

Es gibt bereits Förderungen für die energetische Sanierung, die insbesondere Eigentümern mit geringem Einkommen helfen sollen. Hier werden Zuschüsse von bis zu 30% angeboten. Gleichzeitig stellen sich jedoch Fragen zur Verteilung der Modernisierungskosten und zur sozialen Gerechtigkeit. Schließlich stehen wir vor Herausforderungen wie hohen Kosten, Fachkräftemangel und langen Lieferzeiten in der Branche, die es zu überwinden gilt.

Die Diskussion um flexiblere Wohnlösungen sowie die Umwandlung leerstehender Gebäude in Wohnflächen zeigt, dass die Thematik umfassender ist als die bloße Sanierung. Langfristig ist eine strategische Planung unerlässlich, um den Wohnraummangel in vielen Regionen, inklusive Neuburg-Schrobenhausen, zu bewältigen und gleichzeitig einen Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten.