Mercedes verkauft Niederlassung in Neu-Ulm: Mitarbeiter atmen auf!

Mercedes-Benz verkauft sein Autohaus in Neu-Ulm an die Sterne Gruppe, um Kosten zu sparen und die Zukunft des Vertriebs zu sichern.
Mercedes-Benz verkauft sein Autohaus in Neu-Ulm an die Sterne Gruppe, um Kosten zu sparen und die Zukunft des Vertriebs zu sichern. (Symbolbild/MW)

Mercedes verkauft Niederlassung in Neu-Ulm: Mitarbeiter atmen auf!

Neu-Ulm, Deutschland - Mit einem großen Schritt hat Mercedes-Benz heute den Verkauf seiner konzerneigenen Autohäuser in Deutschland eingeleitet. Der Startschuss fiel offiziell mit der Unterzeichnung der Verträge für die Niederlassung in Neu-Ulm. Die Sterne Gruppe GmbH, die bereits 15 Mercedes-Standorte in Baden-Württemberg betreibt, erhielt den Zuschlag für das Autohaus mit rund 200 Beschäftigten. Diese Nachricht bringt frischen Wind in die Region, wo die Belegschaft über die Übernahme durch lokale Akteure erleichtert ist.

Mercedes-Benz geht mit dem Verkauf neue Wege, nachdem interne Prüfungen ergeben haben, dass die Verkaufsstrategie sinnvoll ist, um den Vertrieb zukunftsfähig zu machen. Die Automobilbranche hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt, und so ist man bei Mercedes bestrebt, Kosten zu senken und den Gewinn zu steigern, insbesondere nach einem Rückgang von 28 Prozent im letzten Jahr. Etwa 8.000 Mitarbeiter in rund 80 Betrieben in Deutschland sind von diesen Verkaufsplänen betroffen, die für viele Herausforderungen und Unsicherheiten sorgen.

Die Reaktion der Belegschaft

Die Nachricht vom Verkauf hat die Belegschaft in Neu-Ulm atmen lassen. „Keine Kündigungen im Zusammenhang mit dem Verkauf geplant,“ heißt es von Seiten des Unternehmens. Dennoch stehen die Mitarbeiter auch in der Pflicht, da die Pläne zur Schließung mehrerer Standorte immer wieder auf Widerstand stoßen. Gesamtbetriebsratschef Ergun Lümali hat die Entscheidung scharf kritisiert und kündigt an, nicht kampflos aufzugeben. Nach Protesten der Mitarbeitenden gab es zumindest eine Einigung über wesentliche Eckpunkte für mögliche Betriebsübergänge, was den betroffenen Arbeitnehmern Hoffnung gibt.

In den Gesprächen mit potenziellen Käufern zielt Mercedes darauf ab, Unternehmen zu finden, die nicht nur Handelsexpertise, sondern auch wirtschaftliche Stärke nachweisen können. So sollen reine Finanzinvestoren ausgeschlossen werden, um die Kontinuität der Standorte und die Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Interessierte müssen darüber hinaus bereit sein, in die Standorte zu investieren und offen für die Bedürfnisse der Arbeitnehmervertretungen zu sein.

Langfristige Strategie

Die Sterne Gruppe hat bereits ein langfristiges Konzept für Neu-Ulm entwickelt und zeigt damit, dass sie ein gutes Händchen für die künftige Ausrichtung hat. Diese Übernahme ist Teil einer umfassenderen Strategie von Mercedes-Benz, die sowohl Effizienzsteigerungen als auch Kosteneinsparungen in Höhe von fünf Milliarden Euro bis 2027 zum Ziel hat. Dabei wird die Zahl der Stellen, die möglicherweise abgebaut werden, auf über 15.000 geschätzt. Die kommenden Monate werden zeigen, wie rasch und erfolgreich die Übergänge vonstattengehen werden.

Die Entwicklungen bei Mercedes-Benz spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen die gesamte Automobilindustrie konfrontiert ist. Es bleibt abzuwarten, wie die Gespräche mit weiteren potenziellen Käufern verlaufen und ob es den Verantwortlichen gelingt, die angestrebten Ziele zu erreichen, ohne die Loyalität und das Engagement der Mitarbeiter zu gefährden. Denn am Ende des Tages zählt nicht nur der Gewinn, sondern auch das Wohl der Menschen, die für das Unternehmen arbeiten.

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OrtNeu-Ulm, Deutschland
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